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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857.

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Liebe erfüllt tanzte er mit ihr allein und blickte keine andere mehr an. Ehe sie weggieng, mußte sie ihm versprechen den letzten Abend nochmals zum Fest zu kommen.

Als sie zum drittenmal erschien, hatte sie das Sternenkleid an, das bei jedem ihrer Schritte funkelte, und Haarband und Gürtel waren Sterne von Edelsteinen. Der Königssohn hatte schon lange auf sie gewartet und drängte sich zu ihr hin. 'Sage mir nur wer du bist,' sprach er, 'mir ist als wenn ich dich schon lange gekannt hätte.' 'Weißt du nicht,' antwortete sie, 'was ich that, als du von mir schiedest?' Da trat sie zu ihm heran und küßte ihn auf den linken Backen: in dem Augenblick fiel es wie Schuppen von seinen Augen und er erkannte die wahre Braut. 'Komm,' sagte er zu ihr, 'hier ist meines Bleibens nicht länger,' reichte ihr die Hand und führte sie hinab zu dem Wagen. Als wäre der Wind vorgespannt, so eilten die Pferde zu dem Wunderschloß. Schon von weitem glänzten die erleuchteten Fenster. Als sie bei der Linde vorbei fuhren, schwärmten unzählige Glühwürmer darin, sie schüttelte ihre Äste und sendete ihre Düfte herab. Auf der Treppe blühten die Blumen, aus dem Zimmer schallte der Gesang der fremden Vögel, aber in dem Saal stand der ganze Hof versammelt und der Priester wartete um den Bräutigam mit der wahren Braut zu vermählen.



Liebe erfüllt tanzte er mit ihr allein und blickte keine andere mehr an. Ehe sie weggieng, mußte sie ihm versprechen den letzten Abend nochmals zum Fest zu kommen.

Als sie zum drittenmal erschien, hatte sie das Sternenkleid an, das bei jedem ihrer Schritte funkelte, und Haarband und Gürtel waren Sterne von Edelsteinen. Der Königssohn hatte schon lange auf sie gewartet und drängte sich zu ihr hin. ‘Sage mir nur wer du bist,’ sprach er, ‘mir ist als wenn ich dich schon lange gekannt hätte.’ ‘Weißt du nicht,’ antwortete sie, ‘was ich that, als du von mir schiedest?’ Da trat sie zu ihm heran und küßte ihn auf den linken Backen: in dem Augenblick fiel es wie Schuppen von seinen Augen und er erkannte die wahre Braut. ‘Komm,’ sagte er zu ihr, ‘hier ist meines Bleibens nicht länger,’ reichte ihr die Hand und führte sie hinab zu dem Wagen. Als wäre der Wind vorgespannt, so eilten die Pferde zu dem Wunderschloß. Schon von weitem glänzten die erleuchteten Fenster. Als sie bei der Linde vorbei fuhren, schwärmten unzählige Glühwürmer darin, sie schüttelte ihre Äste und sendete ihre Düfte herab. Auf der Treppe blühten die Blumen, aus dem Zimmer schallte der Gesang der fremden Vögel, aber in dem Saal stand der ganze Hof versammelt und der Priester wartete um den Bräutigam mit der wahren Braut zu vermählen.



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[402/0414] Liebe erfüllt tanzte er mit ihr allein und blickte keine andere mehr an. Ehe sie weggieng, mußte sie ihm versprechen den letzten Abend nochmals zum Fest zu kommen. Als sie zum drittenmal erschien, hatte sie das Sternenkleid an, das bei jedem ihrer Schritte funkelte, und Haarband und Gürtel waren Sterne von Edelsteinen. Der Königssohn hatte schon lange auf sie gewartet und drängte sich zu ihr hin. ‘Sage mir nur wer du bist,’ sprach er, ‘mir ist als wenn ich dich schon lange gekannt hätte.’ ‘Weißt du nicht,’ antwortete sie, ‘was ich that, als du von mir schiedest?’ Da trat sie zu ihm heran und küßte ihn auf den linken Backen: in dem Augenblick fiel es wie Schuppen von seinen Augen und er erkannte die wahre Braut. ‘Komm,’ sagte er zu ihr, ‘hier ist meines Bleibens nicht länger,’ reichte ihr die Hand und führte sie hinab zu dem Wagen. Als wäre der Wind vorgespannt, so eilten die Pferde zu dem Wunderschloß. Schon von weitem glänzten die erleuchteten Fenster. Als sie bei der Linde vorbei fuhren, schwärmten unzählige Glühwürmer darin, sie schüttelte ihre Äste und sendete ihre Düfte herab. Auf der Treppe blühten die Blumen, aus dem Zimmer schallte der Gesang der fremden Vögel, aber in dem Saal stand der ganze Hof versammelt und der Priester wartete um den Bräutigam mit der wahren Braut zu vermählen.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1857/414>, abgerufen am 27.11.2024.