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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850.

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und den Brunnen mit sammt der Quelle?' brummte der leichtgläubige Riese in den Bart und fürchtete sich noch mehr, 'der Kerl kann mehr als Äpfel braten, der hat einen Alraun im Leib. Sei auf deiner Hut, alter Hans, das ist kein Diener für dich.' Wie der Schneider das Holz gebracht hatte, befahl ihm der Riese zwei oder drei wilde Schweine zum Abendessen zu schießen. 'Warum nicht lieber gleich tausend auf einen Schuß und die alle hierher?' fragte der hoffärtige Schneider. 'Was?' rief der Hasenfuß von einem Riesen und war heftig erschrocken, 'laß es nur für heute gut sein und lege dich schlafen.'

Der Riese fürchtete sich so gewaltig, daß er die ganze Nacht kein Auge zuthun konnte und hin und her dachte, wie ers anfangen sollte, um sich den verwünschten Hexenmeister von Diener je eher je lieber vom Hals zu schaffen. Kommt Zeit, kommt Rath. Am andern Morgen giengen der Riese und der Schneider zu einem Sumpf, um den ringsherum eine Menge Weidenbäume standen. Da sprach der Riese 'hör einmal, Schneider, setz dich auf eine von den Weidenruthen, ich möchte um mein Leben gern sehen, ob du im Stand bist sie herabzubiegen.' Husch, saß das Schneiderlein oben, hielt den Athem ein und machte sich schwer, so schwer daß sich die Gerte niederbog. Als er aber wieder Athem schöpfen mußte, da schnellte sie ihn, weil er zum Unglück kein Bügeleisen in die Tasche gesteckt hatte, zu großer Freude des Riesen, so weit in die Höhe, daß man ihn gar nicht mehr sehen konnte. Wenn er nicht wieder herunter gefallen ist, so wird er wohl noch oben in der Luft herum schweben.



und den Brunnen mit sammt der Quelle?’ brummte der leichtgläubige Riese in den Bart und fürchtete sich noch mehr, ‘der Kerl kann mehr als Äpfel braten, der hat einen Alraun im Leib. Sei auf deiner Hut, alter Hans, das ist kein Diener für dich.’ Wie der Schneider das Holz gebracht hatte, befahl ihm der Riese zwei oder drei wilde Schweine zum Abendessen zu schießen. ‘Warum nicht lieber gleich tausend auf einen Schuß und die alle hierher?’ fragte der hoffärtige Schneider. ‘Was?’ rief der Hasenfuß von einem Riesen und war heftig erschrocken, ‘laß es nur für heute gut sein und lege dich schlafen.’

Der Riese fürchtete sich so gewaltig, daß er die ganze Nacht kein Auge zuthun konnte und hin und her dachte, wie ers anfangen sollte, um sich den verwünschten Hexenmeister von Diener je eher je lieber vom Hals zu schaffen. Kommt Zeit, kommt Rath. Am andern Morgen giengen der Riese und der Schneider zu einem Sumpf, um den ringsherum eine Menge Weidenbäume standen. Da sprach der Riese ‘hör einmal, Schneider, setz dich auf eine von den Weidenruthen, ich möchte um mein Leben gern sehen, ob du im Stand bist sie herabzubiegen.’ Husch, saß das Schneiderlein oben, hielt den Athem ein und machte sich schwer, so schwer daß sich die Gerte niederbog. Als er aber wieder Athem schöpfen mußte, da schnellte sie ihn, weil er zum Unglück kein Bügeleisen in die Tasche gesteckt hatte, zu großer Freude des Riesen, so weit in die Höhe, daß man ihn gar nicht mehr sehen konnte. Wenn er nicht wieder herunter gefallen ist, so wird er wohl noch oben in der Luft herum schweben.



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[450/0462] und den Brunnen mit sammt der Quelle?’ brummte der leichtgläubige Riese in den Bart und fürchtete sich noch mehr, ‘der Kerl kann mehr als Äpfel braten, der hat einen Alraun im Leib. Sei auf deiner Hut, alter Hans, das ist kein Diener für dich.’ Wie der Schneider das Holz gebracht hatte, befahl ihm der Riese zwei oder drei wilde Schweine zum Abendessen zu schießen. ‘Warum nicht lieber gleich tausend auf einen Schuß und die alle hierher?’ fragte der hoffärtige Schneider. ‘Was?’ rief der Hasenfuß von einem Riesen und war heftig erschrocken, ‘laß es nur für heute gut sein und lege dich schlafen.’ Der Riese fürchtete sich so gewaltig, daß er die ganze Nacht kein Auge zuthun konnte und hin und her dachte, wie ers anfangen sollte, um sich den verwünschten Hexenmeister von Diener je eher je lieber vom Hals zu schaffen. Kommt Zeit, kommt Rath. Am andern Morgen giengen der Riese und der Schneider zu einem Sumpf, um den ringsherum eine Menge Weidenbäume standen. Da sprach der Riese ‘hör einmal, Schneider, setz dich auf eine von den Weidenruthen, ich möchte um mein Leben gern sehen, ob du im Stand bist sie herabzubiegen.’ Husch, saß das Schneiderlein oben, hielt den Athem ein und machte sich schwer, so schwer daß sich die Gerte niederbog. Als er aber wieder Athem schöpfen mußte, da schnellte sie ihn, weil er zum Unglück kein Bügeleisen in die Tasche gesteckt hatte, zu großer Freude des Riesen, so weit in die Höhe, daß man ihn gar nicht mehr sehen konnte. Wenn er nicht wieder herunter gefallen ist, so wird er wohl noch oben in der Luft herum schweben.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1850/462>, abgerufen am 22.11.2024.