Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Das I. Cap. darüber vorhero consulire, uud so wohl des Fein-des als der Festung Zustandtes sich auf das ge- nauste erkundige/ sondern er muß auch dahin be- dacht seyn/ wie er die behörige nothwendige Mit- tel und reqvisita in zeiten/ so wohl in qvalitate, als quantitate herbey und zusammen schaffe/ damit er nicht alleine sein Dessein möge wohl anfangen/ sondern auch solches ohne einigen Mangel glück- lichen continuiren und ausführen: Dahero weil ein solches grosses Werck auch grosse Sumtus und Unkoste täglichen er fordert/ muß er für allen Din- gen einengewissen Font erklecklicher und zu läng- lichter Geld-Mittel/ als den nervum gerendarum rerum herbey schaffen/ daß imgeringsten hieran kein Mangel gespüret werde/ umb alle Nothwen- digkeiten hiervon einzukauffen/ und die Armee, als welche bey dergleichen occasionen sehr defati- giret wird/ richtig zubezahlen/ die travaillen, Mü- he und Gefahr zu versüssen/ und die Soldaten umb so viel behertzter zu machen: Weiter muß ein grosser Potentate sich umb tapffere und wohler- fahrne Officiers bewerben/ welche capable sind mit Rath und That der Sachen fürzustehen/ und auf welche er sich bey allen Begebenheiten sicher verlassen kan: Jngl. muß man eine wohl eingerichte und starcke Armee von infanteri als Cavalerie auf den Beinen haben/ welche nicht al- leine aus tapffern und manhafften Leuten/ son- dern auch aus wohl disciplinirten und exercirten Trouppen bestehen soll: Nechst diesem wird zu der-
Das I. Cap. daruͤber vorhero conſulire, uud ſo wohl des Fein-des als der Feſtung Zuſtandtes ſich auf das ge- nauſte erkundige/ ſondern er muß auch dahin be- dacht ſeyn/ wie er die behoͤrige nothwendige Mit- tel und reqviſita in zeiten/ ſo wohl in qvalitate, als quantitate herbey und zuſammen ſchaffe/ damit er nicht alleine ſein Deſſein moͤge wohl anfangen/ ſondern auch ſolches ohne einigen Mangel gluͤck- lichen continuiren und ausfuͤhren: Dahero weil ein ſolches groſſes Werck auch groſſe Sumtus und Unkoſte taͤglichẽ er fordert/ muß er fuͤr allen Din- gen einengewiſſen Font erklecklicher und zu laͤng- lichter Geld-Mittel/ als den nervum gerendarum rerum herbey ſchaffen/ daß imgeringſten hieran kein Mangel geſpuͤret werde/ umb alle Nothwen- digkeiten hiervon einzukauffen/ und die Armee, als welche bey dergleichen occaſionen ſehr defati- giret wird/ richtig zubezahlen/ die travaillen, Muͤ- he und Gefahr zu verſuͤſſen/ und die Soldaten umb ſo viel behertzter zu machen: Weiter muß ein groſſer Potentate ſich umb tapffere und wohler- fahrne Officiers bewerben/ welche capable ſind mit Rath und That der Sachen fuͤrzuſtehen/ und auf welche er ſich bey allen Begebenheiten ſicher verlaſſen kan: Jngl. muß man eine wohl eingerichte und ſtarcke Armeé von infanteri als Cavalerie auf den Beinen haben/ welche nicht al- leine aus tapffern und manhafften Leuten/ ſon- dern auch aus wohl diſciplinirten und exercirten Trouppen beſtehen ſoll: Nechſt dieſem wird zu der-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0526" n="488[490]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">I.</hi> Cap.</hi></fw><lb/> daruͤber vorhero <hi rendition="#aq">conſulire,</hi> uud ſo wohl des Fein-<lb/> des als der Feſtung Zuſtandtes ſich auf das ge-<lb/> nauſte erkundige/ ſondern er muß auch dahin be-<lb/> dacht ſeyn/ wie er die behoͤrige nothwendige Mit-<lb/> tel und <hi rendition="#aq">reqviſita</hi> in zeiten/ ſo wohl <hi rendition="#aq">in qvalitate,</hi> als<lb/><hi rendition="#aq">quantitate</hi> herbey und zuſammen ſchaffe/ damit<lb/> er nicht alleine ſein <hi rendition="#aq">Deſſein</hi> moͤge wohl anfangen/<lb/> ſondern auch ſolches ohne einigen Mangel gluͤck-<lb/> lichen <hi rendition="#aq">continuir</hi>en und ausfuͤhren: Dahero weil<lb/> ein ſolches groſſes Werck auch groſſe <hi rendition="#aq">Sumtus</hi> und<lb/> Unkoſte taͤglichẽ er fordert/ muß er fuͤr allen Din-<lb/> gen einengewiſſen <hi rendition="#aq">Font</hi> erklecklicher und zu laͤng-<lb/> lichter Geld-Mittel/ als den <hi rendition="#aq">nervum gerendarum<lb/> rerum</hi> herbey ſchaffen/ daß imgeringſten hieran<lb/> kein Mangel geſpuͤret werde/ umb alle Nothwen-<lb/> digkeiten hiervon einzukauffen/ und die <hi rendition="#aq">Armee,</hi><lb/> als welche bey dergleichen <hi rendition="#aq">occaſion</hi>en ſehr <hi rendition="#aq">defati-<lb/> gi</hi>ret wird/ richtig zubezahlen/ die <hi rendition="#aq">travaillen,</hi> Muͤ-<lb/> he und Gefahr zu verſuͤſſen/ und die Soldaten<lb/> umb ſo viel behertzter zu machen: Weiter muß ein<lb/> groſſer Potentate ſich umb tapffere und wohler-<lb/> fahrne <hi rendition="#aq">Officiers</hi> bewerben/ welche <hi rendition="#aq">capable</hi> ſind<lb/> mit Rath und That der Sachen fuͤrzuſtehen/<lb/> und auf welche er ſich bey allen Begebenheiten<lb/> ſicher verlaſſen kan: Jngl. muß man eine wohl<lb/> eingerichte und ſtarcke <hi rendition="#aq">Armeé</hi> von <hi rendition="#aq">infanteri</hi> als<lb/><hi rendition="#aq">Cavalerie</hi> auf den Beinen haben/ welche nicht al-<lb/> leine aus tapffern und manhafften Leuten/ ſon-<lb/> dern auch aus wohl <hi rendition="#aq">diſciplinirt</hi>en und <hi rendition="#aq">exercirt</hi>en<lb/><hi rendition="#aq">Troupp</hi>en beſtehen ſoll: Nechſt dieſem wird zu<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [488[490]/0526]
Das I. Cap.
daruͤber vorhero conſulire, uud ſo wohl des Fein-
des als der Feſtung Zuſtandtes ſich auf das ge-
nauſte erkundige/ ſondern er muß auch dahin be-
dacht ſeyn/ wie er die behoͤrige nothwendige Mit-
tel und reqviſita in zeiten/ ſo wohl in qvalitate, als
quantitate herbey und zuſammen ſchaffe/ damit
er nicht alleine ſein Deſſein moͤge wohl anfangen/
ſondern auch ſolches ohne einigen Mangel gluͤck-
lichen continuiren und ausfuͤhren: Dahero weil
ein ſolches groſſes Werck auch groſſe Sumtus und
Unkoſte taͤglichẽ er fordert/ muß er fuͤr allen Din-
gen einengewiſſen Font erklecklicher und zu laͤng-
lichter Geld-Mittel/ als den nervum gerendarum
rerum herbey ſchaffen/ daß imgeringſten hieran
kein Mangel geſpuͤret werde/ umb alle Nothwen-
digkeiten hiervon einzukauffen/ und die Armee,
als welche bey dergleichen occaſionen ſehr defati-
giret wird/ richtig zubezahlen/ die travaillen, Muͤ-
he und Gefahr zu verſuͤſſen/ und die Soldaten
umb ſo viel behertzter zu machen: Weiter muß ein
groſſer Potentate ſich umb tapffere und wohler-
fahrne Officiers bewerben/ welche capable ſind
mit Rath und That der Sachen fuͤrzuſtehen/
und auf welche er ſich bey allen Begebenheiten
ſicher verlaſſen kan: Jngl. muß man eine wohl
eingerichte und ſtarcke Armeé von infanteri als
Cavalerie auf den Beinen haben/ welche nicht al-
leine aus tapffern und manhafften Leuten/ ſon-
dern auch aus wohl diſciplinirten und exercirten
Trouppen beſtehen ſoll: Nechſt dieſem wird zu
der-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |