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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857.

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Ranzen, worin noch alles steckte, was er damals im Schloß als Wahrzeichen mitgenommen hatte, gieng in den Wald und fand auch das Häuschen mit dem Schild 'heute umsonst, morgen für Geld.' Er hatte aber den Degen umhängen, womit er den drei Riesen den Kopf abgehauen hatte, trat so in das Häuschen hinein und ließ sich etwas zu essen geben. Er freute sich über das schöne Mädchen, es war aber auch bildschön. Sie fragte wo er her käme und hin wollte, da sagte er 'ich reise in der Welt herum.' Da fragte sie ihn wo er den Degen her hätte, da stände ja ihres Vaters Name darauf. Fragte er ob sie des Königs Tochter wäre. 'Ja,' antwortete sie. 'Mit diesem Säbel,' sprach er, 'habe ich drei Riesen den Kopf abgehauen' und holte zum Zeichen ihre Zungen aus dem Ranzen, dann zeigte er ihr auch den Pantoffel, den Schlippen vom Halstuch und das Stück vom Hemd. Da war sie voll Freude und sagte er wäre derjenige der sie erlöst hätte. Darauf giengen sie zusammen zum alten König und holten ihn herbei, und sie führte ihn in ihre Kammer und sagte ihm der Jäger wäre der rechte, der sie von den Riesen erlöst hätte. Und wie der alte König die Wahrzeichen alle sah, da konnte er nicht mehr zweifeln und sagte es wäre ihm lieb daß er wüßte wie alles zugegangen wäre, und er sollte sie nun auch zur Gemahlin haben; darüber freute sich die Jungfrau von Herzen. Darauf kleideten sie ihn, als wenn er ein fremder Herr wäre, und der König ließ ein Gastmahl anstellen. Als sie nun zu Tisch giengen, kam der Hauptmann auf die linke Seite der Königstochter zu sitzen, der Jäger aber auf die rechte: und der Hauptmann meinte das wäre ein fremder Herr und wäre zum Besuch gekommen. Wie sie gegessen und getrunken hatten, sprach der alte König zum Hauptmann er wollte ihm etwas aufgeben, das sollte er errathen: wenn einer spräche er hätte drei Riesen ums Leben gebracht, und er gefragt würde, wo die Zungen der Riesen wären, und er müßte zusehen,

Ranzen, worin noch alles steckte, was er damals im Schloß als Wahrzeichen mitgenommen hatte, gieng in den Wald und fand auch das Häuschen mit dem Schild ‘heute umsonst, morgen für Geld.’ Er hatte aber den Degen umhängen, womit er den drei Riesen den Kopf abgehauen hatte, trat so in das Häuschen hinein und ließ sich etwas zu essen geben. Er freute sich über das schöne Mädchen, es war aber auch bildschön. Sie fragte wo er her käme und hin wollte, da sagte er ‘ich reise in der Welt herum.’ Da fragte sie ihn wo er den Degen her hätte, da stände ja ihres Vaters Name darauf. Fragte er ob sie des Königs Tochter wäre. ‘Ja,’ antwortete sie. ‘Mit diesem Säbel,’ sprach er, ‘habe ich drei Riesen den Kopf abgehauen’ und holte zum Zeichen ihre Zungen aus dem Ranzen, dann zeigte er ihr auch den Pantoffel, den Schlippen vom Halstuch und das Stück vom Hemd. Da war sie voll Freude und sagte er wäre derjenige der sie erlöst hätte. Darauf giengen sie zusammen zum alten König und holten ihn herbei, und sie führte ihn in ihre Kammer und sagte ihm der Jäger wäre der rechte, der sie von den Riesen erlöst hätte. Und wie der alte König die Wahrzeichen alle sah, da konnte er nicht mehr zweifeln und sagte es wäre ihm lieb daß er wüßte wie alles zugegangen wäre, und er sollte sie nun auch zur Gemahlin haben; darüber freute sich die Jungfrau von Herzen. Darauf kleideten sie ihn, als wenn er ein fremder Herr wäre, und der König ließ ein Gastmahl anstellen. Als sie nun zu Tisch giengen, kam der Hauptmann auf die linke Seite der Königstochter zu sitzen, der Jäger aber auf die rechte: und der Hauptmann meinte das wäre ein fremder Herr und wäre zum Besuch gekommen. Wie sie gegessen und getrunken hatten, sprach der alte König zum Hauptmann er wollte ihm etwas aufgeben, das sollte er errathen: wenn einer spräche er hätte drei Riesen ums Leben gebracht, und er gefragt würde, wo die Zungen der Riesen wären, und er müßte zusehen,

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[131/0143] Ranzen, worin noch alles steckte, was er damals im Schloß als Wahrzeichen mitgenommen hatte, gieng in den Wald und fand auch das Häuschen mit dem Schild ‘heute umsonst, morgen für Geld.’ Er hatte aber den Degen umhängen, womit er den drei Riesen den Kopf abgehauen hatte, trat so in das Häuschen hinein und ließ sich etwas zu essen geben. Er freute sich über das schöne Mädchen, es war aber auch bildschön. Sie fragte wo er her käme und hin wollte, da sagte er ‘ich reise in der Welt herum.’ Da fragte sie ihn wo er den Degen her hätte, da stände ja ihres Vaters Name darauf. Fragte er ob sie des Königs Tochter wäre. ‘Ja,’ antwortete sie. ‘Mit diesem Säbel,’ sprach er, ‘habe ich drei Riesen den Kopf abgehauen’ und holte zum Zeichen ihre Zungen aus dem Ranzen, dann zeigte er ihr auch den Pantoffel, den Schlippen vom Halstuch und das Stück vom Hemd. Da war sie voll Freude und sagte er wäre derjenige der sie erlöst hätte. Darauf giengen sie zusammen zum alten König und holten ihn herbei, und sie führte ihn in ihre Kammer und sagte ihm der Jäger wäre der rechte, der sie von den Riesen erlöst hätte. Und wie der alte König die Wahrzeichen alle sah, da konnte er nicht mehr zweifeln und sagte es wäre ihm lieb daß er wüßte wie alles zugegangen wäre, und er sollte sie nun auch zur Gemahlin haben; darüber freute sich die Jungfrau von Herzen. Darauf kleideten sie ihn, als wenn er ein fremder Herr wäre, und der König ließ ein Gastmahl anstellen. Als sie nun zu Tisch giengen, kam der Hauptmann auf die linke Seite der Königstochter zu sitzen, der Jäger aber auf die rechte: und der Hauptmann meinte das wäre ein fremder Herr und wäre zum Besuch gekommen. Wie sie gegessen und getrunken hatten, sprach der alte König zum Hauptmann er wollte ihm etwas aufgeben, das sollte er errathen: wenn einer spräche er hätte drei Riesen ums Leben gebracht, und er gefragt würde, wo die Zungen der Riesen wären, und er müßte zusehen,

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1857/143>, abgerufen am 23.11.2024.