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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.

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und den europäischen insbesondere.

4] Die Städte Danzig und Thoren im pohlni-
schen Preussen, welche zwar der Kron Pohlen unmittel-
bar gehören, aber doch viele Gerechtsame der Freistaaten
ausüben f].

a] Mosers auswärt. Staatsrecht, 5. B. 3. K. S. 399. u. f.
b] Viele geben das Herzogthum Modena für souverain aus,
und der Herzog selbst behauptete ehemals gegen den Reichs-
hofrath, in bloßer Lehnsverbindung mit dem Reiche zu
stehen; aber dieses hat bey mehrern Gelegenheiten die
Oberherschaft auf eine unzubezweifelnde Art darüber aus-
geübt. Uebrigens wird dieses Herzogthum, wie mehrere,
aus obangeführten Gründen, freilich ziemlich souverain
regiert. Man sehe God. Dan. Hoffmann jus Imperato-
ris et Imperii Germ. in Mutinam. Tubing.
1771. 4.
Mosers Versuch etc. 1. B. 1. K. §. 11. S. 28.
c] Moser [am ang. O.] zählt auch das kleine Fürstenthum
Monaco unter die halbsouverainen Staaten in Italien.
Zwar hat es eigentlich wohl einen souverainen Herrn, der-
selbe ist aber um so weniger vermögend, die als einem sol-
chen ihm zustehenden Rechte auszuüben, da er seine ein-
zige Festung dem Könige in Frankreich, als Schutzherrn,
überlassen und ihm zugleich Tribut und Gehorsam verspre-
chen hat. "Wenn der im Schutz stehende Fürst dem
Monarchen seine festen Plätze einräumt," sagt Real nicht
ohne Grund, "so ist er in der That sein Unterthan, ob er
sich gleich mit den ausdrücklichsten Worten die Souveraine-
tät vorbehält. Er kan hinfort nicht mehr anders, als nach
dem Belieben des Potentaten, welcher seine Festungen in
Händen hat, regieren." Real science du Gouvernement,
T. IV. C. II. Sect. III.
§. 21. vergl. Fürsten. de sup. c. XII.
d] Mosers Versuch, 1. B. 1. K. §. 11. und 2. B. 1. K.
§. 20. S. 142. u. f.
e] Büschings Magazin etc. 3. Th. S. 3. u. f.
f]
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und den europaͤiſchen insbeſondere.

4] Die Staͤdte Danzig und Thoren im pohlni-
ſchen Preuſſen, welche zwar der Kron Pohlen unmittel-
bar gehoͤren, aber doch viele Gerechtſame der Freiſtaaten
ausuͤben f].

a] Moſers auswaͤrt. Staatsrecht, 5. B. 3. K. S. 399. u. f.
b] Viele geben das Herzogthum Modena fuͤr ſouverain aus,
und der Herzog ſelbſt behauptete ehemals gegen den Reichs-
hofrath, in bloßer Lehnsverbindung mit dem Reiche zu
ſtehen; aber dieſes hat bey mehrern Gelegenheiten die
Oberherſchaft auf eine unzubezweifelnde Art daruͤber aus-
geuͤbt. Uebrigens wird dieſes Herzogthum, wie mehrere,
aus obangefuͤhrten Gruͤnden, freilich ziemlich ſouverain
regiert. Man ſehe God. Dan. Hoffmann jus Imperato-
ris et Imperii Germ. in Mutinam. Tubing.
1771. 4.
Moſers Verſuch ꝛc. 1. B. 1. K. §. 11. S. 28.
c] Moſer [am ang. O.] zaͤhlt auch das kleine Fuͤrſtenthum
Monaco unter die halbſouverainen Staaten in Italien.
Zwar hat es eigentlich wohl einen ſouverainen Herrn, der-
ſelbe iſt aber um ſo weniger vermoͤgend, die als einem ſol-
chen ihm zuſtehenden Rechte auszuuͤben, da er ſeine ein-
zige Feſtung dem Koͤnige in Frankreich, als Schutzherrn,
uͤberlaſſen und ihm zugleich Tribut und Gehorſam verſpre-
chen hat. „Wenn der im Schutz ſtehende Fuͤrſt dem
Monarchen ſeine feſten Plaͤtze einraͤumt,“ ſagt Real nicht
ohne Grund, „ſo iſt er in der That ſein Unterthan, ob er
ſich gleich mit den ausdruͤcklichſten Worten die Souveraine-
taͤt vorbehaͤlt. Er kan hinfort nicht mehr anders, als nach
dem Belieben des Potentaten, welcher ſeine Feſtungen in
Haͤnden hat, regieren.“ Real ſcience du Gouvernement,
T. IV. C. II. Sect. III.
§. 21. vergl. Fürſten. de ſup. c. XII.
d] Moſers Verſuch, 1. B. 1. K. §. 11. und 2. B. 1. K.
§. 20. S. 142. u. f.
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[129/0155] und den europaͤiſchen insbeſondere. 4] Die Staͤdte Danzig und Thoren im pohlni- ſchen Preuſſen, welche zwar der Kron Pohlen unmittel- bar gehoͤren, aber doch viele Gerechtſame der Freiſtaaten ausuͤben f]. a] Moſers auswaͤrt. Staatsrecht, 5. B. 3. K. S. 399. u. f. b] Viele geben das Herzogthum Modena fuͤr ſouverain aus, und der Herzog ſelbſt behauptete ehemals gegen den Reichs- hofrath, in bloßer Lehnsverbindung mit dem Reiche zu ſtehen; aber dieſes hat bey mehrern Gelegenheiten die Oberherſchaft auf eine unzubezweifelnde Art daruͤber aus- geuͤbt. Uebrigens wird dieſes Herzogthum, wie mehrere, aus obangefuͤhrten Gruͤnden, freilich ziemlich ſouverain regiert. Man ſehe God. Dan. Hoffmann jus Imperato- ris et Imperii Germ. in Mutinam. Tubing. 1771. 4. Moſers Verſuch ꝛc. 1. B. 1. K. §. 11. S. 28. c] Moſer [am ang. O.] zaͤhlt auch das kleine Fuͤrſtenthum Monaco unter die halbſouverainen Staaten in Italien. Zwar hat es eigentlich wohl einen ſouverainen Herrn, der- ſelbe iſt aber um ſo weniger vermoͤgend, die als einem ſol- chen ihm zuſtehenden Rechte auszuuͤben, da er ſeine ein- zige Feſtung dem Koͤnige in Frankreich, als Schutzherrn, uͤberlaſſen und ihm zugleich Tribut und Gehorſam verſpre- chen hat. „Wenn der im Schutz ſtehende Fuͤrſt dem Monarchen ſeine feſten Plaͤtze einraͤumt,“ ſagt Real nicht ohne Grund, „ſo iſt er in der That ſein Unterthan, ob er ſich gleich mit den ausdruͤcklichſten Worten die Souveraine- taͤt vorbehaͤlt. Er kan hinfort nicht mehr anders, als nach dem Belieben des Potentaten, welcher ſeine Feſtungen in Haͤnden hat, regieren.“ Real ſcience du Gouvernement, T. IV. C. II. Sect. III. §. 21. vergl. Fürſten. de ſup. c. XII. d] Moſers Verſuch, 1. B. 1. K. §. 11. und 2. B. 1. K. §. 20. S. 142. u. f. e] Buͤſchings Magazin ꝛc. 3. Th. S. 3. u. f. f] J

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/155>, abgerufen am 23.11.2024.