Grimm, Albert Ludwig: Die malerischen und romantischen Stellen des Odenwaldes. Darmstadt, 1843.Nachdem Schenk Eberhard auf diese Weise schon einige seiner Besitzungen verloren hatte, erbat er sich einen zweitägigen Waffenstillstand, um seine Unschuld zu erweisen. Er erhielt ihn zwar; allein das Schloss Schönberg wurde gerade in jenen Tagen von den Landgräflichen genommen und später "weil es Pfälzisches Lehen war," verbrannt. Landgraf Wilhelm war auch nach dem Frieden noch versucht, die von dem Schenken von Erbach eroberten Besitzungen als eine Entschädigung für seine Kriegsrüstungen zu behalten, und behandelte sie darum schon völlig als sein Eigenthum, bis endlich Schenk Eberhard am 20. Januar 1510 in einen Vertrag willigte, durch welchen er das beschädigte Schloss als ein Hessisches Lehen annahm. Auch der dreissigjährige Krieg ging nicht spurlos an der Burg vorüber. Als die Spanier unter Corduba an der Bergstrasse waren, kam der Dollmetscher desselben im Juni 1622 mit einem Trupp Reitern und Fussvolks herbei, gewann das Schloss durch List, und liess drei Tage darin plündern. Gleiches Schicksal widerfuhr damals den Erbachischen Dörfern Zell und Rimbach. Der Hauptbau des Schlosses Schönberg trägt in seinem Aeussern noch den Karakter des Alterthümlichen; indessen ist es durch Neubauten und die Einrichtung in dem Innern zu einem bequemen und freundlichen Wohnsitze umgeschaffen. Nicht allein aus den weit in das Thal hinauf schimmernden Fenstern, auch schon von der Terasse im Schlosshofe hat man eine köstliche Aussicht in das Thal hinauf. Ebenso bietet auch der freundliche, wohlunterhaltene Schlossgarten manche liebliche Stelle, die den Lustwandler durch ihre Aussicht fesselt. Besonders gefällig, nimmt sich von manchen Punkten das von dem Besitzer des Schlosses auf einer Vorhöhe etwas weiter oben in geschmackvollem Style erbaute Kirchlein in seinen reinlichen Umgebungen aus, und überraschend tönt das tiefe harmonische Geläute von demselben herüber, das nicht durch das Läuten gewöhnlicher Glocken, sondern durch angeschlagene Stahlstücke hervorgebracht wird. Von dem Schlossgarten führt über die Höhe ein naher Weg nach dem Altarberge und den übrigen Anlagen bei dem Fürstenlager zu Auerbach hinüber. Nachdem Schenk Eberhard auf diese Weise schon einige seiner Besitzungen verloren hatte, erbat er sich einen zweitägigen Waffenstillstand, um seine Unschuld zu erweisen. Er erhielt ihn zwar; allein das Schloss Schönberg wurde gerade in jenen Tagen von den Landgräflichen genommen und später „weil es Pfälzisches Lehen war,“ verbrannt. Landgraf Wilhelm war auch nach dem Frieden noch versucht, die von dem Schenken von Erbach eroberten Besitzungen als eine Entschädigung für seine Kriegsrüstungen zu behalten, und behandelte sie darum schon völlig als sein Eigenthum, bis endlich Schenk Eberhard am 20. Januar 1510 in einen Vertrag willigte, durch welchen er das beschädigte Schloss als ein Hessisches Lehen annahm. Auch der dreissigjährige Krieg ging nicht spurlos an der Burg vorüber. Als die Spanier unter Corduba an der Bergstrasse waren, kam der Dollmetscher desselben im Juni 1622 mit einem Trupp Reitern und Fussvolks herbei, gewann das Schloss durch List, und liess drei Tage darin plündern. Gleiches Schicksal widerfuhr damals den Erbachischen Dörfern Zell und Rimbach. Der Hauptbau des Schlosses Schönberg trägt in seinem Aeussern noch den Karakter des Alterthümlichen; indessen ist es durch Neubauten und die Einrichtung in dem Innern zu einem bequemen und freundlichen Wohnsitze umgeschaffen. Nicht allein aus den weit in das Thal hinauf schimmernden Fenstern, auch schon von der Terasse im Schlosshofe hat man eine köstliche Aussicht in das Thal hinauf. Ebenso bietet auch der freundliche, wohlunterhaltene Schlossgarten manche liebliche Stelle, die den Lustwandler durch ihre Aussicht fesselt. Besonders gefällig, nimmt sich von manchen Punkten das von dem Besitzer des Schlosses auf einer Vorhöhe etwas weiter oben in geschmackvollem Style erbaute Kirchlein in seinen reinlichen Umgebungen aus, und überraschend tönt das tiefe harmonische Geläute von demselben herüber, das nicht durch das Läuten gewöhnlicher Glocken, sondern durch angeschlagene Stahlstücke hervorgebracht wird. 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Januar 1510 in einen Vertrag willigte, durch welchen er das beschädigte Schloss als ein Hessisches Lehen annahm.</p> <p>Auch der dreissigjährige Krieg ging nicht spurlos an der Burg vorüber. Als die Spanier unter Corduba an der Bergstrasse waren, kam der Dollmetscher desselben im Juni 1622 mit einem Trupp Reitern und Fussvolks herbei, gewann das Schloss durch List, und liess drei Tage darin plündern. Gleiches Schicksal widerfuhr damals den Erbachischen Dörfern Zell und Rimbach.</p> <p>Der Hauptbau des Schlosses Schönberg trägt in seinem Aeussern noch den Karakter des Alterthümlichen; indessen ist es durch Neubauten und die Einrichtung in dem Innern zu einem bequemen und freundlichen Wohnsitze umgeschaffen. 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Nachdem Schenk Eberhard auf diese Weise schon einige seiner Besitzungen verloren hatte, erbat er sich einen zweitägigen Waffenstillstand, um seine Unschuld zu erweisen. Er erhielt ihn zwar; allein das Schloss Schönberg wurde gerade in jenen Tagen von den Landgräflichen genommen und später „weil es Pfälzisches Lehen war,“ verbrannt.
Landgraf Wilhelm war auch nach dem Frieden noch versucht, die von dem Schenken von Erbach eroberten Besitzungen als eine Entschädigung für seine Kriegsrüstungen zu behalten, und behandelte sie darum schon völlig als sein Eigenthum, bis endlich Schenk Eberhard am 20. Januar 1510 in einen Vertrag willigte, durch welchen er das beschädigte Schloss als ein Hessisches Lehen annahm.
Auch der dreissigjährige Krieg ging nicht spurlos an der Burg vorüber. Als die Spanier unter Corduba an der Bergstrasse waren, kam der Dollmetscher desselben im Juni 1622 mit einem Trupp Reitern und Fussvolks herbei, gewann das Schloss durch List, und liess drei Tage darin plündern. Gleiches Schicksal widerfuhr damals den Erbachischen Dörfern Zell und Rimbach.
Der Hauptbau des Schlosses Schönberg trägt in seinem Aeussern noch den Karakter des Alterthümlichen; indessen ist es durch Neubauten und die Einrichtung in dem Innern zu einem bequemen und freundlichen Wohnsitze umgeschaffen. Nicht allein aus den weit in das Thal hinauf schimmernden Fenstern, auch schon von der Terasse im Schlosshofe hat man eine köstliche Aussicht in das Thal hinauf.
Ebenso bietet auch der freundliche, wohlunterhaltene Schlossgarten manche liebliche Stelle, die den Lustwandler durch ihre Aussicht fesselt. Besonders gefällig, nimmt sich von manchen Punkten das von dem Besitzer des Schlosses auf einer Vorhöhe etwas weiter oben in geschmackvollem Style erbaute Kirchlein in seinen reinlichen Umgebungen aus, und überraschend tönt das tiefe harmonische Geläute von demselben herüber, das nicht durch das Läuten gewöhnlicher Glocken, sondern durch angeschlagene Stahlstücke hervorgebracht wird.
Von dem Schlossgarten führt über die Höhe ein naher Weg nach dem Altarberge und den übrigen Anlagen bei dem Fürstenlager zu Auerbach hinüber.
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