Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite


Das I. Cap.
Von dem Gebrauch der Irre-
gular-Fortification
und einigen Ge-
neral-Maximen,
so bey dersel-
ben insonderheit nöthig zu ob-
servi
ren sind.
(1.) Frage.
Jst denn die Irregular-Fortification
auch sehr gebräuchlich/ und was nen-
net man eine Irregulare-
Festung?

WEil die Gelegenheit des Landes/ wohin
man aus gewissen Ursachen eine Festung
erbauen muß/ nicht allezeit gleich und eben/ oder
sonst mit Flüssen und Hügeln natürlicher Weise
untermenget und umgeben ist/ also das man nach
Anleitung der Situation keine regulare Festung
machen kan/ so ist gewiß/ des die irregular Forti-
fieation
vielmehr in Gebrauch kömpt als die regu-
lare/
zumahl auch wenn man schon alte erbaute
Städte mit einer Fortification soll ein schließen/
wobey man denn zum öfftern gezwungen ist we-
[g]en der vielen erbauten Häußer von der regular

For-


Das I. Cap.
Von dem Gebrauch der Irre-
gular-Fortification
und einigen Ge-
neral-Maximen,
ſo bey derſel-
ben inſonderheit noͤthig zu ob-
ſervi
ren ſind.
(1.) Frage.
Jſt denn die Irregular-Fortification
auch ſehr gebraͤuchlich/ und was nen-
net man eine Irregulare-
Feſtung?

WEil die Gelegenheit des Landes/ wohin
man aus gewiſſen Urſachen eine Feſtung
erbauen muß/ nicht allezeit gleich und eben/ oder
ſonſt mit Fluͤſſen und Huͤgeln natuͤrlicher Weiſe
untermenget und umgeben iſt/ alſo das man nach
Anleitung der Situation keine regulare Feſtung
machen kan/ ſo iſt gewiß/ des die irregular Forti-
fieation
vielmehr in Gebrauch koͤmpt als die regu-
lare/
zumahl auch wenn man ſchon alte erbaute
Staͤdte mit einer Fortification ſoll ein ſchließen/
wobey man denn zum oͤfftern gezwungen iſt we-
[g]en der vielen erbauten Haͤußer von der regular

For-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0435" n="399"/>
        <fw place="top" type="header">
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </fw>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">I.</hi> Cap.<lb/>
Von dem Gebrauch der <hi rendition="#aq">Irre-<lb/>
gular-Fortification</hi> und einigen <hi rendition="#aq">Ge-<lb/>
neral-Maximen,</hi> &#x017F;o bey der&#x017F;el-<lb/>
ben in&#x017F;onderheit no&#x0364;thig zu <hi rendition="#aq">ob-<lb/>
&#x017F;ervi</hi>ren &#x017F;ind.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">(1.) <hi rendition="#fr">Frage.</hi><lb/>
J&#x017F;t denn die <hi rendition="#aq">Irregular-Fortification</hi><lb/>
auch &#x017F;ehr gebra&#x0364;uchlich/ und was nen-<lb/>
net man eine <hi rendition="#aq">Irregulare-</hi><lb/>
Fe&#x017F;tung?</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>Eil die Gelegenheit des Landes/ wohin<lb/>
man aus gewi&#x017F;&#x017F;en Ur&#x017F;achen eine Fe&#x017F;tung<lb/>
erbauen muß/ nicht allezeit gleich und eben/ oder<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t mit Flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en und Hu&#x0364;geln natu&#x0364;rlicher Wei&#x017F;e<lb/>
untermenget und umgeben i&#x017F;t/ al&#x017F;o das man nach<lb/>
Anleitung der <hi rendition="#aq">Situation</hi> keine <hi rendition="#aq">regulare</hi> Fe&#x017F;tung<lb/>
machen kan/ &#x017F;o i&#x017F;t gewiß/ des die <hi rendition="#aq">irregular Forti-<lb/>
fieation</hi> vielmehr in Gebrauch ko&#x0364;mpt als die <hi rendition="#aq">regu-<lb/>
lare/</hi> zumahl auch wenn man &#x017F;chon alte erbaute<lb/>
Sta&#x0364;dte mit einer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi>ortification</hi> &#x017F;oll ein &#x017F;chließen/<lb/>
wobey man denn zum o&#x0364;fftern gezwungen i&#x017F;t we-<lb/><supplied>g</supplied>en der vielen erbauten Ha&#x0364;ußer von der <hi rendition="#aq">regular</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi>or-</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[399/0435] Das I. Cap. Von dem Gebrauch der Irre- gular-Fortification und einigen Ge- neral-Maximen, ſo bey derſel- ben inſonderheit noͤthig zu ob- ſerviren ſind. (1.) Frage. Jſt denn die Irregular-Fortification auch ſehr gebraͤuchlich/ und was nen- net man eine Irregulare- Feſtung? WEil die Gelegenheit des Landes/ wohin man aus gewiſſen Urſachen eine Feſtung erbauen muß/ nicht allezeit gleich und eben/ oder ſonſt mit Fluͤſſen und Huͤgeln natuͤrlicher Weiſe untermenget und umgeben iſt/ alſo das man nach Anleitung der Situation keine regulare Feſtung machen kan/ ſo iſt gewiß/ des die irregular Forti- fieation vielmehr in Gebrauch koͤmpt als die regu- lare/ zumahl auch wenn man ſchon alte erbaute Staͤdte mit einer Fortification ſoll ein ſchließen/ wobey man denn zum oͤfftern gezwungen iſt we- gen der vielen erbauten Haͤußer von der regular For-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/435
Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/435>, abgerufen am 22.11.2024.