Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.Südwest kommenden kalten Passatwind*) zu brechen. Der Mondbewohner hat nichts stärker zu scheuen, als einen kalten, wenn auch gleich noch so sanften, Wind, der ihm seine Abende eher rauh und kalt macht, und auch seine Morgen gar sehr verbittert, wenn diese anfangen warm und angenehm zu werden; um so mehr, da die Mondluft so dünne und so sehr wärmeleitend ist. Orte also, die diesen Wind abhalten, werden die angenehmsten seyn; und so kommt es, daß auch die kleinen Ringgebirge nicht undeutliche Spuren von Bewohntheit in ihrem Innern tragen; wovon nachher noch Mehreres vorkommen wird. Deshalb können wir wohl vermuthen, es sey aus dieser Ursache jener schiefe Wall angelegt worden. 7) Die Hauptzüge dieses Gebäudes sind mathematisch regulär, in Winkeln von 45° und 90° gestellt. In dieser Hinsicht können wir den Baumeistern dieses großen Werkes doch einige Bildung nicht absprechen. Freilich mochte der Zweck diese mathematische Einteilung fordern. Dieser aber konnte vorzüglich auf genügende und gesunde Ventilation gehen; imgleichen auf genaue polizeiliche Aufsicht der Einwohner, wenn man sich durch alle diese Züge ununterbrochene communicirende Gewölbe *) Auf der diesseitigen Mondoberfläche verhält sich, wegen des Einströmens schwerer Luft aus Süden und wegen der Achsendrehung des Mondes von Ost nach West, der Südwest-Passat wie unser Südost-Passat.
Südwest kommenden kalten Passatwind*) zu brechen. Der Mondbewohner hat nichts stärker zu scheuen, als einen kalten, wenn auch gleich noch so sanften, Wind, der ihm seine Abende eher rauh und kalt macht, und auch seine Morgen gar sehr verbittert, wenn diese anfangen warm und angenehm zu werden; um so mehr, da die Mondluft so dünne und so sehr wärmeleitend ist. Orte also, die diesen Wind abhalten, werden die angenehmsten seyn; und so kommt es, daß auch die kleinen Ringgebirge nicht undeutliche Spuren von Bewohntheit in ihrem Innern tragen; wovon nachher noch Mehreres vorkommen wird. Deshalb können wir wohl vermuthen, es sey aus dieser Ursache jener schiefe Wall angelegt worden. 7) Die Hauptzüge dieses Gebäudes sind mathematisch regulär, in Winkeln von 45° und 90° gestellt. In dieser Hinsicht können wir den Baumeistern dieses großen Werkes doch einige Bildung nicht absprechen. Freilich mochte der Zweck diese mathematische Einteilung fordern. Dieser aber konnte vorzüglich auf genügende und gesunde Ventilation gehen; imgleichen auf genaue polizeiliche Aufsicht der Einwohner, wenn man sich durch alle diese Züge ununterbrochene communicirende Gewölbe *) Auf der diesseitigen Mondoberfläche verhält sich, wegen des Einströmens schwerer Luft aus Süden und wegen der Achsendrehung des Mondes von Ost nach West, der Südwest-Passat wie unser Südost-Passat.
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Südwest kommenden kalten Passatwind *) zu brechen.
Der Mondbewohner hat nichts stärker zu scheuen, als einen kalten, wenn auch gleich noch so sanften, Wind, der ihm seine Abende eher rauh und kalt macht, und auch seine Morgen gar sehr verbittert, wenn diese anfangen warm und angenehm zu werden; um so mehr, da die Mondluft so dünne und so sehr wärmeleitend ist. Orte also, die diesen Wind abhalten, werden die angenehmsten seyn; und so kommt es, daß auch die kleinen Ringgebirge nicht undeutliche Spuren von Bewohntheit in ihrem Innern tragen; wovon nachher noch Mehreres vorkommen wird. Deshalb können wir wohl vermuthen, es sey aus dieser Ursache jener schiefe Wall angelegt worden.
7) Die Hauptzüge dieses Gebäudes sind mathematisch regulär, in Winkeln von 45° und 90° gestellt.
In dieser Hinsicht können wir den Baumeistern dieses großen Werkes doch einige Bildung nicht absprechen. Freilich mochte der Zweck diese mathematische Einteilung fordern. Dieser aber konnte vorzüglich auf genügende und gesunde Ventilation gehen; imgleichen auf genaue polizeiliche Aufsicht der Einwohner, wenn man sich durch alle diese Züge ununterbrochene communicirende Gewölbe
*) Auf der diesseitigen Mondoberfläche verhält sich, wegen des Einströmens schwerer Luft aus Süden und wegen der Achsendrehung des Mondes von Ost nach West, der Südwest-Passat wie unser Südost-Passat.
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Zitationshilfe: | Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/51>, abgerufen am 16.02.2025. |