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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850.

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machen, der zeigt dir mein Bild, wie es in Wahrheit ist.' Sie gab ihm den Spiegel in die Hand und er sah darin das Abbild der schönsten Jungfrau, die auf der Welt war, und sah wie ihr vor Traurigkeit die Thränen über die Wangen rollten. Da sprach er 'wie kannst du erlöst werden? ich scheue keine Gefahr.' Sie sprach 'wer die krystallne Kugel erlangt und hält sie dem Zauberer vor, der bricht damit seine Macht, und ich kehre in meine wahre Gestalt zurück. 'Ach,' setzte sie hinzu, 'schon so mancher ist darum in seinen Tod gegangen, und du junges Blut, du jammerst mich wenn du dich in die großen Gefährlichkeiten begibst.' 'Mich kann nichts abhalten' sprach er, 'aber sage mir was ich thun muß.' 'Du sollst alles wissen,' sprach die Königstochter, 'wenn du den Berg auf dem das Schloß steht, hinabgehst, so wird unten an einer Quelle, ein wilder Auerochs stehen, mit dem mußt du kämpfen. Und wenn es dir glückt ihn zu tödten, so wird sich aus ihm ein feuriger Vogel erheben, der trägt in seinem Leib ein glühendes Ei und in dem Ei steckt als Dotter die Krystallkugel. Er läßt aber das Ei nicht fallen, bis er dazu gedrängt wird, fällt es aber auf die Erde, so zündet es und verbrennt alles in seiner Nähe, und das Eis selbst zerschmilzt und mit ihm die krystallne Kugel, und alle deine Mühe ist vergeblich gewesen.'

Der Jüngling stieg hinab zu der Quelle, wo der Auerochse schnaubte und ihn anbrüllte. Nach langem Kampf stieß er ihm sein Schwert in den Leib und er sank nieder. Augenblicklich erhob sich aus ihm der Feuervogel und wollte fortfliegen, aber der Adler, der Bruder des Jünglings, der zwischen den Wolken daherzog,

machen, der zeigt dir mein Bild, wie es in Wahrheit ist.’ Sie gab ihm den Spiegel in die Hand und er sah darin das Abbild der schönsten Jungfrau, die auf der Welt war, und sah wie ihr vor Traurigkeit die Thränen über die Wangen rollten. Da sprach er ‘wie kannst du erlöst werden? ich scheue keine Gefahr.’ Sie sprach ‘wer die krystallne Kugel erlangt und hält sie dem Zauberer vor, der bricht damit seine Macht, und ich kehre in meine wahre Gestalt zurück. ‘Ach,’ setzte sie hinzu, ‘schon so mancher ist darum in seinen Tod gegangen, und du junges Blut, du jammerst mich wenn du dich in die großen Gefährlichkeiten begibst.’ ‘Mich kann nichts abhalten’ sprach er, ‘aber sage mir was ich thun muß.’ ‘Du sollst alles wissen,’ sprach die Königstochter, ‘wenn du den Berg auf dem das Schloß steht, hinabgehst, so wird unten an einer Quelle, ein wilder Auerochs stehen, mit dem mußt du kämpfen. Und wenn es dir glückt ihn zu tödten, so wird sich aus ihm ein feuriger Vogel erheben, der trägt in seinem Leib ein glühendes Ei und in dem Ei steckt als Dotter die Krystallkugel. Er läßt aber das Ei nicht fallen, bis er dazu gedrängt wird, fällt es aber auf die Erde, so zündet es und verbrennt alles in seiner Nähe, und das Eis selbst zerschmilzt und mit ihm die krystallne Kugel, und alle deine Mühe ist vergeblich gewesen.’

Der Jüngling stieg hinab zu der Quelle, wo der Auerochse schnaubte und ihn anbrüllte. Nach langem Kampf stieß er ihm sein Schwert in den Leib und er sank nieder. Augenblicklich erhob sich aus ihm der Feuervogel und wollte fortfliegen, aber der Adler, der Bruder des Jünglings, der zwischen den Wolken daherzog,

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850, S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1850/537>, abgerufen am 25.11.2024.