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Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

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Das V. Capitel.
Gebäude hangend entschlagen/ dieselben an de-
nen Spitzen und von aussen etwas brennen/ und
weil sie noch warm/ mit Pech und Lein-Oel be-
streichen/ damit keine Fäule daran hafften kön-
ne.

Es müssen aber dergleichen eingeschlagene
Pfähle oben mit einem Richtscheit oder Bley-
Wage aufs beste vergleichen/ und zu mehrerer
Befestigung mit starcken Schwellen und
Schläudern Creutzweiß durch ein Zapffen oder
Ausgraben befestiget werden/ damit sie nicht von
einander weichen und nachgeben können/ und
muß man die übrigen Löcher darzwischen mit
Steinen/ Thon und Kalck wohl ausfüllen.

Wenn der Morast flach und nicht tieff ist/
auch unter sich einen harten Boden hat/ so man
mit Einsteckung einer Stange leicht erforschen
kan/ darf derselbe nur ohn grosses Abräumen mit
grossen Feld-Steinen/ auch allerhand anderen
zerbrochenen Dach-und Mauer-Steinen/ wohl
gebundenen Faschinen und Reiß-Wellen ver-
schrencket und mit Sand und Erden verglichen
und geebnet werden/ welches Fundament denn
tüchtig genug seyn wird/ einen ziemlichen Bau
zu tragen/ doch müssen die Faschienen mit Pfäh-
len und Pflöcken fest an einander gemachet/ und
auf solchen Fundament ein oder mehr Absätze und
Bermes an Enden bey Aufführung des Gebäu-
des darauf gelassen werden: Oder man kan
auch nach Gelegenheit von Distantzen zu Diston-

tzen

Das V. Capitel.
Gebaͤude hangend entſchlagen/ dieſelben an de-
nen Spitzen und von auſſen etwas brennen/ und
weil ſie noch warm/ mit Pech und Lein-Oel be-
ſtreichen/ damit keine Faͤule daran hafften koͤn-
ne.

Es muͤſſen aber dergleichen eingeſchlagene
Pfaͤhle oben mit einem Richtſcheit oder Bley-
Wage aufs beſte vergleichen/ und zu mehrerer
Befeſtigung mit ſtarcken Schwellen und
Schlaͤudern Creutzweiß durch ein Zapffen oder
Ausgraben befeſtiget werden/ damit ſie nicht von
einander weichen und nachgeben koͤnnen/ und
muß man die uͤbrigen Loͤcher darzwiſchen mit
Steinen/ Thon und Kalck wohl ausfuͤllen.

Wenn der Moraſt flach und nicht tieff iſt/
auch unter ſich einen harten Boden hat/ ſo man
mit Einſteckung einer Stange leicht erforſchen
kan/ darf derſelbe nur ohn groſſes Abraͤumen mit
groſſen Feld-Steinen/ auch allerhand anderen
zerbrochenen Dach-und Mauer-Steinen/ wohl
gebundenen Faſchinen und Reiß-Wellen ver-
ſchrencket und mit Sand und Erden verglichen
und geebnet werden/ welches Fundament denn
tuͤchtig genug ſeyn wird/ einen ziemlichen Bau
zu tragen/ doch muͤſſen die Faſchienen mit Pfaͤh-
len und Pfloͤcken feſt an einander gemachet/ und
auf ſolchen Fundament ein oder mehr Abſaͤtze und
Bermes an Enden bey Auffuͤhrung des Gebaͤu-
des darauf gelaſſen werden: Oder man kan
auch nach Gelegenheit von Diſtantzen zu Diſton-

tzen
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[268/0304] Das V. Capitel. Gebaͤude hangend entſchlagen/ dieſelben an de- nen Spitzen und von auſſen etwas brennen/ und weil ſie noch warm/ mit Pech und Lein-Oel be- ſtreichen/ damit keine Faͤule daran hafften koͤn- ne. Es muͤſſen aber dergleichen eingeſchlagene Pfaͤhle oben mit einem Richtſcheit oder Bley- Wage aufs beſte vergleichen/ und zu mehrerer Befeſtigung mit ſtarcken Schwellen und Schlaͤudern Creutzweiß durch ein Zapffen oder Ausgraben befeſtiget werden/ damit ſie nicht von einander weichen und nachgeben koͤnnen/ und muß man die uͤbrigen Loͤcher darzwiſchen mit Steinen/ Thon und Kalck wohl ausfuͤllen. Wenn der Moraſt flach und nicht tieff iſt/ auch unter ſich einen harten Boden hat/ ſo man mit Einſteckung einer Stange leicht erforſchen kan/ darf derſelbe nur ohn groſſes Abraͤumen mit groſſen Feld-Steinen/ auch allerhand anderen zerbrochenen Dach-und Mauer-Steinen/ wohl gebundenen Faſchinen und Reiß-Wellen ver- ſchrencket und mit Sand und Erden verglichen und geebnet werden/ welches Fundament denn tuͤchtig genug ſeyn wird/ einen ziemlichen Bau zu tragen/ doch muͤſſen die Faſchienen mit Pfaͤh- len und Pfloͤcken feſt an einander gemachet/ und auf ſolchen Fundament ein oder mehr Abſaͤtze und Bermes an Enden bey Auffuͤhrung des Gebaͤu- des darauf gelaſſen werden: Oder man kan auch nach Gelegenheit von Diſtantzen zu Diſton- tzen

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Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/304>, abgerufen am 22.11.2024.