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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850.

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warum er so traurig wäre. Der Müller war anfangs verstummt, aber als er sie so freundlich sprechen hörte, faßte er sich ein Herz und erzählte ihr daß er sonst in Glück und Reichthum gelebt hätte, aber jetzt so arm wäre, daß er sich nicht zu rathen wüßte. 'Sei ruhig,' antwortete die Nixe, 'ich will dich reicher und glücklicher machen als du je gewesen bist, nur mußt du mir versprechen daß du mir geben willst was eben in deinem Hause jung geworden ist.' 'Was kann das anders sein,' dachte der Müller, 'als ein junger Hund oder ein junges Kätzchen?' und sagte ihr zu was sie verlangte. Die Nixe stieg wieder in das Wasser hinab, und er eilte getröstet und gutes Muthes nach seiner Mühle. Noch hatte er sie nicht erreicht, da trat die Magd aus der Hausthüre und rief ihm zu er sollte sich freuen, seine Frau hätte ihm einen kleinen Knaben geboren. Der Müller stand wie vom Blitz gerührt, er sah wohl daß die tückische Nixe das gewußt und ihn betrogen hatte. Mit gesenktem Haupt trat er zu dem Bett seiner Frau, und als sie ihn fragte 'warum freust du dich nicht über den schönen Knaben?' so erzählte er ihr was ihm begegnet war und was für ein Versprechen er der Nixe gegeben hatte. 'Was hilft mir Glück und Reichthum,' fügte er hinzu, 'wenn ich mein Kind verlieren soll? aber was kann ich thun?' Auch die Verwandten, die herbeigekommen waren, Glück zu wünschen, wußten keinen Rath.

Jndessen kehrte das Glück in das Haus des Müllers wieder ein. Was er unternahm gelang, es war als ob Kisten und Kasten von selbst sich füllten und das Geld im Schrank über Nacht sich mehrte. Es dauerte nicht lange, so war sein Reichthum größer

warum er so traurig wäre. Der Müller war anfangs verstummt, aber als er sie so freundlich sprechen hörte, faßte er sich ein Herz und erzählte ihr daß er sonst in Glück und Reichthum gelebt hätte, aber jetzt so arm wäre, daß er sich nicht zu rathen wüßte. ‘Sei ruhig,’ antwortete die Nixe, ‘ich will dich reicher und glücklicher machen als du je gewesen bist, nur mußt du mir versprechen daß du mir geben willst was eben in deinem Hause jung geworden ist.’ ‘Was kann das anders sein,’ dachte der Müller, ‘als ein junger Hund oder ein junges Kätzchen?’ und sagte ihr zu was sie verlangte. Die Nixe stieg wieder in das Wasser hinab, und er eilte getröstet und gutes Muthes nach seiner Mühle. Noch hatte er sie nicht erreicht, da trat die Magd aus der Hausthüre und rief ihm zu er sollte sich freuen, seine Frau hätte ihm einen kleinen Knaben geboren. Der Müller stand wie vom Blitz gerührt, er sah wohl daß die tückische Nixe das gewußt und ihn betrogen hatte. Mit gesenktem Haupt trat er zu dem Bett seiner Frau, und als sie ihn fragte ‘warum freust du dich nicht über den schönen Knaben?’ so erzählte er ihr was ihm begegnet war und was für ein Versprechen er der Nixe gegeben hatte. ‘Was hilft mir Glück und Reichthum,’ fügte er hinzu, ‘wenn ich mein Kind verlieren soll? aber was kann ich thun?’ Auch die Verwandten, die herbeigekommen waren, Glück zu wünschen, wußten keinen Rath.

Jndessen kehrte das Glück in das Haus des Müllers wieder ein. Was er unternahm gelang, es war als ob Kisten und Kasten von selbst sich füllten und das Geld im Schrank über Nacht sich mehrte. Es dauerte nicht lange, so war sein Reichthum größer

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[437/0449] warum er so traurig wäre. Der Müller war anfangs verstummt, aber als er sie so freundlich sprechen hörte, faßte er sich ein Herz und erzählte ihr daß er sonst in Glück und Reichthum gelebt hätte, aber jetzt so arm wäre, daß er sich nicht zu rathen wüßte. ‘Sei ruhig,’ antwortete die Nixe, ‘ich will dich reicher und glücklicher machen als du je gewesen bist, nur mußt du mir versprechen daß du mir geben willst was eben in deinem Hause jung geworden ist.’ ‘Was kann das anders sein,’ dachte der Müller, ‘als ein junger Hund oder ein junges Kätzchen?’ und sagte ihr zu was sie verlangte. Die Nixe stieg wieder in das Wasser hinab, und er eilte getröstet und gutes Muthes nach seiner Mühle. Noch hatte er sie nicht erreicht, da trat die Magd aus der Hausthüre und rief ihm zu er sollte sich freuen, seine Frau hätte ihm einen kleinen Knaben geboren. Der Müller stand wie vom Blitz gerührt, er sah wohl daß die tückische Nixe das gewußt und ihn betrogen hatte. Mit gesenktem Haupt trat er zu dem Bett seiner Frau, und als sie ihn fragte ‘warum freust du dich nicht über den schönen Knaben?’ so erzählte er ihr was ihm begegnet war und was für ein Versprechen er der Nixe gegeben hatte. ‘Was hilft mir Glück und Reichthum,’ fügte er hinzu, ‘wenn ich mein Kind verlieren soll? aber was kann ich thun?’ Auch die Verwandten, die herbeigekommen waren, Glück zu wünschen, wußten keinen Rath. Jndessen kehrte das Glück in das Haus des Müllers wieder ein. Was er unternahm gelang, es war als ob Kisten und Kasten von selbst sich füllten und das Geld im Schrank über Nacht sich mehrte. Es dauerte nicht lange, so war sein Reichthum größer

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1850/449>, abgerufen am 22.11.2024.