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Grosse, Julius: Vetter Isidor. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 20. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 103–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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will's ihm schon zeigen. Uebrigens gehen wir durch das Hinterthürchen, und wenn der alte Bär aufsteht, sind Sie längst wieder zu Hause; kommen Sie nur schnell, mein Schätzchen.

Noch einmal blieb die junge Frau stehen und musterte die Nachbarin mit mißtrauischem Blicke.

Ich weiß nicht, was mich warnt, Frau Conrectorin, aber mir ist, als sollte ich nicht gehen.

Mein Gott, ich glaube gar, Sie mißtrauen mir, liebe Frau Julia. Sie wissen ja, wie sehr mir zu aller Zeit Ihr Glück am Herzen gelegen ist, und wie ich noch jetzt Alles thun könnte, Sie wieder glücklich zu sehen. Hab' ich Sie doch immer wie mein eigenes Kind geliebt. Du meine Güte, es geht Alles so rasch vorüber auf der Welt -- Jugend und Liebe, Glück und Leid, Sorgen und Freuden, und eh man sich umsieht, ist man eine alte Frau geworden. Man würde es gar nicht merken, wenn nicht Alles um uns heranwüchse. Gestern kleine Krabben und heute große Menschen, da schaut man wohl einmal in den Spiegel und merkt allmählich, daß man ins Hintertreffen gekommen.

So und noch weiter plaudernd schritt die Conrectorin trippelnd voran, indeß Frau Julia in wunderlich gemischter Stimmung von Bangen und Neugier folgte.

Jetzt kamen sie an die Dorfstraße. Die Conrectorin ging über den Bach, dann durch die versteckte Gartenthür und durch die hohen, grünen Himbeerstauden.

will's ihm schon zeigen. Uebrigens gehen wir durch das Hinterthürchen, und wenn der alte Bär aufsteht, sind Sie längst wieder zu Hause; kommen Sie nur schnell, mein Schätzchen.

Noch einmal blieb die junge Frau stehen und musterte die Nachbarin mit mißtrauischem Blicke.

Ich weiß nicht, was mich warnt, Frau Conrectorin, aber mir ist, als sollte ich nicht gehen.

Mein Gott, ich glaube gar, Sie mißtrauen mir, liebe Frau Julia. Sie wissen ja, wie sehr mir zu aller Zeit Ihr Glück am Herzen gelegen ist, und wie ich noch jetzt Alles thun könnte, Sie wieder glücklich zu sehen. Hab' ich Sie doch immer wie mein eigenes Kind geliebt. Du meine Güte, es geht Alles so rasch vorüber auf der Welt — Jugend und Liebe, Glück und Leid, Sorgen und Freuden, und eh man sich umsieht, ist man eine alte Frau geworden. Man würde es gar nicht merken, wenn nicht Alles um uns heranwüchse. Gestern kleine Krabben und heute große Menschen, da schaut man wohl einmal in den Spiegel und merkt allmählich, daß man ins Hintertreffen gekommen.

So und noch weiter plaudernd schritt die Conrectorin trippelnd voran, indeß Frau Julia in wunderlich gemischter Stimmung von Bangen und Neugier folgte.

Jetzt kamen sie an die Dorfstraße. Die Conrectorin ging über den Bach, dann durch die versteckte Gartenthür und durch die hohen, grünen Himbeerstauden.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T10:31:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T10:31:15Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Grosse, Julius: Vetter Isidor. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 20. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 103–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grosse_isidor_1910/86>, abgerufen am 28.11.2024.