Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850.Mann in den Wald zurück, und es dauerte nicht lange, so kam ein Stallknecht aus dem Wald und führte ein Roß herbei, das schnaubte aus den Nüstern, und war kaum zu bändigen. Und hinterher folgte eine große Schaar Kriegsvolk, ganz in Eisen gerüstet, und ihre Schwerter blitzten in der Sonne. Der Jüngling übergab dem Stallknecht sein dreibeiniges Pferd, bestieg das andere und ritt vor der Schaar her. Als er sich dem Schlachtfeld näherte, war schon ein großer Theil von des Königs Leuten gefallen und es fehlte nicht viel, so mußten die übrigen weichen. Da jagte der Jüngling mit seiner eisernen Schaar heran, fuhr wie ein Wetter über die Feinde, und schlug alles nieder was sich ihm widersetzte. Sie wollten fliehen, aber der Jüngling saß ihnen auf dem Nacken und ließ nicht ab bis kein Mann mehr übrig war. Statt aber zu dem König zurück zu kehren, führte er seine Schaar auf Umwegen wieder zu dem Wald und rief den Eisenhans heraus. 'Was verlangst du?' fragte er. 'Nimm dein Roß und deine Schaar zurück und gib mir mein dreibeiniges Pferd wieder.' Es geschah alles, was er verlangte, und er ritt auf seinem dreibeinigen Pferd heim. Als der König wieder in sein Schloß kam, gieng ihm seine Tochter entgegen und wünschte ihm Glück zu seinem Sieg. 'Jch bin es nicht, der den Sieg davon getragen hat' sprach er 'sondern ein fremder Ritter, der mir mit seiner Schaar zu Hilfe kam.' Die Tochter wollte wissen wer der fremde Ritter wäre, aber der König wußte es nicht und sagte 'er hat die Feinde verfolgt, und ich habe ihn nicht wieder gesehen.' Sie erkundigte sich bei dem Gärtner nach seinem Jungen: der lachte aber und sprach 'eben ist er auf Mann in den Wald zurück, und es dauerte nicht lange, so kam ein Stallknecht aus dem Wald und führte ein Roß herbei, das schnaubte aus den Nüstern, und war kaum zu bändigen. Und hinterher folgte eine große Schaar Kriegsvolk, ganz in Eisen gerüstet, und ihre Schwerter blitzten in der Sonne. Der Jüngling übergab dem Stallknecht sein dreibeiniges Pferd, bestieg das andere und ritt vor der Schaar her. Als er sich dem Schlachtfeld näherte, war schon ein großer Theil von des Königs Leuten gefallen und es fehlte nicht viel, so mußten die übrigen weichen. Da jagte der Jüngling mit seiner eisernen Schaar heran, fuhr wie ein Wetter über die Feinde, und schlug alles nieder was sich ihm widersetzte. Sie wollten fliehen, aber der Jüngling saß ihnen auf dem Nacken und ließ nicht ab bis kein Mann mehr übrig war. Statt aber zu dem König zurück zu kehren, führte er seine Schaar auf Umwegen wieder zu dem Wald und rief den Eisenhans heraus. ‘Was verlangst du?’ fragte er. ‘Nimm dein Roß und deine Schaar zurück und gib mir mein dreibeiniges Pferd wieder.’ Es geschah alles, was er verlangte, und er ritt auf seinem dreibeinigen Pferd heim. Als der König wieder in sein Schloß kam, gieng ihm seine Tochter entgegen und wünschte ihm Glück zu seinem Sieg. ‘Jch bin es nicht, der den Sieg davon getragen hat’ sprach er ‘sondern ein fremder Ritter, der mir mit seiner Schaar zu Hilfe kam.’ Die Tochter wollte wissen wer der fremde Ritter wäre, aber der König wußte es nicht und sagte ‘er hat die Feinde verfolgt, und ich habe ihn nicht wieder gesehen.’ Sie erkundigte sich bei dem Gärtner nach seinem Jungen: der lachte aber und sprach ‘eben ist er auf <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0300" n="288"/> Mann in den Wald zurück, und es dauerte nicht lange, so kam ein Stallknecht aus dem Wald und führte ein Roß herbei, das schnaubte aus den Nüstern, und war kaum zu bändigen. Und hinterher folgte eine große Schaar Kriegsvolk, ganz in Eisen gerüstet, und ihre Schwerter blitzten in der Sonne. Der Jüngling übergab dem Stallknecht sein dreibeiniges Pferd, bestieg das andere und ritt vor der Schaar her. Als er sich dem Schlachtfeld näherte, war schon ein großer Theil von des Königs Leuten gefallen und es fehlte nicht viel, so mußten die übrigen weichen. Da jagte der Jüngling mit seiner eisernen Schaar heran, fuhr wie ein Wetter über die Feinde, und schlug alles nieder was sich ihm widersetzte. Sie wollten fliehen, aber der Jüngling saß ihnen auf dem Nacken und ließ nicht ab bis kein Mann mehr übrig war. Statt aber zu dem König zurück zu kehren, führte er seine Schaar auf Umwegen wieder zu dem Wald und rief den Eisenhans heraus. ‘Was verlangst du?’ fragte er. ‘Nimm dein Roß und deine Schaar zurück und gib mir mein dreibeiniges Pferd wieder.’ Es geschah alles, was er verlangte, und er ritt auf seinem dreibeinigen Pferd heim. Als der König wieder in sein Schloß kam, gieng ihm seine Tochter entgegen und wünschte ihm Glück zu seinem Sieg. ‘Jch bin es nicht, der den Sieg davon getragen hat’ sprach er ‘sondern ein fremder Ritter, der mir mit seiner Schaar zu Hilfe kam.’ Die Tochter wollte wissen wer der fremde Ritter wäre, aber der König wußte es nicht und sagte ‘er hat die Feinde verfolgt, und ich habe ihn nicht wieder gesehen.’ Sie erkundigte sich bei dem Gärtner nach seinem Jungen: der lachte aber und sprach ‘eben ist er auf </p> </div> </body> </text> </TEI> [288/0300]
Mann in den Wald zurück, und es dauerte nicht lange, so kam ein Stallknecht aus dem Wald und führte ein Roß herbei, das schnaubte aus den Nüstern, und war kaum zu bändigen. Und hinterher folgte eine große Schaar Kriegsvolk, ganz in Eisen gerüstet, und ihre Schwerter blitzten in der Sonne. Der Jüngling übergab dem Stallknecht sein dreibeiniges Pferd, bestieg das andere und ritt vor der Schaar her. Als er sich dem Schlachtfeld näherte, war schon ein großer Theil von des Königs Leuten gefallen und es fehlte nicht viel, so mußten die übrigen weichen. Da jagte der Jüngling mit seiner eisernen Schaar heran, fuhr wie ein Wetter über die Feinde, und schlug alles nieder was sich ihm widersetzte. Sie wollten fliehen, aber der Jüngling saß ihnen auf dem Nacken und ließ nicht ab bis kein Mann mehr übrig war. Statt aber zu dem König zurück zu kehren, führte er seine Schaar auf Umwegen wieder zu dem Wald und rief den Eisenhans heraus. ‘Was verlangst du?’ fragte er. ‘Nimm dein Roß und deine Schaar zurück und gib mir mein dreibeiniges Pferd wieder.’ Es geschah alles, was er verlangte, und er ritt auf seinem dreibeinigen Pferd heim. Als der König wieder in sein Schloß kam, gieng ihm seine Tochter entgegen und wünschte ihm Glück zu seinem Sieg. ‘Jch bin es nicht, der den Sieg davon getragen hat’ sprach er ‘sondern ein fremder Ritter, der mir mit seiner Schaar zu Hilfe kam.’ Die Tochter wollte wissen wer der fremde Ritter wäre, aber der König wußte es nicht und sagte ‘er hat die Feinde verfolgt, und ich habe ihn nicht wieder gesehen.’ Sie erkundigte sich bei dem Gärtner nach seinem Jungen: der lachte aber und sprach ‘eben ist er auf
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