Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.genden Seuffzen wargenommen: noch stelte
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genden Seuffzen wargenommen: noch
meinen Augen die dich/ ſeither als ſie
dich das erſte mahl erblickt/ wie einen
Gott angebetet/ nicht haſt glauben wol-
len; Ach! warum haſt du dann neuli-
chen meinen austruͤckenlichen teutſchen
Worten im Garten nicht vertraut?
Nun es mag ſeyn/ du habeſt ſie auch
nicht verſtanden; derohalben ſo faͤllt je-
tzunder die jenige ſo deine Gebieterin ſeyn
ſolte/ dem jenigen der mir zu Gehorſam-
men ſchuldig/ zu Fuͤſſen/ dich eben ſo de-
muͤtig bittend als hertzlich liebend/ du
wolleſt mit denen Schmertzen die deinet-
wegen getragen werden/ ein Mitleiden
haben/ und mir deinen Troſt gedeyen
laſſen; ſolche Red beſchloſſe ſie mit Wei-
nen/ dieweil ſie wohl wuſte/ daß die
Weibliche Traͤhnen beſſer die Hertzen
der Mannsbilder zur Lieb erweichen:
Als ihr feuriger Zorn dieſelbe als ein
Zunder zuentzuͤnden bequem waͤren/
Joſephs Schamhafftes Angeſicht ent-
ferbte ſich/ als ſeine keuſche Ohren dieſe
unverſchaͤmte Wort hoͤren muſten; er
ſtelte
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Zitationshilfe: | Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667, S. 76.[76]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667/80>, abgerufen am 16.02.2025. |