Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Trutz Simplex. Utopia [i. e. Nürnberg], 1670.mit denen er sich lustig machte/ allwo er meine
mit denen er ſich luſtig machte/ allwo er meine
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0036" n="34"/> mit denen er ſich luſtig machte/ allwo er<lb/> auch erfuhr was ich vor eine Schlacht<lb/> gehalten/ ehe ich zu ihm kam; er liebte<lb/> mich als ein reſolutes junges Buͤrſchel/<lb/> und eben darumb war mein Filtz deſto<lb/> geringer/ doch unterlieſſe er nicht mir<lb/> deſſentwegen einen Verweiß zu geben;<lb/> als aber die Predigt am allerbeſten war/<lb/> und er mich fragte/ warumb ich meinen<lb/> Gegentheil ſo gar abſcheulich zugerich-<lb/> tet haͤtte/ antwortet ich/ darumb/ daß er<lb/> mir nach der <hi rendition="#aq">Courage</hi> gegriffen hat/ wo-<lb/> hin ſonſt noch keines Manns-Menſchen<lb/> Haͤnde kommen ſeyn/ (dann ich wolte<lb/> es verzwicken/ und nicht ſo grob nennen/<lb/> wie die Schwaben ihre zuſammen ge-<lb/> legte Meſſer/ welche man/ wann ich<lb/> Meiſter waͤre/ auch nicht mehr ſo un-<lb/> hoͤfflich/ ſondern unzuͤchtige Meſſer heiſ-<lb/> ſen muͤſte/) und weil meine Jungfrau-<lb/> ſchafft ohne das ſich in letzten Zuͤgen be-<lb/> fand/ zumalen ich wagen muſte/ mein<lb/> Gegentheil wuͤrde mich doch verrahten/<lb/> ſihe/ ſo entbloͤſte ich meinen ſchneeweiſ-<lb/> ſen Buſen/ und zeigte dem Rittmeiſter<lb/> <fw place="bottom" type="catch">meine</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0036]
mit denen er ſich luſtig machte/ allwo er
auch erfuhr was ich vor eine Schlacht
gehalten/ ehe ich zu ihm kam; er liebte
mich als ein reſolutes junges Buͤrſchel/
und eben darumb war mein Filtz deſto
geringer/ doch unterlieſſe er nicht mir
deſſentwegen einen Verweiß zu geben;
als aber die Predigt am allerbeſten war/
und er mich fragte/ warumb ich meinen
Gegentheil ſo gar abſcheulich zugerich-
tet haͤtte/ antwortet ich/ darumb/ daß er
mir nach der Courage gegriffen hat/ wo-
hin ſonſt noch keines Manns-Menſchen
Haͤnde kommen ſeyn/ (dann ich wolte
es verzwicken/ und nicht ſo grob nennen/
wie die Schwaben ihre zuſammen ge-
legte Meſſer/ welche man/ wann ich
Meiſter waͤre/ auch nicht mehr ſo un-
hoͤfflich/ ſondern unzuͤchtige Meſſer heiſ-
ſen muͤſte/) und weil meine Jungfrau-
ſchafft ohne das ſich in letzten Zuͤgen be-
fand/ zumalen ich wagen muſte/ mein
Gegentheil wuͤrde mich doch verrahten/
ſihe/ ſo entbloͤſte ich meinen ſchneeweiſ-
ſen Buſen/ und zeigte dem Rittmeiſter
meine
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |