Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Von Suchung und Bevestigung der etc.
mert kan geführet/ und also ein beständiger
Damm auch in das Meer vor einen Hafen gele-
get werden.

(9.) Frage.
Wie groß und lang müssen denn die
Kästen gemachet werden/ und was hat
man sonst noch mehr dabey zu obser-
viren?

Wenn wegen der Tiefe des Wassers bey Ver-
fertigung eines solchen Meer-Dammes zwey
Kästen müssen auf einander gesetzet werden/ kön-
nen die obern 60. Sch. lang. 40. S. breit/ und 20.
S. hoch seyn. Den Sch. zu 10. Zöll gerechnet/ und
müssen noch über das Wasser 5. Sch. heraus ge-
hen/ worauf noch die Mauer 25. Sch. hoch/ und
also der Damm über dem Wasser in allen 30. S.
hoch verbleibe; die Mauer kan unten auf den Kä-
sten 14. S./ oben aber nur 12. S. breit seyn/ und
müssen die Spatia zwischen den Quader-Steinen
so wohl in den Kästen/ als auch bey der Mauer mit
gutem Kalck wohl eingeleget und ausgeebnet/
auch alle mit eisernen Klammern feste zusammen
gebunden werden/ damit es gleichsam nur einem
einigen Stein gleichen/ und sich nicht leicht von
einander geben möge. Die untersten Kästen müs-
sen etliche Sch. länger und breiter seyn als die o-
bern/ und soll man gegen das hohe Meer zu von
aussen allerhand grosse eckigte/ Feld- und andere
Steine nahe an die Kästen einwerffen/ auch dar-
mit biß über das Wasser und an die Mauer conti-

nui-
S 2

Von Suchung und Beveſtigung der ꝛc.
mert kan gefuͤhret/ und alſo ein beſtaͤndiger
Damm auch in das Meer vor einen Hafen gele-
get werden.

(9.) Frage.
Wie groß und lang muͤſſen denn die
Kaͤſten gemachet werden/ und was hat
man ſonſt noch mehr dabey zu obſer-
viren?

Wenn wegen der Tiefe des Waſſers bey Ver-
fertigung eines ſolchen Meer-Dammes zwey
Kaͤſten muͤſſen auf einander geſetzet werden/ koͤn-
nen die obern 60. Sch. lang. 40. S. breit/ und 20.
S. hoch ſeyn. Den Sch. zu 10. Zoͤll gerechnet/ und
muͤſſen noch uͤber das Waſſer 5. Sch. heraus ge-
hen/ worauf noch die Mauer 25. Sch. hoch/ und
alſo der Damm uͤber dem Waſſer in allen 30. S.
hoch verbleibe; die Mauer kan unten auf den Kaͤ-
ſten 14. S./ oben aber nur 12. S. breit ſeyn/ und
muͤſſen die Spatia zwiſchen den Quader-Steinen
ſo wohl in den Kaͤſten/ als auch bey der Mauer mit
gutem Kalck wohl eingeleget und ausgeebnet/
auch alle mit eiſernen Klammern feſte zuſammen
gebunden werden/ damit es gleichſam nur einem
einigen Stein gleichen/ und ſich nicht leicht von
einander geben moͤge. Die unterſten Kaͤſten muͤſ-
ſen etliche Sch. laͤnger und breiter ſeyn als die o-
bern/ und ſoll man gegen das hohe Meer zu von
auſſen allerhand groſſe eckigte/ Feld- und andere
Steine nahe an die Kaͤſten einwerffen/ auch dar-
mit biß uͤber das Waſſer und an die Mauer conti-

nui-
S 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0311" n="275"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von Suchung und Beve&#x017F;tigung der &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
mert kan gefu&#x0364;hret/ und al&#x017F;o ein be&#x017F;ta&#x0364;ndiger<lb/>
Damm auch in das Meer vor einen Hafen gele-<lb/>
get werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>(9.) <hi rendition="#fr">Frage.</hi><lb/><hi rendition="#b">Wie groß und lang mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en denn die<lb/>
Ka&#x0364;&#x017F;ten gemachet werden/ und was hat<lb/>
man &#x017F;on&#x017F;t noch mehr dabey zu <hi rendition="#aq">ob&#x017F;er-<lb/>
vir</hi>en?</hi></head><lb/>
            <p>Wenn wegen der Tiefe des Wa&#x017F;&#x017F;ers bey Ver-<lb/>
fertigung eines &#x017F;olchen Meer-Dammes zwey<lb/>
Ka&#x0364;&#x017F;ten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en auf einander ge&#x017F;etzet werden/ ko&#x0364;n-<lb/>
nen die obern 60. Sch. lang. 40. S. breit/ und 20.<lb/>
S. hoch &#x017F;eyn. Den Sch. zu 10. Zo&#x0364;ll gerechnet/ und<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en noch u&#x0364;ber das Wa&#x017F;&#x017F;er 5. Sch. heraus ge-<lb/>
hen/ worauf noch die Mauer 25. Sch. hoch/ und<lb/>
al&#x017F;o der Damm u&#x0364;ber dem Wa&#x017F;&#x017F;er in allen 30. S.<lb/>
hoch verbleibe; die Mauer kan unten auf den Ka&#x0364;-<lb/>
&#x017F;ten 14. S./ oben aber nur 12. S. breit &#x017F;eyn/ und<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die <hi rendition="#aq">Spatia</hi> zwi&#x017F;chen den <hi rendition="#aq">Quader-</hi>Steinen<lb/>
&#x017F;o wohl in den Ka&#x0364;&#x017F;ten/ als auch bey der Mauer mit<lb/>
gutem Kalck wohl eingeleget und ausgeebnet/<lb/>
auch alle mit ei&#x017F;ernen Klammern fe&#x017F;te zu&#x017F;ammen<lb/>
gebunden werden/ damit es gleich&#x017F;am nur einem<lb/>
einigen Stein gleichen/ und &#x017F;ich nicht leicht von<lb/>
einander geben mo&#x0364;ge. Die unter&#x017F;ten Ka&#x0364;&#x017F;ten mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en etliche Sch. la&#x0364;nger und breiter &#x017F;eyn als die o-<lb/>
bern/ und &#x017F;oll man gegen das hohe Meer zu von<lb/>
au&#x017F;&#x017F;en allerhand gro&#x017F;&#x017F;e eckigte/ Feld- und andere<lb/>
Steine nahe an die Ka&#x0364;&#x017F;ten einwerffen/ auch dar-<lb/>
mit biß u&#x0364;ber das Wa&#x017F;&#x017F;er und an die Mauer <hi rendition="#aq">conti-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S 2</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">nui-</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[275/0311] Von Suchung und Beveſtigung der ꝛc. mert kan gefuͤhret/ und alſo ein beſtaͤndiger Damm auch in das Meer vor einen Hafen gele- get werden. (9.) Frage. Wie groß und lang muͤſſen denn die Kaͤſten gemachet werden/ und was hat man ſonſt noch mehr dabey zu obſer- viren? Wenn wegen der Tiefe des Waſſers bey Ver- fertigung eines ſolchen Meer-Dammes zwey Kaͤſten muͤſſen auf einander geſetzet werden/ koͤn- nen die obern 60. Sch. lang. 40. S. breit/ und 20. S. hoch ſeyn. Den Sch. zu 10. Zoͤll gerechnet/ und muͤſſen noch uͤber das Waſſer 5. Sch. heraus ge- hen/ worauf noch die Mauer 25. Sch. hoch/ und alſo der Damm uͤber dem Waſſer in allen 30. S. hoch verbleibe; die Mauer kan unten auf den Kaͤ- ſten 14. S./ oben aber nur 12. S. breit ſeyn/ und muͤſſen die Spatia zwiſchen den Quader-Steinen ſo wohl in den Kaͤſten/ als auch bey der Mauer mit gutem Kalck wohl eingeleget und ausgeebnet/ auch alle mit eiſernen Klammern feſte zuſammen gebunden werden/ damit es gleichſam nur einem einigen Stein gleichen/ und ſich nicht leicht von einander geben moͤge. Die unterſten Kaͤſten muͤſ- ſen etliche Sch. laͤnger und breiter ſeyn als die o- bern/ und ſoll man gegen das hohe Meer zu von auſſen allerhand groſſe eckigte/ Feld- und andere Steine nahe an die Kaͤſten einwerffen/ auch dar- mit biß uͤber das Waſſer und an die Mauer conti- nui- S 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/311
Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/311>, abgerufen am 22.11.2024.