Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665.Schertz-Spiel. gewiß der fertigste zu dem Lauff seyn/ und ich dernechste hinter ihm! Der fünffte Auffzug. Florianus. Selenissa. Antonia. ANtonia. Bey Bonoso ist nichts mehr/ wie du siehest/ zu suchen/ er verachtet/ und nicht sonder Vrsach/ dise/ die vorhin seiner nicht geachtet. Selenissa. Es ist daran nichts gelegen/ wenn Palladius noch unser ist. Anton. Jch fürchte/ wir werden bey Palladio ankom- men/ wie wir verdienet! ich sehe nichts/ als un- ser höchstes Vnglück in bester Vollkommenheit. Selenissa. Auffs wenigste hoffe ich Antwort auff mein Schreiben zu erhalten. Mich dünckt/ ich sehe den kleinen Florian daher gelauffen kommen. Florian singend: Lustig ihr Brüder: auff lasset uns leben! Lesbia meine Freud' hat sich ergeben! Wer mich wil neiden/ der müsse zuspringen! Lustig ihr Brüder/ es wil mir gelingen! Ho la! er jauchtzet etliche mal nacheinander/ nach- mals fähret er fort: Guten Morgen/ guten Morgen/ Jungfrau Selenissa. Selenissa. Es ist numehr Abend/ nicht morgen. Florian. Vmb welche Zeit des Abends wird es Abend. Anton. Wenn die Sonne wil untergehen. Florian. O warumb geht die Sonne nicht alle Abend drey- mal unter/ so gienge ich mit meinem Herren jed- wedern Abend dreymal zu Gaste. Selenissa. Was machst du mit der Fackel? Flor- F ij
Schertz-Spiel. gewiß der fertigſte zu dem Lauff ſeyn/ und ich dernechſte hinter ihm! Der fuͤnffte Auffzug. Florianus. Seleniſſa. Antonia. ANtonia. Bey Bonoſo iſt nichts mehr/ wie du ſieheſt/ zu ſuchen/ er verachtet/ und nicht ſonder Vrſach/ diſe/ die vorhin ſeiner nicht geachtet. Seleniſſa. Es iſt daran nichts gelegen/ wenn Palladius noch unſer iſt. Anton. Jch fuͤrchte/ wir werden bey Palladio ankom- men/ wie wir verdienet! ich ſehe nichts/ als un- ſer hoͤchſtes Vngluͤck in beſter Vollkommenheit. Seleniſſa. Auffs wenigſte hoffe ich Antwort auff mein Schreiben zu erhalten. Mich duͤnckt/ ich ſehe den kleinen Florian daher gelauffen kommen. Florian ſingend: Luſtig ihr Bruͤder: auff laſſet uns leben! Lesbia meine Freud’ hat ſich ergeben! Wer mich wil neiden/ der muͤſſe zuſpringen! Luſtig ihr Bruͤder/ es wil mir gelingen! Ho la! er jauchtzet etliche mal nacheinander/ nach- mals faͤhret er fort: Guten Morgen/ guten Morgen/ Jungfrau Seleniſſa. Seleniſſa. Es iſt numehr Abend/ nicht morgen. Florian. Vmb welche Zeit des Abends wird es Abend. Anton. Wenn die Sonne wil untergehen. Florian. O warumb geht die Sonne nicht alle Abend drey- mal unter/ ſo gienge ich mit meinem Herren jed- wedern Abend dreymal zu Gaſte. Seleniſſa. Was machſt du mit der Fackel? Flor- F ij
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Schertz-Spiel.
gewiß der fertigſte zu dem Lauff ſeyn/ und ich der
nechſte hinter ihm!
Der fuͤnffte Auffzug.
Florianus. Seleniſſa. Antonia.
ANtonia. Bey Bonoſo iſt nichts mehr/ wie du ſieheſt/
zu ſuchen/ er verachtet/ und nicht ſonder Vrſach/
diſe/ die vorhin ſeiner nicht geachtet.
Seleniſſa. Es iſt daran nichts gelegen/ wenn Palladius
noch unſer iſt.
Anton. Jch fuͤrchte/ wir werden bey Palladio ankom-
men/ wie wir verdienet! ich ſehe nichts/ als un-
ſer hoͤchſtes Vngluͤck in beſter Vollkommenheit.
Seleniſſa. Auffs wenigſte hoffe ich Antwort auff mein
Schreiben zu erhalten. Mich duͤnckt/ ich ſehe den
kleinen Florian daher gelauffen kommen.
Florian ſingend:
Luſtig ihr Bruͤder: auff laſſet uns leben!
Lesbia meine Freud’ hat ſich ergeben!
Wer mich wil neiden/ der muͤſſe zuſpringen!
Luſtig ihr Bruͤder/ es wil mir gelingen!
Ho la! er jauchtzet etliche mal nacheinander/ nach-
mals faͤhret er fort: Guten Morgen/ guten
Morgen/ Jungfrau Seleniſſa.
Seleniſſa. Es iſt numehr Abend/ nicht morgen.
Florian. Vmb welche Zeit des Abends wird es Abend.
Anton. Wenn die Sonne wil untergehen.
Florian. O warumb geht die Sonne nicht alle Abend drey-
mal unter/ ſo gienge ich mit meinem Herren jed-
wedern Abend dreymal zu Gaſte.
Seleniſſa. Was machſt du mit der Fackel?
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