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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857.

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großen wilden Walde, wenn ich nicht wäre bei einen eisernen Ofen gekommen, dem habe ich mich müssen dafür unterschreiben, daß ich wollte wieder zu ihm zurück kehren, ihn erlösen und heirathen.' Da erschrack der alte König so sehr, daß er beinahe in eine Ohnmacht gefallen wäre, denn er hatte nur die einzige Tochter. Berathschlagten sich also, sie wollten die Müllerstochter, die schön wäre, an ihre Stelle nehmen; führten die hinaus, gaben ihr ein Messer und sagten sie sollte an dem Eisenofen schaben. Sie schrappte auch vier und zwanzig Stunden lang, konnte aber nicht das geringste herabbringen. Wie nun der Tag anbrach, riefs in dem Eisenofen 'mich däucht es ist Tag draußen.' Da antwortete sie 'das däucht mich auch, ich meine ich höre meines Vaters Mühle rappeln.' 'So bist du eine Müllerstochter, dann geh gleich hinaus und laß die Königstochter herkommen.' Da gieng sie hin und sagte dem alten König der draußen wollte sie nicht, er wollte seine Tochter. Da erschrack der alte König und die Tochter weinte. Sie hatten aber noch eine Schweinehirtentochter, die war noch schöner als die Müllerstochter, der wollten sie ein Stück Geld geben, damit sie für die Königstochter zum eisernen Ofen gienge. Also ward sie hinausgebracht und mußte auch vier und zwanzig Stunden lang schrappen; sie brachte aber nichts davon. Wie nun der Tag anbrach, riefs im Ofen 'mich däucht es ist Tag draußen.' Da antwortete sie 'das däucht mich auch, ich meine ich höre meines Vaters Hörnchen tüten.' 'So bist du eine Schweinehirtentochter, geh gleich fort und laß die Königstochter kommen: und sag ihr es sollt ihr widerfahren was ich ihr versprochen hätte, und wenn sie nicht käme, sollte im ganzen Reich alles zerfallen und einstürzen und kein Stein auf dem andern bleiben.' Als die Königstochter das hörte, fieng sie an zu weinen: es war aber nun nicht anders, sie mußte ihr Versprechen halten. Da nahm sie Abschied von ihrem Vater, steckte ein Messer ein und gieng zu dem Eisenofen in den Wald

großen wilden Walde, wenn ich nicht wäre bei einen eisernen Ofen gekommen, dem habe ich mich müssen dafür unterschreiben, daß ich wollte wieder zu ihm zurück kehren, ihn erlösen und heirathen.’ Da erschrack der alte König so sehr, daß er beinahe in eine Ohnmacht gefallen wäre, denn er hatte nur die einzige Tochter. Berathschlagten sich also, sie wollten die Müllerstochter, die schön wäre, an ihre Stelle nehmen; führten die hinaus, gaben ihr ein Messer und sagten sie sollte an dem Eisenofen schaben. Sie schrappte auch vier und zwanzig Stunden lang, konnte aber nicht das geringste herabbringen. Wie nun der Tag anbrach, riefs in dem Eisenofen ‘mich däucht es ist Tag draußen.’ Da antwortete sie ‘das däucht mich auch, ich meine ich höre meines Vaters Mühle rappeln.’ ‘So bist du eine Müllerstochter, dann geh gleich hinaus und laß die Königstochter herkommen.’ Da gieng sie hin und sagte dem alten König der draußen wollte sie nicht, er wollte seine Tochter. Da erschrack der alte König und die Tochter weinte. Sie hatten aber noch eine Schweinehirtentochter, die war noch schöner als die Müllerstochter, der wollten sie ein Stück Geld geben, damit sie für die Königstochter zum eisernen Ofen gienge. Also ward sie hinausgebracht und mußte auch vier und zwanzig Stunden lang schrappen; sie brachte aber nichts davon. Wie nun der Tag anbrach, riefs im Ofen ‘mich däucht es ist Tag draußen.’ Da antwortete sie ‘das däucht mich auch, ich meine ich höre meines Vaters Hörnchen tüten.’ ‘So bist du eine Schweinehirtentochter, geh gleich fort und laß die Königstochter kommen: und sag ihr es sollt ihr widerfahren was ich ihr versprochen hätte, und wenn sie nicht käme, sollte im ganzen Reich alles zerfallen und einstürzen und kein Stein auf dem andern bleiben.’ Als die Königstochter das hörte, fieng sie an zu weinen: es war aber nun nicht anders, sie mußte ihr Versprechen halten. Da nahm sie Abschied von ihrem Vater, steckte ein Messer ein und gieng zu dem Eisenofen in den Wald

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[197/0209] großen wilden Walde, wenn ich nicht wäre bei einen eisernen Ofen gekommen, dem habe ich mich müssen dafür unterschreiben, daß ich wollte wieder zu ihm zurück kehren, ihn erlösen und heirathen.’ Da erschrack der alte König so sehr, daß er beinahe in eine Ohnmacht gefallen wäre, denn er hatte nur die einzige Tochter. Berathschlagten sich also, sie wollten die Müllerstochter, die schön wäre, an ihre Stelle nehmen; führten die hinaus, gaben ihr ein Messer und sagten sie sollte an dem Eisenofen schaben. Sie schrappte auch vier und zwanzig Stunden lang, konnte aber nicht das geringste herabbringen. Wie nun der Tag anbrach, riefs in dem Eisenofen ‘mich däucht es ist Tag draußen.’ Da antwortete sie ‘das däucht mich auch, ich meine ich höre meines Vaters Mühle rappeln.’ ‘So bist du eine Müllerstochter, dann geh gleich hinaus und laß die Königstochter herkommen.’ Da gieng sie hin und sagte dem alten König der draußen wollte sie nicht, er wollte seine Tochter. Da erschrack der alte König und die Tochter weinte. Sie hatten aber noch eine Schweinehirtentochter, die war noch schöner als die Müllerstochter, der wollten sie ein Stück Geld geben, damit sie für die Königstochter zum eisernen Ofen gienge. Also ward sie hinausgebracht und mußte auch vier und zwanzig Stunden lang schrappen; sie brachte aber nichts davon. Wie nun der Tag anbrach, riefs im Ofen ‘mich däucht es ist Tag draußen.’ Da antwortete sie ‘das däucht mich auch, ich meine ich höre meines Vaters Hörnchen tüten.’ ‘So bist du eine Schweinehirtentochter, geh gleich fort und laß die Königstochter kommen: und sag ihr es sollt ihr widerfahren was ich ihr versprochen hätte, und wenn sie nicht käme, sollte im ganzen Reich alles zerfallen und einstürzen und kein Stein auf dem andern bleiben.’ Als die Königstochter das hörte, fieng sie an zu weinen: es war aber nun nicht anders, sie mußte ihr Versprechen halten. Da nahm sie Abschied von ihrem Vater, steckte ein Messer ein und gieng zu dem Eisenofen in den Wald

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1857/209>, abgerufen am 24.11.2024.