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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857.

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auch lüstern danach war, sprach es 'ich weiß nicht wo der Salat bleibt.' Da dachte der Jäger 'das Kraut wird schon gewirkt haben' und sprach 'ich will nach der Küche gehen und mich erkundigen.' Wie er hinab kam, sah er die zwei Eselinnen im Hof herum laufen, der Salat aber lag auf der Erde. 'Schon recht,' sprach er, 'die zwei haben ihr Theil weg' und hob die übrigen Blätter auf, legte sie auf die Schüssel und brachte sie dem Mädchen. 'Jch bring euch selbst das köstliche Essen,' sprach er, 'damit ihr nicht länger zu warten braucht.' Da aß sie davon und war alsbald wie die übrigen ihrer menschlichen Gestalt beraubt und lief als eine Eselin in den Hof.

Nachdem sich der Jäger sein Angesicht gewaschen hatte, also daß ihn die Verwandelten erkennen konnten, gieng er hinab in den Hof und sprach 'jetzt sollt ihr den Lohn für eure Untreue empfangen.' Er band sie alle drei an ein Seil und trieb sie fort, bis er zu einer Mühle kam. Er klopfte an das Fenster, der Müller steckte den Kopf heraus und fragte was sein Begehren wäre. 'Jch habe drei böse Thiere,' antwortete er, 'die ich nicht länger behalten mag. Wollt ihr sie bei euch nehmen, Futter und Lager geben, und sie halten wie ich euch sage, so zahl ich dafür was ihr verlangt.' Sprach der Müller 'warum das nicht? wie soll ich sie aber halten?' Da sagte der Jäger der alten Eselin, und das war die Hexe, sollte er täglich dreimal Schläge und einmal zu fressen geben; der jüngern, welche die Magd war, einmal Schläge und dreimal Futter; und der jüngsten, welche das Mädchen war, keinmal Schläge und dreimal zu fressen; denn er konnte es doch nicht über das Herz bringen, daß das Mädchen sollte geschlagen werden. Darauf gieng er zurück in das Schloß, und was er nöthig hatte, das fand er alles darin.

Nach ein paar Tagen kam der Müller und sprach er müßte melden daß die alte Eselin, die nur Schläge bekommen hätte und

auch lüstern danach war, sprach es ‘ich weiß nicht wo der Salat bleibt.’ Da dachte der Jäger ‘das Kraut wird schon gewirkt haben’ und sprach ‘ich will nach der Küche gehen und mich erkundigen.’ Wie er hinab kam, sah er die zwei Eselinnen im Hof herum laufen, der Salat aber lag auf der Erde. ‘Schon recht,’ sprach er, ‘die zwei haben ihr Theil weg’ und hob die übrigen Blätter auf, legte sie auf die Schüssel und brachte sie dem Mädchen. ‘Jch bring euch selbst das köstliche Essen,’ sprach er, ‘damit ihr nicht länger zu warten braucht.’ Da aß sie davon und war alsbald wie die übrigen ihrer menschlichen Gestalt beraubt und lief als eine Eselin in den Hof.

Nachdem sich der Jäger sein Angesicht gewaschen hatte, also daß ihn die Verwandelten erkennen konnten, gieng er hinab in den Hof und sprach ‘jetzt sollt ihr den Lohn für eure Untreue empfangen.’ Er band sie alle drei an ein Seil und trieb sie fort, bis er zu einer Mühle kam. Er klopfte an das Fenster, der Müller steckte den Kopf heraus und fragte was sein Begehren wäre. ‘Jch habe drei böse Thiere,’ antwortete er, ‘die ich nicht länger behalten mag. Wollt ihr sie bei euch nehmen, Futter und Lager geben, und sie halten wie ich euch sage, so zahl ich dafür was ihr verlangt.’ Sprach der Müller ‘warum das nicht? wie soll ich sie aber halten?’ Da sagte der Jäger der alten Eselin, und das war die Hexe, sollte er täglich dreimal Schläge und einmal zu fressen geben; der jüngern, welche die Magd war, einmal Schläge und dreimal Futter; und der jüngsten, welche das Mädchen war, keinmal Schläge und dreimal zu fressen; denn er konnte es doch nicht über das Herz bringen, daß das Mädchen sollte geschlagen werden. Darauf gieng er zurück in das Schloß, und was er nöthig hatte, das fand er alles darin.

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[179/0191] auch lüstern danach war, sprach es ‘ich weiß nicht wo der Salat bleibt.’ Da dachte der Jäger ‘das Kraut wird schon gewirkt haben’ und sprach ‘ich will nach der Küche gehen und mich erkundigen.’ Wie er hinab kam, sah er die zwei Eselinnen im Hof herum laufen, der Salat aber lag auf der Erde. ‘Schon recht,’ sprach er, ‘die zwei haben ihr Theil weg’ und hob die übrigen Blätter auf, legte sie auf die Schüssel und brachte sie dem Mädchen. ‘Jch bring euch selbst das köstliche Essen,’ sprach er, ‘damit ihr nicht länger zu warten braucht.’ Da aß sie davon und war alsbald wie die übrigen ihrer menschlichen Gestalt beraubt und lief als eine Eselin in den Hof. Nachdem sich der Jäger sein Angesicht gewaschen hatte, also daß ihn die Verwandelten erkennen konnten, gieng er hinab in den Hof und sprach ‘jetzt sollt ihr den Lohn für eure Untreue empfangen.’ Er band sie alle drei an ein Seil und trieb sie fort, bis er zu einer Mühle kam. Er klopfte an das Fenster, der Müller steckte den Kopf heraus und fragte was sein Begehren wäre. ‘Jch habe drei böse Thiere,’ antwortete er, ‘die ich nicht länger behalten mag. Wollt ihr sie bei euch nehmen, Futter und Lager geben, und sie halten wie ich euch sage, so zahl ich dafür was ihr verlangt.’ Sprach der Müller ‘warum das nicht? wie soll ich sie aber halten?’ Da sagte der Jäger der alten Eselin, und das war die Hexe, sollte er täglich dreimal Schläge und einmal zu fressen geben; der jüngern, welche die Magd war, einmal Schläge und dreimal Futter; und der jüngsten, welche das Mädchen war, keinmal Schläge und dreimal zu fressen; denn er konnte es doch nicht über das Herz bringen, daß das Mädchen sollte geschlagen werden. Darauf gieng er zurück in das Schloß, und was er nöthig hatte, das fand er alles darin. Nach ein paar Tagen kam der Müller und sprach er müßte melden daß die alte Eselin, die nur Schläge bekommen hätte und

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1857/191>, abgerufen am 21.11.2024.