Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665.Horribilicribrifax wahrer affection. Vnd der kleine verleckerteBernhäuter/ der Rappschnabel. Ce bugre, Co larron, Ce menteur, Ce fils de Putain. Ce trai- stre, ce faqvin, ce brutal. Ce bourreau. Ce Cu- pido, darff sich unterstehen seine Schuch an mei- nen Lorberkräntzen abzuwischen! Ha Ma De esse! merville de monde adorable beaute! Vnüber- windliche Schöne! unvergleichliche Selene! wie lange wolt ihr mich in der Courtegarde eurer Vn- gunst verarrestiret halten! Don Diego. Signor mio illustrissimo! Mich wundert nicht wenig/ daß ihr das Bollwerck von Selene noch nicht habt miniren können; Die Damosel- len dieses Landes erschrecken/ wenn sie euch von Spiessen/ Schlachten/ Köpff abhauen/ Städte an- zünden und dergleichen discuriren hören. Sie meinen/ daß ihr todos los Diabolos in der Vor- bruch/ wie die Schweitzer in dem Hosenlatz/ traget. Mich dünckt Palladius richte mit seiner anmuthigen Courtesi weit mehr aus/ als wir mit allen unsern Rodomantaden. Dara. Palladius? Wenn er mir ietzund begegnete/ wolte ich ihn bey der eusersten Zehe seines lincken Fusses ergreiffen/ dreymal umb den Hut schleudern/ und darnach in die Höhe werffen/ daß er mit der Nasen an dem grossen Hundsstern solt kleben bleiben. Don Cacciad. Es were zuviel/ daß er von solchen Ritter- mässigen Händen sterben solte. Wenn er uns gleich itzund in der furie begegnete/ wolte ich ihm blos in das Gesichte speyen/ er würde Zweiffels ohn bald in Asch und Staub verkehret werden. Dara. Behüte mich der grosse Vitrliputrli, was ist daß? dort (es erscheinet von ferne eine Katze) sehe ich zwey brennende Fackeln uns entgegen kommen? Don Cacc. Holla! ins Gewehr! ins Gewehr! Die Nacht ist niemands Freund. Darad.
Horribilicribrifax wahrer affection. Vnd der kleine verleckerteBernhaͤuter/ der Rappſchnabel. Ce bugre, Co larron, Ce menteur, Ce fils de Putain. Ce trai- ſtre, ce faqvin, ce brutal. Ce bourreau. Ce Cu- pido, darff ſich unterſtehen ſeine Schuch an mei- nen Lorberkraͤntzen abzuwiſchen! Ha Ma De eſſe! merville de monde adorable beaute! Vnuͤber- windliche Schoͤne! unvergleichliche Selene! wie lange wolt ihr mich in der Courtegarde eurer Vn- gunſt verarreſtiret halten! Don Diego. Signor mio illuſtriſſimo! Mich wundert nicht wenig/ daß ihr das Bollwerck von Selene noch nicht habt miniren koͤnnen; Die Damoſel- len dieſes Landes erſchrecken/ wenn ſie euch von Spieſſen/ Schlachten/ Koͤpff abhauen/ Staͤdte an- zuͤnden und dergleichen diſcuriren hoͤren. Sie meinen/ daß ihr todos los Diabolos in der Vor- bruch/ wie die Schweitzer in dem Hoſenlatz/ traget. Mich duͤnckt Palladius richte mit ſeiner anmuthigen Courteſi weit mehr aus/ als wir mit allen unſern Rodomantaden. Dara. Palladius? Wenn er mir ietzund begegnete/ wolte ich ihn bey der euſerſten Zehe ſeines lincken Fuſſes ergreiffen/ dreymal umb den Hut ſchleudern/ und darnach in die Hoͤhe werffen/ daß er mit der Naſen an dem groſſen Hundsſtern ſolt kleben bleiben. Don Cacciad. Es were zuviel/ daß er von ſolchen Ritter- maͤſſigen Haͤnden ſterben ſolte. Wenn er uns gleich itzund in der furie begegnete/ wolte ich ihm blos in das Geſichte ſpeyen/ er wuͤrde Zweiffels ohn bald in Aſch und Staub verkehret werden. Dara. Behuͤte mich der groſſe Vitrliputrli, was iſt daß? dort (es erſcheinet von ferne eine Katze) ſehe ich zwey brennende Fackeln uns entgegen kommen? Don Cacc. Holla! ins Gewehr! ins Gewehr! Die Nacht iſt niemands Freund. Darad.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#DAR"> <p><pb facs="#f0018" n="2"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Horribilicribrifax</hi></fw><lb/> wahrer <hi rendition="#aq">affection.</hi> Vnd der kleine verleckerte<lb/> Bernhaͤuter/ der Rappſchnabel. <hi rendition="#aq">Ce bugre, Co<lb/> larron, Ce menteur, Ce fils de Putain. Ce trai-<lb/> ſtre, ce faqvin, ce brutal. Ce bourreau. Ce Cu-<lb/> pido,</hi> darff ſich unterſtehen ſeine Schuch an mei-<lb/> nen Lorberkraͤntzen abzuwiſchen! <hi rendition="#aq">Ha Ma De eſſe!<lb/> merville de monde adorable beaute</hi><hi rendition="#i">!</hi> Vnuͤber-<lb/> windliche Schoͤne! unvergleichliche <hi rendition="#aq">Selene</hi>! wie<lb/> lange wolt ihr mich in der <hi rendition="#aq">Courtegarde</hi> eurer Vn-<lb/> gunſt ver<hi rendition="#aq">arreſtiret</hi> halten!</p> </sp><lb/> <sp who="#DIE"> <speaker> <hi rendition="#aq">Don Diego.</hi> </speaker> <p><hi rendition="#aq">Signor mio illuſtriſſimo</hi>! Mich wundert<lb/> nicht wenig/ daß ihr das Bollwerck von <hi rendition="#aq">Selene</hi><lb/> noch nicht habt <hi rendition="#aq">miniren</hi> koͤnnen; Die <hi rendition="#aq">Damoſel-<lb/> len</hi> dieſes Landes erſchrecken/ wenn ſie euch von<lb/> Spieſſen/ Schlachten/ Koͤpff abhauen/ Staͤdte an-<lb/> zuͤnden und dergleichen <hi rendition="#aq">diſcuriren</hi> hoͤren. Sie<lb/> meinen/ daß ihr <hi rendition="#aq">todos los Diabolos</hi> in der Vor-<lb/> bruch/ wie die Schweitzer in dem Hoſenlatz/<lb/> traget. Mich duͤnckt <hi rendition="#aq">Palladius</hi> richte mit ſeiner<lb/> anmuthigen <hi rendition="#aq">Courteſi</hi> weit mehr aus/ als wir mit<lb/> allen unſern <hi rendition="#aq">Rodomantaden.</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#DAR"> <speaker> <hi rendition="#aq">Dara.</hi> </speaker> <p><hi rendition="#aq">Palladius</hi><hi rendition="#i">?</hi> Wenn er mir ietzund begegnete/ wolte<lb/> ich ihn bey der euſerſten Zehe ſeines lincken Fuſſes<lb/> ergreiffen/ dreymal umb den Hut ſchleudern/ und<lb/> darnach in die Hoͤhe werffen/ daß er mit der Naſen<lb/> an dem groſſen Hundsſtern ſolt kleben bleiben.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAC"> <speaker> <hi rendition="#aq">Don Cacciad.</hi> </speaker> <p>Es were zuviel/ daß er von ſolchen Ritter-<lb/> maͤſſigen Haͤnden ſterben ſolte. Wenn er uns gleich<lb/> itzund in der <hi rendition="#aq">furie</hi> begegnete/ wolte ich ihm blos in<lb/> das Geſichte ſpeyen/ er wuͤrde Zweiffels ohn bald<lb/> in Aſch und Staub verkehret werden.</p> </sp><lb/> <sp who="#DAR"> <speaker> <hi rendition="#aq">Dara.</hi> </speaker> <p>Behuͤte mich der groſſe <hi rendition="#aq">Vitrliputrli,</hi> was iſt daß? dort</p><lb/> <stage>(es erſcheinet von ferne eine Katze)</stage> <p>ſehe ich zwey<lb/> brennende Fackeln uns entgegen kommen?</p> </sp><lb/> <sp who="#CAC"> <speaker> <hi rendition="#aq">Don Cacc.</hi> </speaker> <p>Holla! ins Gewehr! ins Gewehr<hi rendition="#i">!</hi> Die Nacht iſt<lb/> niemands Freund.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Darad.</hi> </fw> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [2/0018]
Horribilicribrifax
wahrer affection. Vnd der kleine verleckerte
Bernhaͤuter/ der Rappſchnabel. Ce bugre, Co
larron, Ce menteur, Ce fils de Putain. Ce trai-
ſtre, ce faqvin, ce brutal. Ce bourreau. Ce Cu-
pido, darff ſich unterſtehen ſeine Schuch an mei-
nen Lorberkraͤntzen abzuwiſchen! Ha Ma De eſſe!
merville de monde adorable beaute! Vnuͤber-
windliche Schoͤne! unvergleichliche Selene! wie
lange wolt ihr mich in der Courtegarde eurer Vn-
gunſt verarreſtiret halten!
Don Diego. Signor mio illuſtriſſimo! Mich wundert
nicht wenig/ daß ihr das Bollwerck von Selene
noch nicht habt miniren koͤnnen; Die Damoſel-
len dieſes Landes erſchrecken/ wenn ſie euch von
Spieſſen/ Schlachten/ Koͤpff abhauen/ Staͤdte an-
zuͤnden und dergleichen diſcuriren hoͤren. Sie
meinen/ daß ihr todos los Diabolos in der Vor-
bruch/ wie die Schweitzer in dem Hoſenlatz/
traget. Mich duͤnckt Palladius richte mit ſeiner
anmuthigen Courteſi weit mehr aus/ als wir mit
allen unſern Rodomantaden.
Dara. Palladius? Wenn er mir ietzund begegnete/ wolte
ich ihn bey der euſerſten Zehe ſeines lincken Fuſſes
ergreiffen/ dreymal umb den Hut ſchleudern/ und
darnach in die Hoͤhe werffen/ daß er mit der Naſen
an dem groſſen Hundsſtern ſolt kleben bleiben.
Don Cacciad. Es were zuviel/ daß er von ſolchen Ritter-
maͤſſigen Haͤnden ſterben ſolte. Wenn er uns gleich
itzund in der furie begegnete/ wolte ich ihm blos in
das Geſichte ſpeyen/ er wuͤrde Zweiffels ohn bald
in Aſch und Staub verkehret werden.
Dara. Behuͤte mich der groſſe Vitrliputrli, was iſt daß? dort
(es erſcheinet von ferne eine Katze) ſehe ich zwey
brennende Fackeln uns entgegen kommen?
Don Cacc. Holla! ins Gewehr! ins Gewehr! Die Nacht iſt
niemands Freund.
Darad.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDas Exemplar stellt den ersten datierten Druck da… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |