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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857.

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Der Michal rief

'es wird nit fehle um ei Haar,
so ischt es wohl der Teufel gar.'

Drauf kam an den Jergli die Reihe der sprach

'ischt er es nit, so ischts sei Muter
oder des Teufels Stiefbruder.'

Der Marli hatte da einen guten Gedanken und sagte zum Veitli

'gang, Veitli, gang, gang du voran,
i will dahinte vor di stahn.'

Der Veitli hörte aber nicht drauf und der Jackli sagte

'der Schulz, der muß der erschte sei,
denn ihm gebührt die Ehr allei.'

Da nahm sich der Herr Schulz ein Herz und sprach gravitätisch

'so zieht denn herzhaft in den Streit,
hieran erkennt man tapfre Leut.'

Da giengen sie insgesammt auf den Drachen los. Der Herr Schulz segnete sich und rief Gott um Beistand an: wie aber das alles nicht helfen wollte und er dem Feind immer näher kam, schrie er in großer Angst 'hau! hurlehau! hau! hauhau!' Davon erwachte der Has, erschrack und sprang eilig davon. Als ihn der Herr Schulz so feldflüchtig sah, da rief er voll Freude

'potz, Veitli, lueg, lueg, was isch das?
das Ungehüer ischt a Has.'

Der Schwabenbund suchte aber weiter Abenteuer und kam an die Mosel, ein mosiges, stilles und tiefes Wasser, darüber nicht viel Brücken sind, sondern man an mehrern Orten sich muß in Schiffen überfahren lassen. Weil die sieben Schwaben dessen unberichtet waren, riefen sie einem Mann, der jenseits des Wassers seine Arbeit vollbrachte, zu, wie man doch hinüber kommen könnte? Der Mann verstand wegen der Weite und wegen ihrer Sprache nicht was sie wollten, und fragte auf sein trierisch 'wat? wat?'

Der Michal rief

‘es wird nit fehle um ei Haar,
so ischt es wohl der Teufel gar.’

Drauf kam an den Jergli die Reihe der sprach

‘ischt er es nit, so ischts sei Muter
oder des Teufels Stiefbruder.’

Der Marli hatte da einen guten Gedanken und sagte zum Veitli

‘gang, Veitli, gang, gang du voran,
i will dahinte vor di stahn.’

Der Veitli hörte aber nicht drauf und der Jackli sagte

‘der Schulz, der muß der erschte sei,
denn ihm gebührt die Ehr allei.’

Da nahm sich der Herr Schulz ein Herz und sprach gravitätisch

‘so zieht denn herzhaft in den Streit,
hieran erkennt man tapfre Leut.’

Da giengen sie insgesammt auf den Drachen los. Der Herr Schulz segnete sich und rief Gott um Beistand an: wie aber das alles nicht helfen wollte und er dem Feind immer näher kam, schrie er in großer Angst ‘hau! hurlehau! hau! hauhau!’ Davon erwachte der Has, erschrack und sprang eilig davon. Als ihn der Herr Schulz so feldflüchtig sah, da rief er voll Freude

‘potz, Veitli, lueg, lueg, was isch das?
das Ungehüer ischt a Has.’

Der Schwabenbund suchte aber weiter Abenteuer und kam an die Mosel, ein mosiges, stilles und tiefes Wasser, darüber nicht viel Brücken sind, sondern man an mehrern Orten sich muß in Schiffen überfahren lassen. Weil die sieben Schwaben dessen unberichtet waren, riefen sie einem Mann, der jenseits des Wassers seine Arbeit vollbrachte, zu, wie man doch hinüber kommen könnte? Der Mann verstand wegen der Weite und wegen ihrer Sprache nicht was sie wollten, und fragte auf sein trierisch ‘wat? wat?’

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[161/0173] Der Michal rief ‘es wird nit fehle um ei Haar, so ischt es wohl der Teufel gar.’ Drauf kam an den Jergli die Reihe der sprach ‘ischt er es nit, so ischts sei Muter oder des Teufels Stiefbruder.’ Der Marli hatte da einen guten Gedanken und sagte zum Veitli ‘gang, Veitli, gang, gang du voran, i will dahinte vor di stahn.’ Der Veitli hörte aber nicht drauf und der Jackli sagte ‘der Schulz, der muß der erschte sei, denn ihm gebührt die Ehr allei.’ Da nahm sich der Herr Schulz ein Herz und sprach gravitätisch ‘so zieht denn herzhaft in den Streit, hieran erkennt man tapfre Leut.’ Da giengen sie insgesammt auf den Drachen los. Der Herr Schulz segnete sich und rief Gott um Beistand an: wie aber das alles nicht helfen wollte und er dem Feind immer näher kam, schrie er in großer Angst ‘hau! hurlehau! hau! hauhau!’ Davon erwachte der Has, erschrack und sprang eilig davon. Als ihn der Herr Schulz so feldflüchtig sah, da rief er voll Freude ‘potz, Veitli, lueg, lueg, was isch das? das Ungehüer ischt a Has.’ Der Schwabenbund suchte aber weiter Abenteuer und kam an die Mosel, ein mosiges, stilles und tiefes Wasser, darüber nicht viel Brücken sind, sondern man an mehrern Orten sich muß in Schiffen überfahren lassen. Weil die sieben Schwaben dessen unberichtet waren, riefen sie einem Mann, der jenseits des Wassers seine Arbeit vollbrachte, zu, wie man doch hinüber kommen könnte? Der Mann verstand wegen der Weite und wegen ihrer Sprache nicht was sie wollten, und fragte auf sein trierisch ‘wat? wat?’

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1857/173>, abgerufen am 24.11.2024.