Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.Von dem Völkerrechte überhaupt, saire procede immediatement de la nature; cette merecommune des hommes recommende l' observation du droit des gens volontaire, en consideration de l' etat ou les nations se trouvent les unes avec les autres et pour le bien de leurs affaires. Ce double droit fonde sur des principes certains et constans est susceptible de demonstration. b] Prelim. §. 28. §. 6. Quellen und Hülfsmittel des natürlichen Völkerrechts. Da das natürliche Völkerrecht in Anwendung des ur- §. 7. II. Wilkührliches oder positives Völkerrecht. Die Völker können aber auch noch andere ganz wil- es,
Von dem Voͤlkerrechte uͤberhaupt, ſaire procède immediatement de la nature; cette mèrecommune des hommes recommende l’ obſervation du droit des gens volontaire, en conſideration de l’ état où les nations ſe trouvent les unes avec les autres et pour le bien de leurs affaires. Ce double droit fondé ſur des principes certains et conſtans eſt ſuſceptible de demonſtration. b] Prélim. §. 28. §. 6. Quellen und Huͤlfsmittel des natuͤrlichen Voͤlkerrechts. Da das natuͤrliche Voͤlkerrecht in Anwendung des ur- §. 7. II. Wilkuͤhrliches oder poſitives Voͤlkerrecht. Die Voͤlker koͤnnen aber auch noch andere ganz wil- es,
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Von dem Voͤlkerrechte uͤberhaupt,
a]
ſaire procède immediatement de la nature; cette mère
commune des hommes recommende l’ obſervation du
droit des gens volontaire, en conſideration de l’ état
où les nations ſe trouvent les unes avec les autres et
pour le bien de leurs affaires. Ce double droit fondé
ſur des principes certains et conſtans eſt ſuſceptible de
demonſtration.
b] Prélim. §. 28.
§. 6.
Quellen und Huͤlfsmittel des natuͤrlichen
Voͤlkerrechts.
Da das natuͤrliche Voͤlkerrecht in Anwendung des ur-
ſpruͤnglichen und geſelſchaftlichen Naturrechts auf freie
Voͤlker beſteht, ſo folgt, daß die Grundſaͤtze deſſelben
lediglich auf Schluͤſſe der geſunden Vernunft beruhen,
die aus dem Weſen der Voͤlker und aus den Grundſaͤtzen
ihrer Freiheit, Gleichheit und ihres gemeinſchaftlichen
Wohls ſich herleiten laſſen. Huͤlfsmittel bieten alle na-
tuͤrliche Rechtswiſſenſchaften der einzelnen Menſchen ſo-
wohl, als der Staaten dar: nur muß bey deſſen wuͤrkli-
cher Anwendung hauptſaͤchlich die beſondere Verfaſſung
der Voͤlker zu Rathe gezogen werden.
§. 7.
II. Wilkuͤhrliches oder poſitives Voͤlkerrecht.
Die Voͤlker koͤnnen aber auch noch andere ganz wil-
kuͤhrliche Verbindlichkeiten unter ſich eingehn, wodurch
die oft unzulaͤnglichen Regeln des natuͤrlichen Rechts
theils naͤher beſtimt, theils erweitert oder eingeſchraͤnkt
werden, wenn ſie nur demſelben nicht gerade zuwiderlau-
fen. Daraus entſteht eine beſondere Gattung des Voͤl-
kerrechts, die man das wilkuͤhrliche oder beliebte [arbi-
trarium] nent, weil deſſen Grundſaͤtze auf die Wilkuͤhr
der Voͤlker beruhen. Den Namen des poſitiven fuͤhrt
es,
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