Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Das VI Cap. (2.) Frage. Wie und wenn sollen denn die Blen- dungen recht appliciret und gebrau- chet werden? Die Blendungen hat der ataquirende Theil sind/
Das VI Cap. (2.) Frage. Wie und wenn ſollen denn die Blen- dungen recht appliciret und gebrau- chet werden? Die Blendungen hat der ataquirende Theil ſind/
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Das VI Cap.
(2.) Frage.
Wie und wenn ſollen denn die Blen-
dungen recht appliciret und gebrau-
chet werden?
Die Blendungen hat der ataquirende Theil
am meiſten zu gebrauchen/ und zwar gegen die
Oerter und Flaquirungen/ von welchen er ſich des
groͤſten Schadens bey ſeinem Avanciren zu be-
fuͤrchten/ es ſey gleich in Fronte, oder auf den Sei-
ten/ wo es wolle/ und muß er ſich deſſen bedienen/
wenn er mehrentheils unter die feindlichen Stuͤ-
cke gelanget/ daß ſolche von dem groben Geſchuͤtz
nicht leicht koͤnnen ruiniret/ und uͤber einen Hauf-
fen geworffen werden/ anders wuͤrden ſie eine
ſchlechte Bedeckung geben/ und waͤre es beſſer/
daß man entweder Traverſen von Faſchinen und
Erden etwan 6. S. dicke und hoch machte/ oder
Aproches roulantes gebrauchte/ davon im vorigen
gemeldet worden/ als daß man bey einer ſolchen
Gefahr nur Blendungen gebrauchen wolte/ ſo al-
leine fuͤr dem Hand-Gewehr Schuß-frey waͤren.
Wenn man bey der Bruſt des bedeckten Weges
Poſto gefaſſet/ die Sappe gemachet/ und nun in
Graben gehen und denſelben paſſiren will/ koͤnnen
die Blendungen am beſten gebrauchet werden/
wenn nur anders keine Horizontal-Artillerie in
dem Graben fuͤrhanden iſt; Auf dem Glacis koͤn-
nen die Bedeckter der Arbeiter auch ſolche ge-
brauchen/ wenn finſtere und dunckele Naͤchte
ſind/
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