Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.übereinstimmet; bleibt er bey der andern Bedeutung / und versteht dadurch diejenige Religion / welche von Calvino den Nahmen hat / und etliche harte und GOttes Wort allerdings entgegen lauffende Lehren hegt / so laß ich gar gern den Minorem stehen / und falle seiner Conclusion selbsten bey. Versteht er aber dadurch unsere Evangel. Lutherische Religion / so muß er seinen Beweiß nicht a contradictione nostrorum adversariorum, sondern aus unsern eigenen Lehr-Sätzen herholen. Es wäre denn / daß er seine Gedancken auf diejenigen richte / welche die Lutherische und Calvinische Religion mit einander vereinigen wollen / bey Behaltung der sich einander wiedersprechenden Lehren / welches aber weder seyn kan / noch von unserer Kirche angenommen worden / zugeschweigen / daß es ein gantz falsch praesuppositum sey / was der Autor in der ersten Betrachtung bald zu Anfange praesupponiret hat / ob sey die Römisch-Catholische Religion in allen allezeit einhellig. Die wichtigen Streitigkeiten zwischen den Dominicanern und Jesuiten / wie auch zwischen den Jansenisten und Jesuiten / zeigen gar ein anders. Uber diß ist wohl zu mercken / daß wenn der Autor hätte erweisen wollen / übereinstimmet; bleibt er bey der andern Bedeutung / und versteht dadurch diejenige Religion / welche von Calvino den Nahmen hat / und etliche harte und GOttes Wort allerdings entgegen lauffende Lehren hegt / so laß ich gar gern den Minorem stehen / und falle seiner Conclusion selbsten bey. Versteht er aber dadurch unsere Evangel. Lutherische Religion / so muß er seinen Beweiß nicht à contradictione nostrorum adversariorum, sondern aus unsern eigenen Lehr-Sätzen herholen. Es wäre denn / daß er seine Gedancken auf diejenigen richte / welche die Lutherische und Calvinische Religion mit einander vereinigen wollen / bey Behaltung der sich einander wiedersprechenden Lehren / welches aber weder seyn kan / noch von unserer Kirche angenommen worden / zugeschweigen / daß es ein gantz falsch praesuppositum sey / was der Autor in der ersten Betrachtung bald zu Anfange praesupponiret hat / ob sey die Römisch-Catholische Religion in allen allezeit einhellig. Die wichtigen Streitigkeiten zwischen den Dominicanern und Jesuiten / wie auch zwischen den Jansenisten und Jesuiten / zeigen gar ein anders. Uber diß ist wohl zu mercken / daß wenn der Autor hätte erweisen wollen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0019" n="19"/> übereinstimmet; bleibt er bey der andern Bedeutung / und versteht dadurch diejenige Religion / welche von Calvino den Nahmen hat / und etliche harte und GOttes Wort allerdings entgegen lauffende Lehren hegt / so laß ich gar gern den Minorem stehen / und falle seiner Conclusion selbsten bey. Versteht er aber dadurch unsere Evangel. Lutherische Religion / so muß er seinen Beweiß nicht à contradictione nostrorum adversariorum, sondern aus unsern eigenen Lehr-Sätzen herholen. Es wäre denn / daß er seine Gedancken auf diejenigen richte / welche die Lutherische und Calvinische Religion mit einander vereinigen wollen / bey Behaltung der sich einander wiedersprechenden Lehren / welches aber weder seyn kan / noch von unserer Kirche angenommen worden / zugeschweigen / daß es ein gantz falsch praesuppositum sey / was der Autor in der ersten Betrachtung bald zu Anfange praesupponiret hat / ob sey die Römisch-Catholische Religion in allen allezeit einhellig. Die wichtigen Streitigkeiten zwischen den Dominicanern und Jesuiten / wie auch zwischen den Jansenisten und Jesuiten / zeigen gar ein anders. Uber diß ist wohl zu mercken / daß wenn der Autor hätte erweisen wollen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [19/0019]
übereinstimmet; bleibt er bey der andern Bedeutung / und versteht dadurch diejenige Religion / welche von Calvino den Nahmen hat / und etliche harte und GOttes Wort allerdings entgegen lauffende Lehren hegt / so laß ich gar gern den Minorem stehen / und falle seiner Conclusion selbsten bey. Versteht er aber dadurch unsere Evangel. Lutherische Religion / so muß er seinen Beweiß nicht à contradictione nostrorum adversariorum, sondern aus unsern eigenen Lehr-Sätzen herholen. Es wäre denn / daß er seine Gedancken auf diejenigen richte / welche die Lutherische und Calvinische Religion mit einander vereinigen wollen / bey Behaltung der sich einander wiedersprechenden Lehren / welches aber weder seyn kan / noch von unserer Kirche angenommen worden / zugeschweigen / daß es ein gantz falsch praesuppositum sey / was der Autor in der ersten Betrachtung bald zu Anfange praesupponiret hat / ob sey die Römisch-Catholische Religion in allen allezeit einhellig. Die wichtigen Streitigkeiten zwischen den Dominicanern und Jesuiten / wie auch zwischen den Jansenisten und Jesuiten / zeigen gar ein anders. Uber diß ist wohl zu mercken / daß wenn der Autor hätte erweisen wollen /
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