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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.

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und dem eingeführten Range der Nazionen.
Ivar. Herzholmius de praecedentia regni Daniae. Hafn.
1562. fol.
Guil. Schinmeier discours sur la preeminence du roi de
Danemarc audeßus des autres rois de l' Europe.

1731.
§. 28.
Schweden

Hat von den ältesten Zeiten her weder Frankreich,
noch England, noch sonst einem Könige in Europa a]
am wenigsten Dänemark weichen wollen, und ist eins
der ersten Reiche gewesen, welche die Gleichheit unter
den Nazionen wiederherzustellen und zu behaupten gesucht
haben.

Gegen Frankreich erklärten die schwedischen Gesand-
ten auf dem westphälischen Friedenskongreß: que leur
reine et la couronne de Suede etoient en poßession reel-
le de la meme dignite dont un roi de France jouißoit,
que par consequent les deux couronnes etoient tout-a-
fait egales entr' elles pour le rang; et que la couronne
de Suede ne cederoit pas la moindre chose a celle de
France in praecedentia et in praerogativa b].
Die Fran-
zosen musten auch nachgeben und ihnen die Gleichheit in
den Conferenzen, am dritten Orte und in den Unterschrif-
ten zugestehn. Als auch 1742 auf dem Wahltage zu
Frankfurt, beim Einzuge des französischen Bothschaf-
ters, man der Carosse des schwedischen Gesandten eben
den Platz anweisen wolte, welchen der dänische, wie im
vorigen §. erinnert worden, einnahm, so schickte iener
solche gar nicht hin c].

Auch den englischen Gesandten machen die schwedi-
schen den Rang streitig d].

Gegen die dänischen Ansprüche auf Vorrang behaup-
tete Schweden ein gleiches Alter der Monarchie, von

der
Q
und dem eingefuͤhrten Range der Nazionen.
Ivar. Herzholmius de praecedentia regni Daniae. Hafn.
1562. fol.
Guil. Schinmeier diſcours ſur la prééminence du roi de
Danemarc audeßus des autres rois de l’ Europe.

1731.
§. 28.
Schweden

Hat von den aͤlteſten Zeiten her weder Frankreich,
noch England, noch ſonſt einem Koͤnige in Europa a]
am wenigſten Daͤnemark weichen wollen, und iſt eins
der erſten Reiche geweſen, welche die Gleichheit unter
den Nazionen wiederherzuſtellen und zu behaupten geſucht
haben.

Gegen Frankreich erklaͤrten die ſchwediſchen Geſand-
ten auf dem weſtphaͤliſchen Friedenskongreß: que leur
reine et la couronne de Suede étoient en poßeſſion réel-
le de la même dignité dont un roi de France jouißoit,
que par conſequent les deux couronnes étoient tout-à-
fait égales entr’ elles pour le rang; et que la couronne
de Suede ne cederoit pas la moindre choſe à celle de
France in praecedentia et in praerogativa b].
Die Fran-
zoſen muſten auch nachgeben und ihnen die Gleichheit in
den Conferenzen, am dritten Orte und in den Unterſchrif-
ten zugeſtehn. Als auch 1742 auf dem Wahltage zu
Frankfurt, beim Einzuge des franzoͤſiſchen Bothſchaf-
ters, man der Caroſſe des ſchwediſchen Geſandten eben
den Platz anweiſen wolte, welchen der daͤniſche, wie im
vorigen §. erinnert worden, einnahm, ſo ſchickte iener
ſolche gar nicht hin c].

Auch den engliſchen Geſandten machen die ſchwedi-
ſchen den Rang ſtreitig d].

Gegen die daͤniſchen Anſpruͤche auf Vorrang behaup-
tete Schweden ein gleiches Alter der Monarchie, von

der
Q
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[241/0267] und dem eingefuͤhrten Range der Nazionen. *] Ivar. Herzholmius de praecedentia regni Daniae. Hafn. 1562. fol. Guil. Schinmeier diſcours ſur la prééminence du roi de Danemarc audeßus des autres rois de l’ Europe. 1731. §. 28. Schweden Hat von den aͤlteſten Zeiten her weder Frankreich, noch England, noch ſonſt einem Koͤnige in Europa a] am wenigſten Daͤnemark weichen wollen, und iſt eins der erſten Reiche geweſen, welche die Gleichheit unter den Nazionen wiederherzuſtellen und zu behaupten geſucht haben. Gegen Frankreich erklaͤrten die ſchwediſchen Geſand- ten auf dem weſtphaͤliſchen Friedenskongreß: que leur reine et la couronne de Suede étoient en poßeſſion réel- le de la même dignité dont un roi de France jouißoit, que par conſequent les deux couronnes étoient tout-à- fait égales entr’ elles pour le rang; et que la couronne de Suede ne cederoit pas la moindre choſe à celle de France in praecedentia et in praerogativa b]. Die Fran- zoſen muſten auch nachgeben und ihnen die Gleichheit in den Conferenzen, am dritten Orte und in den Unterſchrif- ten zugeſtehn. Als auch 1742 auf dem Wahltage zu Frankfurt, beim Einzuge des franzoͤſiſchen Bothſchaf- ters, man der Caroſſe des ſchwediſchen Geſandten eben den Platz anweiſen wolte, welchen der daͤniſche, wie im vorigen §. erinnert worden, einnahm, ſo ſchickte iener ſolche gar nicht hin c]. Auch den engliſchen Geſandten machen die ſchwedi- ſchen den Rang ſtreitig d]. Gegen die daͤniſchen Anſpruͤche auf Vorrang behaup- tete Schweden ein gleiches Alter der Monarchie, von der Q

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/267>, abgerufen am 24.11.2024.