Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Deß Weltberuffenen SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. [Nürnberg], 1673.Seiner Magd befahl er folgends / du Ebenbild der jenigen Gleichförmigkeit / die uns wahren Menschen auß der lincken Seyten beydes zum Spaß und zur dienstlichen Hülffe im Anbegin zum besten erschaffen worden / dise trübselige Zeitlichkeit mit ihren Beschwerden desto leydenlicher zuüberstehen; Ergreiffe den jenigen Sack / der auß dem Flachs Jovis (ist zu Teutsch Zinn) durch die verarbeite der Jovial: und Saturnischen Metallen / gesponnen / geweben und außgenähet: auch mit meinen ansehenlichen wohlhergebrachten Wappen signirt worden; mit demselben begebe dich in disem Augenblick in das allerunterste Gewölbe meines Hauses / da wirst du finden ein großbauch-mässiges höltzern Geschirr / mit vieler Rundigkeit umbgeben / darauß gewinne mir soviel vom edlen Safft der nimmer genugsamb belobten Reben / daß dessen genugsamb sey / darmit zugleich die Brodtstraß auszuflötzen: meine lechzende Kehl zu erquicken: meine traurige Gedancken zu vertreiben / und die edle Hirngeister zu belustigen. Seiner Magd befahl er folgends / du Ebenbild der jenigen Gleichförmigkeit / die uns wahren Menschen auß der lincken Seyten beydes zum Spaß und zur dienstlichen Hülffe im Anbegin zum besten erschaffen worden / dise trübselige Zeitlichkeit mit ihren Beschwerden desto leydenlicher zuüberstehen; Ergreiffe den jenigen Sack / der auß dem Flachs Jovis (ist zu Teutsch Zinn) durch die verarbeite der Jovial: und Saturnischen Metallen / gesponnen / geweben und außgenähet: auch mit meinen ansehenlichen wohlhergebrachten Wappen signirt worden; mit demselben begebe dich in disem Augenblick in das allerunterste Gewölbe meines Hauses / da wirst du finden ein großbauch-mässiges höltzern Geschirr / mit vieler Rundigkeit umbgeben / darauß gewinne mir soviel vom edlen Safft der nimmer genugsamb belobten Reben / daß dessen genugsamb sey / darmit zugleich die Brodtstraß auszuflötzen: meine lechzende Kehl zu erquicken: meine traurige Gedancken zu vertreiben / und die edle Hirngeister zu belustigen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0085" n="75"/> <p>Seiner Magd befahl er folgends / du Ebenbild der jenigen Gleichförmigkeit / die uns wahren Menschen auß der lincken Seyten beydes zum Spaß und zur dienstlichen Hülffe im Anbegin zum besten erschaffen worden / dise trübselige Zeitlichkeit mit ihren Beschwerden desto leydenlicher zuüberstehen; Ergreiffe den jenigen Sack / der auß dem Flachs <hi rendition="#aq">Jovis</hi> (ist zu Teutsch Zinn) durch die verarbeite der <hi rendition="#aq">Jovial</hi>: und Saturnischen Metallen / gesponnen / geweben und außgenähet: auch mit meinen ansehenlichen wohlhergebrachten Wappen <hi rendition="#aq">signirt</hi> worden; mit demselben begebe dich in disem Augenblick in das allerunterste Gewölbe meines Hauses / da wirst du finden ein großbauch-mässiges höltzern Geschirr / mit vieler Rundigkeit umbgeben / darauß gewinne mir soviel vom edlen Safft der nimmer genugsamb belobten Reben / daß dessen genugsamb sey / darmit zugleich die Brodtstraß auszuflötzen: meine lechzende Kehl zu erquicken: meine traurige Gedancken zu vertreiben / und die edle Hirngeister zu belustigen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [75/0085]
Seiner Magd befahl er folgends / du Ebenbild der jenigen Gleichförmigkeit / die uns wahren Menschen auß der lincken Seyten beydes zum Spaß und zur dienstlichen Hülffe im Anbegin zum besten erschaffen worden / dise trübselige Zeitlichkeit mit ihren Beschwerden desto leydenlicher zuüberstehen; Ergreiffe den jenigen Sack / der auß dem Flachs Jovis (ist zu Teutsch Zinn) durch die verarbeite der Jovial: und Saturnischen Metallen / gesponnen / geweben und außgenähet: auch mit meinen ansehenlichen wohlhergebrachten Wappen signirt worden; mit demselben begebe dich in disem Augenblick in das allerunterste Gewölbe meines Hauses / da wirst du finden ein großbauch-mässiges höltzern Geschirr / mit vieler Rundigkeit umbgeben / darauß gewinne mir soviel vom edlen Safft der nimmer genugsamb belobten Reben / daß dessen genugsamb sey / darmit zugleich die Brodtstraß auszuflötzen: meine lechzende Kehl zu erquicken: meine traurige Gedancken zu vertreiben / und die edle Hirngeister zu belustigen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_michel_1673 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_michel_1673/85 |
Zitationshilfe: | Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Deß Weltberuffenen SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. [Nürnberg], 1673, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_michel_1673/85>, abgerufen am 16.02.2025. |