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Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Deß Weltberuffenen SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. [Nürnberg], 1673.

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andern hören köndte; einsmahls kam sein Weib zu ihm mit einem Rausch beladen / dann sie war bey einer Kindsschencke oder Hochzeit gewesen / die bewillkombte er mit diesen Worten / Pfoich Taiffel Wey! d' stinckst holt wia Niltsbolg / vermahn d' hobst ins Heemat gschissn? Sie antwortet / ha! may Ma / ich hob holt a tlans Pfaistrl wolln lassn aussa straichn / da is ma d' Treeck mittananda ausse gepfitzt / ihns Heembt und auff d' Stögen / ich must lachen daß die Bethladen zittert / und wie mein Wirth und Wirthin vernommen / daß ichs gehöret und verstanden / wie sauber sein rein Oesterreichisch Teutsch gegen meinem Schwäbischen sey / liesse er mich nicht allein fürterhin zufriden / sondern ich krigte auch hinfort so magere Suppen / daß ich mein Kosthauß verändern muste.

So sind auch die nit zu loben sondern vilmehr zu schelten und zuverlachen / welche ein Ding mit weitläufftigen Umbständen vorbringen so sie auff Spartanisch gar wol kurtz und gut geben köndten; wie jener Stadtschreiber / der auch ein sonderbar neu

andern hören köndte; einsmahls kam sein Weib zu ihm mit einem Rausch beladen / dann sie war bey einer Kindsschencke oder Hochzeit gewesen / die bewillkombte er mit diesen Worten / Pfoich Taiffel Wey! d’ stinckst holt wia Niltsbolg / vermahn d’ hobst ins Heemat gschissn? Sie antwortet / ha! may Ma / ich hob holt a tlans Pfaistrl wolln lassn aussa straichn / da is ma d’ Treeck mittananda ausse gepfitzt / ihns Heembt und auff d’ Stögen / ich must lachen daß die Bethladen zittert / und wie mein Wirth und Wirthin vernommen / daß ichs gehöret und verstanden / wie sauber sein rein Oesterreichisch Teutsch gegen meinem Schwäbischen sey / liesse er mich nicht allein fürterhin zufriden / sondern ich krigte auch hinfort so magere Suppen / daß ich mein Kosthauß verändern muste.

So sind auch die nit zu loben sondern vilmehr zu schelten und zuverlachen / welche ein Ding mit weitläufftigen Umbständen vorbringen so sie auff Spartanisch gar wol kurtz und gut geben köndten; wie jener Stadtschreiber / der auch ein sonderbar neu

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[73/0083] andern hören köndte; einsmahls kam sein Weib zu ihm mit einem Rausch beladen / dann sie war bey einer Kindsschencke oder Hochzeit gewesen / die bewillkombte er mit diesen Worten / Pfoich Taiffel Wey! d’ stinckst holt wia Niltsbolg / vermahn d’ hobst ins Heemat gschissn? Sie antwortet / ha! may Ma / ich hob holt a tlans Pfaistrl wolln lassn aussa straichn / da is ma d’ Treeck mittananda ausse gepfitzt / ihns Heembt und auff d’ Stögen / ich must lachen daß die Bethladen zittert / und wie mein Wirth und Wirthin vernommen / daß ichs gehöret und verstanden / wie sauber sein rein Oesterreichisch Teutsch gegen meinem Schwäbischen sey / liesse er mich nicht allein fürterhin zufriden / sondern ich krigte auch hinfort so magere Suppen / daß ich mein Kosthauß verändern muste. So sind auch die nit zu loben sondern vilmehr zu schelten und zuverlachen / welche ein Ding mit weitläufftigen Umbständen vorbringen so sie auff Spartanisch gar wol kurtz und gut geben köndten; wie jener Stadtschreiber / der auch ein sonderbar neu

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Zitationshilfe: Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Deß Weltberuffenen SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. [Nürnberg], 1673, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_michel_1673/83>, abgerufen am 21.11.2024.