Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Das IV. Cap. dem Approchiren etwan 100 R. weit zur Festungavanciret/ soll man die beyden doppelten Touren und eussersten Linien einer ataque, oder auch alle zwey Ataquen, wann solche nicht allzuweit von einander liegen/ vermittelst einer Communica- tions-Linie/ welche mit/ oder ohne traversen/ wie ei- ne gemeine Aproche kan gemachet werden/ anein- ander hängen/ um das zwischen inliegende Terrain dadurch in Sicherheit zu setzen/ u. für den feindli- che An- u. Ausfällen zu bewahren. Dergleichen Com- munications-Linien sollen über alle Höhen/ wenn einige fürhanden/ gezogen/ mit Redouten und Kes- seln zu den Mörsern versehen/ auch mit einer star- cken Wacht allezeit besetzet werden. Wenn man nun etwan 80. biß 100. R. von dem bedeckten Wege oder Haupt-Graben der Festung mit den Aprochen entfernet ist/ und die ersten Commu- nications-Linien ohngefehr 20/ biß 30. R. weit von einander geführet worden/ von den feindli- chen Stücken aber aus der Festung sehr incom- mod[i]ret wird/ es sey bey dem Ein-oder Abmarchi- ren aus den aprochen/ oder auch die Besatzung in denselben/ soll man nach gut befinden hinter die andere Communications-Linie eine Baterie bauen solche mit langen Feld-Schlangen wohl besetzen/ und suchen des Feindes artillerie auff den Wäl- len und andern Orten damit zu demondiren/ und dessen Schieß scharten zu ruiniren und unsicher zumachen/ auff daß die Arbeiter mit den Apro- chen
Das IV. Cap. dem Approchiren etwan 100 R. weit zur Feſtungavanciret/ ſoll man die beyden doppelten Touren und euſſerſten Linien einer ataque, oder auch alle zwey Ataquen, wann ſolche nicht allzuweit von einander liegen/ vermittelſt einer Communica- tions-Linie/ welche mit/ oder ohne traverſen/ wie ei- ne gemeine Aproche kan gemachet werden/ anein- ander haͤngen/ um das zwiſchen inliegende Terrain dadurch in Sicherheit zu ſetzen/ u. fuͤr den feindli- che An- u. Ausfaͤllen zu bewahrẽ. Dergleichẽ Com- munications-Linien ſollen uͤber alle Hoͤhen/ wenn einige fuͤrhanden/ gezogen/ mit Redouten und Keſ- ſeln zu den Moͤrſern verſehen/ auch mit einer ſtar- cken Wacht allezeit beſetzet werden. Wenn man nun etwan 80. biß 100. R. von dem bedeckten Wege oder Haupt-Graben der Feſtung mit den Aprochen entfernet iſt/ und die erſten Commu- nications-Linien ohngefehr 20/ biß 30. R. weit von einander gefuͤhret worden/ von den feindli- chen Stuͤcken aber aus der Feſtung ſehr incom- mod[i]ret wird/ es ſey bey dem Ein-oder Abmarchi- ren aus den aprochen/ oder auch die Beſatzung in denſelben/ ſoll man nach gut befinden hinter die andere Communications-Linie eine Baterie bauen ſolche mit langen Feld-Schlangen wohl beſetzen/ und ſuchen des Feindes artillerie auff den Waͤl- len und andern Orten damit zu demondiren/ und deſſen Schieß ſcharten zu ruiniren und unſicher zumachen/ auff daß die Arbeiter mit den Apro- chen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0592" n="554[556]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das</hi><hi rendition="#aq">IV.</hi><hi rendition="#b">Cap.</hi></fw><lb/> dem <hi rendition="#aq">Approchi</hi>ren etwan 100 R. weit zur Feſtung<lb/><hi rendition="#aq">avanci</hi>ret/ ſoll man die beyden doppelten <hi rendition="#aq">Tour</hi>en<lb/> und euſſerſten Linien einer <hi rendition="#aq">ataque,</hi> oder auch alle<lb/> zwey <hi rendition="#aq">Ataquen,</hi> wann ſolche nicht allzuweit von<lb/> einander liegen/ vermittelſt einer <hi rendition="#aq">Communica-<lb/> tions</hi>-Linie/ welche mit/ oder ohne <hi rendition="#aq">traverſ</hi>en/ wie ei-<lb/> ne gemeine <hi rendition="#aq">Aproche</hi> kan gemachet werden/ anein-<lb/> ander haͤngen/ um das zwiſchen inliegende <hi rendition="#aq">T</hi>e<hi rendition="#aq">rrain</hi><lb/> dadurch in Sicherheit zu ſetzen/ u. fuͤr den feindli-<lb/> che An- u. Ausfaͤllen zu bewahrẽ. Dergleichẽ <hi rendition="#aq">Com-<lb/> munications</hi>-Linien ſollen uͤber alle Hoͤhen/ wenn<lb/> einige fuͤrhanden/ gezogen/ mit <hi rendition="#aq">Redouten</hi> und Keſ-<lb/> ſeln zu den Moͤrſern verſehen/ auch mit einer ſtar-<lb/> cken Wacht allezeit beſetzet werden. Wenn man<lb/> nun etwan 80. biß 100. R. von dem bedeckten<lb/> Wege oder Haupt-Graben der Feſtung mit den<lb/><hi rendition="#aq">Aproch</hi>en entfernet iſt/ und die erſten <hi rendition="#aq">Commu-<lb/> nications</hi>-Linien ohngefehr 20/ biß 30. R. weit<lb/> von einander gefuͤhret worden/ von den feindli-<lb/> chen Stuͤcken aber aus der Feſtung ſehr <hi rendition="#aq">incom-<lb/> mod</hi><supplied>i</supplied>ret wird/ es ſey bey dem Ein-oder Ab<hi rendition="#aq">marchi-</hi><lb/> ren aus den <hi rendition="#aq">aproch</hi>en/ oder auch die Beſatzung in<lb/> denſelben/ ſoll man nach gut befinden hinter die<lb/> andere <hi rendition="#aq">Communications</hi>-Linie eine <hi rendition="#aq">Baterie</hi> bauen<lb/> ſolche mit langen Feld-Schlangen wohl beſetzen/<lb/> und ſuchen des Feindes <hi rendition="#aq">artillerie</hi> auff den Waͤl-<lb/> len und andern Orten damit zu <hi rendition="#aq">demondi</hi>ren/ und<lb/> deſſen Schieß ſcharten zu <hi rendition="#aq">ruini</hi>ren und unſicher<lb/> zumachen/ auff daß die Arbeiter mit den <hi rendition="#aq">Apro-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">ch</hi>en</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [554[556]/0592]
Das IV. Cap.
dem Approchiren etwan 100 R. weit zur Feſtung
avanciret/ ſoll man die beyden doppelten Touren
und euſſerſten Linien einer ataque, oder auch alle
zwey Ataquen, wann ſolche nicht allzuweit von
einander liegen/ vermittelſt einer Communica-
tions-Linie/ welche mit/ oder ohne traverſen/ wie ei-
ne gemeine Aproche kan gemachet werden/ anein-
ander haͤngen/ um das zwiſchen inliegende Terrain
dadurch in Sicherheit zu ſetzen/ u. fuͤr den feindli-
che An- u. Ausfaͤllen zu bewahrẽ. Dergleichẽ Com-
munications-Linien ſollen uͤber alle Hoͤhen/ wenn
einige fuͤrhanden/ gezogen/ mit Redouten und Keſ-
ſeln zu den Moͤrſern verſehen/ auch mit einer ſtar-
cken Wacht allezeit beſetzet werden. Wenn man
nun etwan 80. biß 100. R. von dem bedeckten
Wege oder Haupt-Graben der Feſtung mit den
Aprochen entfernet iſt/ und die erſten Commu-
nications-Linien ohngefehr 20/ biß 30. R. weit
von einander gefuͤhret worden/ von den feindli-
chen Stuͤcken aber aus der Feſtung ſehr incom-
modiret wird/ es ſey bey dem Ein-oder Abmarchi-
ren aus den aprochen/ oder auch die Beſatzung in
denſelben/ ſoll man nach gut befinden hinter die
andere Communications-Linie eine Baterie bauen
ſolche mit langen Feld-Schlangen wohl beſetzen/
und ſuchen des Feindes artillerie auff den Waͤl-
len und andern Orten damit zu demondiren/ und
deſſen Schieß ſcharten zu ruiniren und unſicher
zumachen/ auff daß die Arbeiter mit den Apro-
chen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |