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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857.

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wäre und wie sie darum zu spielen hätte, und zuletzt drohte sie und sprach mit zornigen Augen 'und wenn du mir nicht gehorchst, so bist du unglücklich.' Als nun der Jäger näher kam, erblickte er das Mädchen und sprach zu sich 'ich bin nun so lang herumgezogen, ich will einmal ausruhen und in das schöne Schloß einkehren, Geld hab ich ja vollauf.' Eigentlich aber war die Ursache, daß er ein Auge auf das schöne Bild geworfen hatte.

Er trat in das Haus ein, und ward freundlich empfangen und höflich bewirthet. Es dauerte nicht lange, da war er so in das Hexenmädchen verliebt, daß er an nichts anders mehr dachte und nur nach ihren Augen sah, und was sie verlangte, das that er gerne. Da sprach die Alte 'nun müssen wir das Vogelherz haben, er wird nichts spüren, wenn es ihm fehlt.' Sie richteten einen Trank zu, und wie der gekocht war, that sie ihn in einen Becher und gab ihn dem Mädchen, das mußte ihn dem Jäger reichen. Sprach es 'nun, mein Liebster, trink mir zu.' Da nahm er den Becher, und wie er den Trank geschluckt hatte, brach er das Herz des Vogels aus dem Leibe. Das Mädchen mußte es heimlich fortschaffen und dann selbst verschlucken, denn die Alte wollte es haben. Von nun an fand er kein Gold mehr unter seinem Kopfkissen, sondern es lag unter dem Kissen des Mädchens wo es die Alte jeden Morgen holte: aber er war so verliebt und vernarrt, daß er an nichts anders dachte, als sich mit dem Mädchen die Zeit zu vertreiben.

Da sprach die alte Hexe 'das Vogelherz haben wir, aber den Wunschmantel müssen wir ihm auch abnehmen.' Antwortete das Mädchen 'den wollen wir ihm lassen, er hat ja doch seinen Reichthum verloren.' Da ward die Alte bös und sprach 'so ein Mantel ist ein wunderbares Ding, das selten auf der Welt gefunden wird, den soll und muß ich haben.' Sie gab dem Mädchen Anschläge und sagte wenn es ihr nicht gehorchte, sollte es ihm schlimm ergehen.

wäre und wie sie darum zu spielen hätte, und zuletzt drohte sie und sprach mit zornigen Augen ‘und wenn du mir nicht gehorchst, so bist du unglücklich.’ Als nun der Jäger näher kam, erblickte er das Mädchen und sprach zu sich ‘ich bin nun so lang herumgezogen, ich will einmal ausruhen und in das schöne Schloß einkehren, Geld hab ich ja vollauf.’ Eigentlich aber war die Ursache, daß er ein Auge auf das schöne Bild geworfen hatte.

Er trat in das Haus ein, und ward freundlich empfangen und höflich bewirthet. Es dauerte nicht lange, da war er so in das Hexenmädchen verliebt, daß er an nichts anders mehr dachte und nur nach ihren Augen sah, und was sie verlangte, das that er gerne. Da sprach die Alte ‘nun müssen wir das Vogelherz haben, er wird nichts spüren, wenn es ihm fehlt.’ Sie richteten einen Trank zu, und wie der gekocht war, that sie ihn in einen Becher und gab ihn dem Mädchen, das mußte ihn dem Jäger reichen. Sprach es ‘nun, mein Liebster, trink mir zu.’ Da nahm er den Becher, und wie er den Trank geschluckt hatte, brach er das Herz des Vogels aus dem Leibe. Das Mädchen mußte es heimlich fortschaffen und dann selbst verschlucken, denn die Alte wollte es haben. Von nun an fand er kein Gold mehr unter seinem Kopfkissen, sondern es lag unter dem Kissen des Mädchens wo es die Alte jeden Morgen holte: aber er war so verliebt und vernarrt, daß er an nichts anders dachte, als sich mit dem Mädchen die Zeit zu vertreiben.

Da sprach die alte Hexe ‘das Vogelherz haben wir, aber den Wunschmantel müssen wir ihm auch abnehmen.’ Antwortete das Mädchen ‘den wollen wir ihm lassen, er hat ja doch seinen Reichthum verloren.’ Da ward die Alte bös und sprach ‘so ein Mantel ist ein wunderbares Ding, das selten auf der Welt gefunden wird, den soll und muß ich haben.’ Sie gab dem Mädchen Anschläge und sagte wenn es ihr nicht gehorchte, sollte es ihm schlimm ergehen.

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[175/0187] wäre und wie sie darum zu spielen hätte, und zuletzt drohte sie und sprach mit zornigen Augen ‘und wenn du mir nicht gehorchst, so bist du unglücklich.’ Als nun der Jäger näher kam, erblickte er das Mädchen und sprach zu sich ‘ich bin nun so lang herumgezogen, ich will einmal ausruhen und in das schöne Schloß einkehren, Geld hab ich ja vollauf.’ Eigentlich aber war die Ursache, daß er ein Auge auf das schöne Bild geworfen hatte. Er trat in das Haus ein, und ward freundlich empfangen und höflich bewirthet. Es dauerte nicht lange, da war er so in das Hexenmädchen verliebt, daß er an nichts anders mehr dachte und nur nach ihren Augen sah, und was sie verlangte, das that er gerne. Da sprach die Alte ‘nun müssen wir das Vogelherz haben, er wird nichts spüren, wenn es ihm fehlt.’ Sie richteten einen Trank zu, und wie der gekocht war, that sie ihn in einen Becher und gab ihn dem Mädchen, das mußte ihn dem Jäger reichen. Sprach es ‘nun, mein Liebster, trink mir zu.’ Da nahm er den Becher, und wie er den Trank geschluckt hatte, brach er das Herz des Vogels aus dem Leibe. Das Mädchen mußte es heimlich fortschaffen und dann selbst verschlucken, denn die Alte wollte es haben. Von nun an fand er kein Gold mehr unter seinem Kopfkissen, sondern es lag unter dem Kissen des Mädchens wo es die Alte jeden Morgen holte: aber er war so verliebt und vernarrt, daß er an nichts anders dachte, als sich mit dem Mädchen die Zeit zu vertreiben. Da sprach die alte Hexe ‘das Vogelherz haben wir, aber den Wunschmantel müssen wir ihm auch abnehmen.’ Antwortete das Mädchen ‘den wollen wir ihm lassen, er hat ja doch seinen Reichthum verloren.’ Da ward die Alte bös und sprach ‘so ein Mantel ist ein wunderbares Ding, das selten auf der Welt gefunden wird, den soll und muß ich haben.’ Sie gab dem Mädchen Anschläge und sagte wenn es ihr nicht gehorchte, sollte es ihm schlimm ergehen.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1857/187>, abgerufen am 24.11.2024.