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Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Deß Weltberuffenen SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. [Nürnberg], 1673.

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so verhasset / das sichs ein ehrlicher Mann schämbt außzusprechen / und wann es jemand ungefähr im Zorn oder sonst entwischt / so wirds einem vor eine schändliche Red gerechnet / dahero es etliche verzwicken wann sie es jemand also nachsagen / was geschneids mich? Ist aber gefählet / weil dises schöne Wort jetziger Zeit unter vilen tausend Teutschen kein einiger mehr recht verstehet; Neulich wurde einer von einem Priester vor der Obrigkeit verklagt / er hätte ihn hinterrucks geschmähet / indem er gesagt / was gehey ich mich umb den Pfaffen? Beklagter verantwortet sich hingegen folgender Gestalt:

Daß ich dise Wort geredet hab / kan und wil ich nicht läugnen / daß ich aber seine Ehrwürde damit beschimpfft / kan ich nimmermehr gestehen; dann das uralte Wort Ey / welches beydes Griechen und Lateiner Hei schreiben und außsprechen / est interjectio ingemiscentis, gleichsamb ein seufftzendes Ach! Wann ich mich nun nichts umb den Priester oder seine Wolfahrt kräme / bekümmere / geeye / oder seinetwegen

so verhasset / das sichs ein ehrlicher Mann schämbt außzusprechen / und wann es jemand ungefähr im Zorn oder sonst entwischt / so wirds einem vor eine schändliche Red gerechnet / dahero es etliche verzwicken wann sie es jemand also nachsagen / was geschneids mich? Ist aber gefählet / weil dises schöne Wort jetziger Zeit unter vilen tausend Teutschen kein einiger mehr recht verstehet; Neulich wurde einer von einem Priester vor der Obrigkeit verklagt / er hätte ihn hinterrucks geschmähet / indem er gesagt / was gehey ich mich umb den Pfaffen? Beklagter verantwortet sich hingegen folgender Gestalt:

Daß ich dise Wort geredet hab / kan und wil ich nicht läugnen / daß ich aber seine Ehrwürde damit beschimpfft / kan ich nimmermehr gestehen; dann das uralte Wort Ey / welches beydes Griechen und Lateiner Hei schreiben und außsprechen / est interjectio ingemiscentis, gleichsamb ein seufftzendes Ach! Wann ich mich nun nichts umb den Priester oder seine Wolfahrt kräme / bekümmere / geeye / oder seinetwegen

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[91/0101] so verhasset / das sichs ein ehrlicher Mann schämbt außzusprechen / und wann es jemand ungefähr im Zorn oder sonst entwischt / so wirds einem vor eine schändliche Red gerechnet / dahero es etliche verzwicken wann sie es jemand also nachsagen / was geschneids mich? Ist aber gefählet / weil dises schöne Wort jetziger Zeit unter vilen tausend Teutschen kein einiger mehr recht verstehet; Neulich wurde einer von einem Priester vor der Obrigkeit verklagt / er hätte ihn hinterrucks geschmähet / indem er gesagt / was gehey ich mich umb den Pfaffen? Beklagter verantwortet sich hingegen folgender Gestalt: Daß ich dise Wort geredet hab / kan und wil ich nicht läugnen / daß ich aber seine Ehrwürde damit beschimpfft / kan ich nimmermehr gestehen; dann das uralte Wort Ey / welches beydes Griechen und Lateiner Hei schreiben und außsprechen / est interjectio ingemiscentis, gleichsamb ein seufftzendes Ach! Wann ich mich nun nichts umb den Priester oder seine Wolfahrt kräme / bekümmere / geeye / oder seinetwegen

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Zitationshilfe: Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Deß Weltberuffenen SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. [Nürnberg], 1673, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_michel_1673/101>, abgerufen am 04.12.2024.