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Grimm, Jacob: Über den altdeutschen Meistergesang. Göttingen, 1811.

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kunstgerechten Meistertönen gedichtet sind, für etwas anderes
halten wollen. Die Regeln für äußerliche Form und Feier-
lichkeit wurden anscheinlich immer noch vermehrt 24 b), während
doch manche Feinheit der Alten verloren ging und von der ei-
gentlichen Grundform die späten Tabulaturen, als einer übri-
gens bekannten Sache, fast gänzlich schweigen.




24 b) Und alles in der besten Meinung von wahrem Fortschreiten
in der Kunst; wie es ein Lied aus dem sechszehnten Jahrhun-
dert ausdrückt:
man thut von tag zu tag sich gar
drin sterken und fortwalten.
C 2

kunſtgerechten Meiſtertoͤnen gedichtet ſind, fuͤr etwas anderes
halten wollen. Die Regeln fuͤr aͤußerliche Form und Feier-
lichkeit wurden anſcheinlich immer noch vermehrt 24 b), waͤhrend
doch manche Feinheit der Alten verloren ging und von der ei-
gentlichen Grundform die ſpaͤten Tabulaturen, als einer uͤbri-
gens bekannten Sache, faſt gaͤnzlich ſchweigen.




24 b) Und alles in der beſten Meinung von wahrem Fortſchreiten
in der Kunſt; wie es ein Lied aus dem ſechszehnten Jahrhun-
dert ausdruͤckt:
man thut von tag zu tag ſich gar
drin ſterken und fortwalten.
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[35/0045] kunſtgerechten Meiſtertoͤnen gedichtet ſind, fuͤr etwas anderes halten wollen. Die Regeln fuͤr aͤußerliche Form und Feier- lichkeit wurden anſcheinlich immer noch vermehrt 24 b), waͤhrend doch manche Feinheit der Alten verloren ging und von der ei- gentlichen Grundform die ſpaͤten Tabulaturen, als einer uͤbri- gens bekannten Sache, faſt gaͤnzlich ſchweigen. 24 b) Und alles in der beſten Meinung von wahrem Fortſchreiten in der Kunſt; wie es ein Lied aus dem ſechszehnten Jahrhun- dert ausdruͤckt: man thut von tag zu tag ſich gar drin ſterken und fortwalten. C 2

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob: Über den altdeutschen Meistergesang. Göttingen, 1811, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_meistergesang_1811/45>, abgerufen am 23.11.2024.