Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.anbethet, und sich einbildet, sie sey nicht mehr Brod, sondern in Christum verwandelt, da sie doch dieses letztere nicht einmahl gewiß wissen können, indem sie nicht gewiß versichert sind, ob der Conficiens die Intention gehabt zu wandeln, daher sie conditionate die Anbethung verrichten sollen, (nach dem Consilio ihrer Moralisten,) adoro te, si Deus es. Hier trifft wohl ein, was geschrieben stehet: Ihr wisset nicht was ihr anbethet, Joh. 4. 4. Weil in der Römischen Kirche kein einiger solcher Geistlicher, kein einiger solcher Bischoff und Diener Christi ist / wie in der ersten Apostolischen Kirche gewesen, der eines Weibes Mann sey, 1. Timoth. 3, 2. Tit. 1, 6. 5. Weil man in der Römischen Kirche'den Ehestand und gewisse Speisen verbiethet, (man solle am Freytage kein Fleisch essen,) welches der Apostel unter die Teufels-Lehren zehlet, und zugleich meldet, daß solches in den letzten Zeiten in derjenigen Kirche würde angetroffen werden, welche von dem wahren Glauben abgetreten, 1. Tim. 4, 1. seq. 6. Weil man in der Päbstischen Kirche die Leute nöthiget in die Messe zu gehen, und sie beredet, ob würde. Christus alle Tage in der Messe ihnen zum besten, geopffert, da doch der Heyland mit einem Opffer (am Stamme des Creutzes) in Ewigkeit vollendet, die da sollen geheiliget werden, Ebr. 10, 14. 7. Weil man in der Römischen Kirche sich einbildet, (ich rede sonderlich von ihren Ordens-Leuten) man könne opera supererogationis oder überflüßige gute Wercke thun, die noch einem andern anbethet, und sich einbildet, sie sey nicht mehr Brod, sondern in Christum verwandelt, da sie doch dieses letztere nicht einmahl gewiß wissen können, indem sie nicht gewiß versichert sind, ob der Conficiens die Intention gehabt zu wandeln, daher sie conditionatè die Anbethung verrichten sollen, (nach dem Consilio ihrer Moralisten,) adoro te, si Deus es. Hier trifft wohl ein, was geschrieben stehet: Ihr wisset nicht was ihr anbethet, Joh. 4. 4. Weil in der Römischen Kirche kein einiger solcher Geistlicher, kein einiger solcher Bischoff und Diener Christi ist / wie in der ersten Apostolischen Kirche gewesen, der eines Weibes Mann sey, 1. Timoth. 3, 2. Tit. 1, 6. 5. Weil man in der Römischen Kirche’den Ehestand und gewisse Speisen verbiethet, (man solle am Freytage kein Fleisch essen,) welches der Apostel unter die Teufels-Lehren zehlet, und zugleich meldet, daß solches in den letzten Zeiten in derjenigen Kirche würde angetroffen werden, welche von dem wahren Glauben abgetreten, 1. Tim. 4, 1. seq. 6. Weil man in der Päbstischen Kirche die Leute nöthiget in die Messe zu gehen, und sie beredet, ob würde. Christus alle Tage in der Messe ihnen zum besten, geopffert, da doch der Heyland mit einem Opffer (am Stamme des Creutzes) in Ewigkeit vollendet, die da sollen geheiliget werden, Ebr. 10, 14. 7. Weil man in der Römischen Kirche sich einbildet, (ich rede sonderlich von ihren Ordens-Leuten) man könne opera supererogationis oder überflüßige gute Wercke thun, die noch einem andern <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0118" n="118"/> anbethet, und sich einbildet, sie sey nicht mehr Brod, sondern in Christum verwandelt, da sie doch dieses letztere nicht einmahl gewiß wissen können, indem sie nicht gewiß versichert sind, ob der Conficiens die Intention gehabt zu wandeln, daher sie conditionatè die Anbethung verrichten sollen, (nach dem Consilio ihrer Moralisten,) adoro te, si Deus es. Hier trifft wohl ein, was geschrieben stehet: Ihr wisset nicht was ihr anbethet, Joh. 4.</p> <p>4. Weil in der Römischen Kirche kein einiger solcher Geistlicher, kein einiger solcher Bischoff und Diener Christi ist / wie in der ersten Apostolischen Kirche gewesen, der eines Weibes Mann sey, 1. Timoth. 3, 2. Tit. 1, 6.</p> <p>5. Weil man in der Römischen Kirche’den Ehestand und gewisse Speisen verbiethet, (man solle am Freytage kein Fleisch essen,) welches der Apostel unter die Teufels-Lehren zehlet, und zugleich meldet, daß solches in den letzten Zeiten in derjenigen Kirche würde angetroffen werden, welche von dem wahren Glauben abgetreten, 1. Tim. 4, 1. seq.</p> <p>6. Weil man in der Päbstischen Kirche die Leute nöthiget in die Messe zu gehen, und sie beredet, ob würde. Christus alle Tage in der Messe ihnen zum besten, geopffert, da doch der Heyland mit einem Opffer (am Stamme des Creutzes) in Ewigkeit vollendet, die da sollen geheiliget werden, Ebr. 10, 14.</p> <p>7. Weil man in der Römischen Kirche sich einbildet, (ich rede sonderlich von ihren Ordens-Leuten) man könne opera supererogationis oder überflüßige gute Wercke thun, die noch einem andern </p> </div> </body> </text> </TEI> [118/0118]
anbethet, und sich einbildet, sie sey nicht mehr Brod, sondern in Christum verwandelt, da sie doch dieses letztere nicht einmahl gewiß wissen können, indem sie nicht gewiß versichert sind, ob der Conficiens die Intention gehabt zu wandeln, daher sie conditionatè die Anbethung verrichten sollen, (nach dem Consilio ihrer Moralisten,) adoro te, si Deus es. Hier trifft wohl ein, was geschrieben stehet: Ihr wisset nicht was ihr anbethet, Joh. 4.
4. Weil in der Römischen Kirche kein einiger solcher Geistlicher, kein einiger solcher Bischoff und Diener Christi ist / wie in der ersten Apostolischen Kirche gewesen, der eines Weibes Mann sey, 1. Timoth. 3, 2. Tit. 1, 6.
5. Weil man in der Römischen Kirche’den Ehestand und gewisse Speisen verbiethet, (man solle am Freytage kein Fleisch essen,) welches der Apostel unter die Teufels-Lehren zehlet, und zugleich meldet, daß solches in den letzten Zeiten in derjenigen Kirche würde angetroffen werden, welche von dem wahren Glauben abgetreten, 1. Tim. 4, 1. seq.
6. Weil man in der Päbstischen Kirche die Leute nöthiget in die Messe zu gehen, und sie beredet, ob würde. Christus alle Tage in der Messe ihnen zum besten, geopffert, da doch der Heyland mit einem Opffer (am Stamme des Creutzes) in Ewigkeit vollendet, die da sollen geheiliget werden, Ebr. 10, 14.
7. Weil man in der Römischen Kirche sich einbildet, (ich rede sonderlich von ihren Ordens-Leuten) man könne opera supererogationis oder überflüßige gute Wercke thun, die noch einem andern
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