Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Trutz Simplex. Utopia [i. e. Nürnberg], 1670.chen Woll und Haaren so viel/ als tirte/
chen Woll und Haaren ſo viel/ als tirte/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0165" n="163"/> chen Woll und Haaren ſo viel/ als<lb/> genug war/ und macht eitel Schermeſſer<lb/> darauß; als ſolche fertig/ oder beſſer zu er-<lb/> laͤutern/ als mit ihrer Materi wie der<lb/> Quackſalber ihre Buͤxlin verſehen oder<lb/> beſalbet waren/ lieſſe ich ſie einem von<lb/> meinen jungen dem Kuͤrſchner unden um<lb/> ſein <hi rendition="#aq">Secret</hi> herum ſtreuen/ als welches<lb/> zimlich weit hinauff offen ſtunde; da nun<lb/> der Erbßenzehleriſcher Haußhalter dieſe<lb/> Klumpen Haar und voll ſonder liegen<lb/> ſahe/ und ſie vor die Seinige hielte/ kon-<lb/> te er ſich nicht anderſt einbilden/ als ſein<lb/> Weib muſte ſie der Geſtalt verunehrt<lb/> und zu Schanden gemacht haben/ fien-<lb/> gen derowegen an mit ihr zu kollern gleich-<lb/> ſam als wann ſie albereit Mantua und<lb/> Caſal verwahrloſet und verlohren haͤt-<lb/> te/ und weil ſie ja ſo beſtaͤndig als eine<lb/> Hex leugnete und noch darzu trutzige<lb/> Wort gab/ ſchlug er ſie ſo lederweich/<lb/> als gelind er ſonſt anderer wilder<lb/> und biſſiger Thieren Felle bereiten konte/<lb/> der Heimiſchen Katzenbalg zu geſchwei-<lb/> gen; Welches mich ſo wohl conten-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">tirte/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [163/0165]
chen Woll und Haaren ſo viel/ als
genug war/ und macht eitel Schermeſſer
darauß; als ſolche fertig/ oder beſſer zu er-
laͤutern/ als mit ihrer Materi wie der
Quackſalber ihre Buͤxlin verſehen oder
beſalbet waren/ lieſſe ich ſie einem von
meinen jungen dem Kuͤrſchner unden um
ſein Secret herum ſtreuen/ als welches
zimlich weit hinauff offen ſtunde; da nun
der Erbßenzehleriſcher Haußhalter dieſe
Klumpen Haar und voll ſonder liegen
ſahe/ und ſie vor die Seinige hielte/ kon-
te er ſich nicht anderſt einbilden/ als ſein
Weib muſte ſie der Geſtalt verunehrt
und zu Schanden gemacht haben/ fien-
gen derowegen an mit ihr zu kollern gleich-
ſam als wann ſie albereit Mantua und
Caſal verwahrloſet und verlohren haͤt-
te/ und weil ſie ja ſo beſtaͤndig als eine
Hex leugnete und noch darzu trutzige
Wort gab/ ſchlug er ſie ſo lederweich/
als gelind er ſonſt anderer wilder
und biſſiger Thieren Felle bereiten konte/
der Heimiſchen Katzenbalg zu geſchwei-
gen; Welches mich ſo wohl conten-
tirte/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |