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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.

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der Nazionen.
b] Les nations de l'Europe, sagt er, etant toutes alliees
entre elles, agißent en vertu de l' interet commun,
qui est plus ou moins etendu, selon la plus ou moins
grande etendue des alliances qu' elles ont respective-
ment entre elles. Princip. du D. de G. L. I. c. I.
Art. I.
§. 5. vergl. §. 23.
c] Verschiedene europ. Nazionen haben auch, nicht blos eine
geselschaftliche Verbindung unter den Völkern in Europa,
sondern auch iene algemeine obwohl unerweißliche Völkerge-
selschaft in öffentlichen Staatsschriften anerkant und solche
als die Quelle gewisser einander schuldiger Pflichten ange-
sehn. Schon König Eduard IV. von England sagt in
einem Schreiben an alle Könige, Fürsten, Herrn und
Richter des Erdbodens vom 14. März 1553, das er
denen auf Entdeckungen im weissen Meere ausgehenden
englischen Kaufleuten mitgab: Da der allerhöchste Gott
unter allen lebenden Creaturen dem Menschen ein sehnliches
Verlangen mitgetheilt hat, daß er gern mit andern im
Umgang lebe, auch wechselsweise einer dem andern Gefäl-
ligkeiten und Gutthaten zu erzeigen und zu erwiedern sich
bestrebe. -- Denn Gott des Himmels und der Erden
hat zum algemeinen Besten der Menschen geordnet, daß
nicht ein iedes Land eine iedwede Sache hervorbringe, da-
mit iedes Land und iedes Volk eines des andern benöthigt
sey und auf diese Weise eine algemeine Freundschaft in der
Welt errichtet werde. In der Wiener Convention vom
28. August 1736, zwischen dem Kaiser und Frankreich
wegen Lothringen heißt es Art. 7. auch: Les droits qui
dans la societe des Nations sont reconnus et admis
pour des attributs et des appartenances de la qualite
et du rang de Souverain etc.
§. 11.
L
der Nazionen.
b] Les nations de l’Europe, ſagt er, étant toutes alliées
entre elles, agißent en vertu de l’ intérêt commun,
qui eſt plus ou moins etendu, ſelon la plus ou moins
grande etendue des alliances qu’ elles ont reſpective-
ment entre elles. Princip. du D. de G. L. I. c. I.
Art. I.
§. 5. vergl. §. 23.
c] Verſchiedene europ. Nazionen haben auch, nicht blos eine
geſelſchaftliche Verbindung unter den Voͤlkern in Europa,
ſondern auch iene algemeine obwohl unerweißliche Voͤlkerge-
ſelſchaft in oͤffentlichen Staatsſchriften anerkant und ſolche
als die Quelle gewiſſer einander ſchuldiger Pflichten ange-
ſehn. Schon Koͤnig Eduard IV. von England ſagt in
einem Schreiben an alle Koͤnige, Fuͤrſten, Herrn und
Richter des Erdbodens vom 14. Maͤrz 1553, das er
denen auf Entdeckungen im weiſſen Meere ausgehenden
engliſchen Kaufleuten mitgab: Da der allerhoͤchſte Gott
unter allen lebenden Creaturen dem Menſchen ein ſehnliches
Verlangen mitgetheilt hat, daß er gern mit andern im
Umgang lebe, auch wechſelsweiſe einer dem andern Gefaͤl-
ligkeiten und Gutthaten zu erzeigen und zu erwiedern ſich
beſtrebe. — Denn Gott des Himmels und der Erden
hat zum algemeinen Beſten der Menſchen geordnet, daß
nicht ein iedes Land eine iedwede Sache hervorbringe, da-
mit iedes Land und iedes Volk eines des andern benoͤthigt
ſey und auf dieſe Weiſe eine algemeine Freundſchaft in der
Welt errichtet werde. In der Wiener Convention vom
28. Auguſt 1736, zwiſchen dem Kaiſer und Frankreich
wegen Lothringen heißt es Art. 7. auch: Les droits qui
dans la ſociété des Nations ſont reconnus et admis
pour des attributs et des appartenances de la qualité
et du rang de Souverain etc.
§. 11.
L
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[161/0187] der Nazionen. b] Les nations de l’Europe, ſagt er, étant toutes alliées entre elles, agißent en vertu de l’ intérêt commun, qui eſt plus ou moins etendu, ſelon la plus ou moins grande etendue des alliances qu’ elles ont reſpective- ment entre elles. Princip. du D. de G. L. I. c. I. Art. I. §. 5. vergl. §. 23. c] Verſchiedene europ. Nazionen haben auch, nicht blos eine geſelſchaftliche Verbindung unter den Voͤlkern in Europa, ſondern auch iene algemeine obwohl unerweißliche Voͤlkerge- ſelſchaft in oͤffentlichen Staatsſchriften anerkant und ſolche als die Quelle gewiſſer einander ſchuldiger Pflichten ange- ſehn. Schon Koͤnig Eduard IV. von England ſagt in einem Schreiben an alle Koͤnige, Fuͤrſten, Herrn und Richter des Erdbodens vom 14. Maͤrz 1553, das er denen auf Entdeckungen im weiſſen Meere ausgehenden engliſchen Kaufleuten mitgab: Da der allerhoͤchſte Gott unter allen lebenden Creaturen dem Menſchen ein ſehnliches Verlangen mitgetheilt hat, daß er gern mit andern im Umgang lebe, auch wechſelsweiſe einer dem andern Gefaͤl- ligkeiten und Gutthaten zu erzeigen und zu erwiedern ſich beſtrebe. — Denn Gott des Himmels und der Erden hat zum algemeinen Beſten der Menſchen geordnet, daß nicht ein iedes Land eine iedwede Sache hervorbringe, da- mit iedes Land und iedes Volk eines des andern benoͤthigt ſey und auf dieſe Weiſe eine algemeine Freundſchaft in der Welt errichtet werde. In der Wiener Convention vom 28. Auguſt 1736, zwiſchen dem Kaiſer und Frankreich wegen Lothringen heißt es Art. 7. auch: Les droits qui dans la ſociété des Nations ſont reconnus et admis pour des attributs et des appartenances de la qualité et du rang de Souverain etc. §. 11. L

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/187>, abgerufen am 23.11.2024.