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Gryphius, Andreas: Teutsche Reim-Gedichte. Frankfurt (Main), 1650.

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Das Erste Buch.

Da als ich gantz verstrickt/
Jm Jägergarn des Todes mich nach dir
Vmbsahe/ da mein Heyland hast du mir
Geboten hülff vnd handt/ du hast das netz zutrennet.
Jch bin durch dich dem pfeil/ dem vntergang entrennet.

2. Satz.
DJe heisse quell hatt' einen gang gewonnen/
Der schier erstarten augen röhr/
Die reichen threnen bäche
Ergossen sich je mehr vnd mehr/
Der strom von dem ich spreche/
Jst tag vnd nacht/ ja für vnd für geronnen.
HERR das ich jtzt vorbreche
Mit jauchtzen HErr! das machstu meine Sonnen
Mein trost/ mein schutz/ mein ruhm vnd ehr.
2. Gegensatz.
DV hast mein GOtt die jmmer nassen wangen/
Getrucknet mit liebreicher handt/
Dein arm hat mich erhalten
Wenn ich den müden Fuß verwandt
Denn hast du lassen walten
Die süsse gunst/ durch die ich bin entgangen/
Wenn mancher must' erkalten/
Wenn mancher fiel/ hab ich von dir empfangen/
Manch' ewig trewer liebe pfandt.
2. Zusatz.
JCh wil für dir/ mit dir/ durch dich/ in deinen wegen
Mit vollen schritten gehn/
Da wo kein sterben sich/ vnd keine seuchen regen
Wo keine gräber stehn/
Wo alles lebt/ wo alles singt vnd klingt
Vnd einen danck dir nach dem andern bringt;
Wo alle schmertzen frey/ dich der du selbst das leben/
Mit alzeit newem preiß in ewigkeit erheben.

XI.

Das Erſte Buch.

Da als ich gantz verſtrickt/
Jm Jaͤgergarn des Todes mich nach dir
Vmbſahe/ da mein Heyland haſt du mir
Geboten huͤlff vnd handt/ du haſt das netz zutrennet.
Jch bin durch dich dem pfeil/ dem vntergang entrennet.

2. Satz.
DJe heiſſe quell hatt’ einen gang gewonnen/
Der ſchier erſtarten augen roͤhr/
Die reichen threnen baͤche
Ergoſſen ſich je mehr vnd mehr/
Der ſtrom von dem ich ſpreche/
Jſt tag vnd nacht/ ja fuͤr vnd fuͤr geronnen.
HERR das ich jtzt vorbreche
Mit jauchtzen HErꝛ! das machſtu meine Sonnen
Mein troſt/ mein ſchutz/ mein ruhm vnd ehr.
2. Gegenſatz.
DV haſt mein GOtt die jmmer naſſen wangen/
Getrucknet mit liebreicher handt/
Dein arm hat mich erhalten
Wenn ich den muͤden Fuß verwandt
Denn haſt du laſſen walten
Die ſuͤſſe gunſt/ durch die ich bin entgangen/
Wenn mancher muſt’ erkalten/
Wenn mancher fiel/ hab ich von dir empfangen/
Manch’ ewig trewer liebe pfandt.
2. Zuſatz.
JCh wil fuͤr dir/ mit dir/ durch dich/ in deinen wegen
Mit vollen ſchritten gehn/
Da wo kein ſterben ſich/ vnd keine ſeuchen regen
Wo keine graͤber ſtehn/
Wo alles lebt/ wo alles ſingt vnd klingt
Vnd einen danck dir nach dem andern bringt;
Wo alle ſchmertzen frey/ dich der du ſelbſt das leben/
Mit alzeit newem preiß in ewigkeit erheben.

XI.
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[103/0115] Das Erſte Buch. Da als ich gantz verſtrickt/ Jm Jaͤgergarn des Todes mich nach dir Vmbſahe/ da mein Heyland haſt du mir Geboten huͤlff vnd handt/ du haſt das netz zutrennet. Jch bin durch dich dem pfeil/ dem vntergang entrennet. 2. Satz. DJe heiſſe quell hatt’ einen gang gewonnen/ Der ſchier erſtarten augen roͤhr/ Die reichen threnen baͤche Ergoſſen ſich je mehr vnd mehr/ Der ſtrom von dem ich ſpreche/ Jſt tag vnd nacht/ ja fuͤr vnd fuͤr geronnen. HERR das ich jtzt vorbreche Mit jauchtzen HErꝛ! das machſtu meine Sonnen Mein troſt/ mein ſchutz/ mein ruhm vnd ehr. 2. Gegenſatz. DV haſt mein GOtt die jmmer naſſen wangen/ Getrucknet mit liebreicher handt/ Dein arm hat mich erhalten Wenn ich den muͤden Fuß verwandt Denn haſt du laſſen walten Die ſuͤſſe gunſt/ durch die ich bin entgangen/ Wenn mancher muſt’ erkalten/ Wenn mancher fiel/ hab ich von dir empfangen/ Manch’ ewig trewer liebe pfandt. 2. Zuſatz. JCh wil fuͤr dir/ mit dir/ durch dich/ in deinen wegen Mit vollen ſchritten gehn/ Da wo kein ſterben ſich/ vnd keine ſeuchen regen Wo keine graͤber ſtehn/ Wo alles lebt/ wo alles ſingt vnd klingt Vnd einen danck dir nach dem andern bringt; Wo alle ſchmertzen frey/ dich der du ſelbſt das leben/ Mit alzeit newem preiß in ewigkeit erheben. XI.

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Zitationshilfe: Gryphius, Andreas: Teutsche Reim-Gedichte. Frankfurt (Main), 1650, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_leoarmenius_1650/115>, abgerufen am 21.11.2024.