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Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

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Von den Sit u ationen der Festungen etc.
(3.) Frage.
Welche Meinung nun praevaliret
denn bey dergleichen Berg-Festun-
gen?

Es haben vor diesen die Alten/ ehe noch das
Pulver erfunden worden/ dergleichen Clausen/
Schlösser und Berg-Festungen mit sehr grosser
Mühe und Unkosten gerne erbauet/ weil sie in
denselben vor Menschen/ Viehe und effecten gute
Sicherheit gehabt: Nach dem aber man das
grobe Geschütz und sonderlich die Bomben
angefangen zu brauchen/ ist die Würdigkeit der-
gleichen Hohen Oerter heut zu tag sehr wieder
gefallen/ sintemahl man sie darmit sehr beäng-
stigen/ ruiniren und zu einer Aufgabe leichtlichen
zwingen kan. Jedoch wenn man Holtz und
Wasser genug an solchen hohen-vortheil haffti-
gen Oertern haben kan/ und etwan an einer Pas-
sage
eines Flusses/ oder grossen gangbahren
Land-Strasse liegen/ auch sonst mit allen zube-
hör und Nothwendigkeiten wohl versehen sind/
sind sie nicht gäntzlichen zu verwerfen/ und kan
das umbliegende Landen bey so gestalten Sa-
chen in grosse contribution gesetzt werden.

(4.) Frage.
Was hat eine Festung vor vorthei-
le und Mängel/ so an einen Morasti-
gen Ort erbauet ist?
Die
Q 5
Von den Sit u ationen der Feſtungen ꝛc.
(3.) Frage.
Welche Meinung nun prævaliret
denn bey dergleichen Berg-Feſtun-
gen?

Es haben vor dieſen die Alten/ ehe noch das
Pulver erfunden worden/ dergleichen Clauſen/
Schloͤſſer und Berg-Feſtungen mit ſehr groſſer
Muͤhe und Unkoſten gerne erbauet/ weil ſie in
denſelben vor Menſchen/ Viehe und effecten gute
Sicherheit gehabt: Nach dem aber man das
grobe Geſchuͤtz und ſonderlich die Bomben
angefangen zu brauchen/ iſt die Wuͤrdigkeit der-
gleichen Hohen Oerter heut zu tag ſehr wieder
gefallen/ ſintemahl man ſie darmit ſehr beaͤng-
ſtigen/ ruiniren und zu einer Aufgabe leichtlichen
zwingen kan. Jedoch wenn man Holtz und
Waſſer genug an ſolchen hohen-vortheil haffti-
gen Oertern haben kan/ und etwan an einer Paſ-
ſage
eines Fluſſes/ oder groſſen gangbahren
Land-Straſſe liegen/ auch ſonſt mit allen zube-
hoͤr und Nothwendigkeiten wohl verſehen ſind/
ſind ſie nicht gaͤntzlichen zu verwerfen/ und kan
das umbliegende Landen bey ſo geſtalten Sa-
chen in groſſe contribution geſetzt werden.

(4.) Frage.
Was hat eine Feſtung vor vorthei-
le und Maͤngel/ ſo an einen Moraſti-
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Die
Q 5
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[249/0285] Von den Sit u ationen der Feſtungen ꝛc. (3.) Frage. Welche Meinung nun prævaliret denn bey dergleichen Berg-Feſtun- gen? Es haben vor dieſen die Alten/ ehe noch das Pulver erfunden worden/ dergleichen Clauſen/ Schloͤſſer und Berg-Feſtungen mit ſehr groſſer Muͤhe und Unkoſten gerne erbauet/ weil ſie in denſelben vor Menſchen/ Viehe und effecten gute Sicherheit gehabt: Nach dem aber man das grobe Geſchuͤtz und ſonderlich die Bomben angefangen zu brauchen/ iſt die Wuͤrdigkeit der- gleichen Hohen Oerter heut zu tag ſehr wieder gefallen/ ſintemahl man ſie darmit ſehr beaͤng- ſtigen/ ruiniren und zu einer Aufgabe leichtlichen zwingen kan. Jedoch wenn man Holtz und Waſſer genug an ſolchen hohen-vortheil haffti- gen Oertern haben kan/ und etwan an einer Paſ- ſage eines Fluſſes/ oder groſſen gangbahren Land-Straſſe liegen/ auch ſonſt mit allen zube- hoͤr und Nothwendigkeiten wohl verſehen ſind/ ſind ſie nicht gaͤntzlichen zu verwerfen/ und kan das umbliegende Landen bey ſo geſtalten Sa- chen in groſſe contribution geſetzt werden. (4.) Frage. Was hat eine Feſtung vor vorthei- le und Maͤngel/ ſo an einen Moraſti- gen Ort erbauet iſt? Die Q 5

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Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/285>, abgerufen am 22.11.2024.