Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Das II. Cap. ner von dem grösten Fehlern ist/ so bey einemFestungs-Bau kan begangen werden/ weil an den rechten und bequemen Gebrauch der Artil- lerie so wohl bey de-als offension sehr viel/ ja das meiste gelegen ist/ und dahero billig alle Manie- ren der fortification zu verwerffen sind/ wenn ei- niger Mangel hierunter an denselben verspühret wird/ sie mögen sonst von neuen und besondern inventionen ausgedacht/ und ausgekünstelt seyn/ wie sie wollen. (16.) Frage. Was ist von den Facen zu halten/ die vorne an der Bollwercks-Spitzen auf Te- naillen Art eingebogen/ oder auf den gleichen Linien eingeschnitten sind? Wenn man wegen Enge des Ortes nicht ge- Win-
Das II. Cap. ner von dem groͤſten Fehlern iſt/ ſo bey einemFeſtungs-Bau kan begangen werden/ weil an den rechten und bequemen Gebrauch der Artil- lerie ſo wohl bey de-als offenſion ſehr viel/ ja das meiſte gelegen iſt/ und dahero billig alle Manie- ren der fortification zu verwerffen ſind/ wenn ei- niger Mangel hierunter an denſelben verſpuͤhret wird/ ſie moͤgen ſonſt von neuen und beſondern inventionen ausgedacht/ und ausgekuͤnſtelt ſeyn/ wie ſie wollen. (16.) Frage. Was iſt von den Facen zu halten/ die vorne an der Bollwercks-Spitzen auf Te- naillen Art eingebogen/ oder auf den gleichen Linien eingeſchnitten ſind? Wenn man wegen Enge des Ortes nicht ge- Win-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0268" n="232"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">II.</hi> Cap.</hi></fw><lb/> ner von dem groͤſten Fehlern iſt/ ſo bey einem<lb/> Feſtungs-Bau kan begangen werden/ weil an<lb/> den rechten und bequemen Gebrauch der <hi rendition="#aq">Artil-<lb/> lerie</hi> ſo wohl bey <hi rendition="#aq">de-</hi>als <hi rendition="#aq">offenſion</hi> ſehr viel/ ja das<lb/> meiſte gelegen iſt/ und dahero billig alle Manie-<lb/> ren der <hi rendition="#aq">fortification</hi> zu verwerffen ſind/ wenn ei-<lb/> niger Mangel hierunter an denſelben verſpuͤhret<lb/> wird/ ſie moͤgen ſonſt von neuen und beſondern<lb/><hi rendition="#aq">invention</hi>en ausgedacht/ und ausgekuͤnſtelt ſeyn/<lb/> wie ſie wollen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>(16.) F<hi rendition="#fr">rage.</hi><lb/><hi rendition="#b">Was iſt von den <hi rendition="#aq">Fac</hi>en zu halten/ die<lb/> vorne an der Bollwercks-Spitzen auf <hi rendition="#aq">Te-<lb/> naill</hi>en Art eingebogen/ oder auf den<lb/> gleichen Linien eingeſchnitten<lb/> ſind?</hi></head><lb/> <p>Wenn man wegen Enge des Ortes nicht ge-<lb/> zwungen iſt dergleichen eingebogene <hi rendition="#aq">Fac</hi>en zu-<lb/> machen/ ſoll man ſolche fuͤrnemlichen bey den<lb/> Haupt-Wercken billig meiden/ weil die Boll-<lb/> wercke alſo in ihren Linien und Puncten von an-<lb/> dern anliegenden Wercken und <hi rendition="#aq">Flanqu</hi>en nicht<lb/> voͤllig koͤnnen beſtrichen und <hi rendition="#aq">defendi</hi>ret werden;<lb/> ſo ſind auch dieſe eingebogene Linien an dem<lb/> Bollwercks-Punct nicht <hi rendition="#aq">capable</hi> vor ſich ſelbſt<lb/> einander/ zu mahl mit groben Geſchuͤtz zu beſtrei-<lb/> chen/ weil ſie allzu nahe an einander liegen/ und<lb/> uͤber dieſes auch viel zu hoch ſind: Man laͤſſet<lb/> aber dergleichen eingebogene <hi rendition="#aq">Fac</hi>en an den ſpitz<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Win-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [232/0268]
Das II. Cap.
ner von dem groͤſten Fehlern iſt/ ſo bey einem
Feſtungs-Bau kan begangen werden/ weil an
den rechten und bequemen Gebrauch der Artil-
lerie ſo wohl bey de-als offenſion ſehr viel/ ja das
meiſte gelegen iſt/ und dahero billig alle Manie-
ren der fortification zu verwerffen ſind/ wenn ei-
niger Mangel hierunter an denſelben verſpuͤhret
wird/ ſie moͤgen ſonſt von neuen und beſondern
inventionen ausgedacht/ und ausgekuͤnſtelt ſeyn/
wie ſie wollen.
(16.) Frage.
Was iſt von den Facen zu halten/ die
vorne an der Bollwercks-Spitzen auf Te-
naillen Art eingebogen/ oder auf den
gleichen Linien eingeſchnitten
ſind?
Wenn man wegen Enge des Ortes nicht ge-
zwungen iſt dergleichen eingebogene Facen zu-
machen/ ſoll man ſolche fuͤrnemlichen bey den
Haupt-Wercken billig meiden/ weil die Boll-
wercke alſo in ihren Linien und Puncten von an-
dern anliegenden Wercken und Flanquen nicht
voͤllig koͤnnen beſtrichen und defendiret werden;
ſo ſind auch dieſe eingebogene Linien an dem
Bollwercks-Punct nicht capable vor ſich ſelbſt
einander/ zu mahl mit groben Geſchuͤtz zu beſtrei-
chen/ weil ſie allzu nahe an einander liegen/ und
uͤber dieſes auch viel zu hoch ſind: Man laͤſſet
aber dergleichen eingebogene Facen an den ſpitz
Win-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |