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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.

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und deren Gleichgewicht.
ganze teutsche Reich in seinem constitutionsmäsigen System
und Gleichgewicht erhalten, und besonders, daß nicht
eines der grösten und ältesten fürstlichen Häuser, das zu
diesem Gleichgewichte nöthig ist, fast aus dem Reiche ver-
trieben werde; so haben Sie geglaubt, für Ihre und des
ganzen teutschen Reichs Sicherheit und Wohlfahrt nicht
weniger thun zu können, als daß Sie Ihren hohen Mit-
ständen eine Vereinigung antragen, welche -- keinen
andern Endzweck hat, als die gegenwärtige gesezmäsige
Verfassung des Reichs zu erhalten etc. -- die also weder
gegen den Kaiser, noch das Reich, noch gegen einigen
Reichsstand gerichtet ist, die den Rechten und der Würde
Ihrer Kaiserl. Majestät gar nicht zu nahe tritt, und den
Wiener Hof weder beleidigen, noch beunruhigen kann,
wenn seine Absichten und Gesinnungen für die Erhaltung
des Reichs-Systems so beschaffen sind, wie man von der
Grosmuth und Rechtschaffenheit des Reichsoberhaupts er-
warten kan und auch zuversichtlich erwartet.
Die Association ward Anfangs zwischen den drey Kur-
fürsten Sachsen, Brandenburg und Braunschweig geschlos-
sen. Ihr traten aber nachher, auf preussische Einladung,
der Kurfürst von Mainz, Sachsen Weimar, Hessen etc.
bey. v. Herzberg am a. O. S. 21. u. 22. Politisches
Journal,
December 1785. S. 1311.
k] Eine Samlung der vorangeführten Staatsschriften, den
baierischen Ländertausch und Fürstenbund betreffend, findet
man auch in Reuß teutscher Staatskanzley 12. Th.
S. 193-354.
l] Mosers Beiträge in Friedensz. 1. Th. S. 77.
m] Dohm am a. O. S. 41.
n] Neyron principes du droit de G. L. I. c. 2. art. 3. §. 40.
§. 23.
B b
und deren Gleichgewicht.
ganze teutſche Reich in ſeinem conſtitutionsmaͤſigen Syſtem
und Gleichgewicht erhalten, und beſonders, daß nicht
eines der groͤſten und aͤlteſten fuͤrſtlichen Haͤuſer, das zu
dieſem Gleichgewichte noͤthig iſt, faſt aus dem Reiche ver-
trieben werde; ſo haben Sie geglaubt, fuͤr Ihre und des
ganzen teutſchen Reichs Sicherheit und Wohlfahrt nicht
weniger thun zu koͤnnen, als daß Sie Ihren hohen Mit-
ſtaͤnden eine Vereinigung antragen, welche — keinen
andern Endzweck hat, als die gegenwaͤrtige geſezmaͤſige
Verfaſſung des Reichs zu erhalten ꝛc. — die alſo weder
gegen den Kaiſer, noch das Reich, noch gegen einigen
Reichsſtand gerichtet iſt, die den Rechten und der Wuͤrde
Ihrer Kaiſerl. Majeſtaͤt gar nicht zu nahe tritt, und den
Wiener Hof weder beleidigen, noch beunruhigen kann,
wenn ſeine Abſichten und Geſinnungen fuͤr die Erhaltung
des Reichs-Syſtems ſo beſchaffen ſind, wie man von der
Grosmuth und Rechtſchaffenheit des Reichsoberhaupts er-
warten kan und auch zuverſichtlich erwartet.
Die Aſſociation ward Anfangs zwiſchen den drey Kur-
fuͤrſten Sachſen, Brandenburg und Braunſchweig geſchloſ-
ſen. Ihr traten aber nachher, auf preuſſiſche Einladung,
der Kurfuͤrſt von Mainz, Sachſen Weimar, Heſſen ꝛc.
bey. v. Herzberg am a. O. S. 21. u. 22. Politiſches
Journal,
December 1785. S. 1311.
k] Eine Samlung der vorangefuͤhrten Staatsſchriften, den
baieriſchen Laͤndertauſch und Fuͤrſtenbund betreffend, findet
man auch in Reuß teutſcher Staatskanzley 12. Th.
S. 193-354.
l] Moſers Beitraͤge in Friedensz. 1. Th. S. 77.
m] Dohm am a. O. S. 41.
n] Neyron principes du droit de G. L. I. c. 2. art. 3. §. 40.
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[385/0411] und deren Gleichgewicht. i] ganze teutſche Reich in ſeinem conſtitutionsmaͤſigen Syſtem und Gleichgewicht erhalten, und beſonders, daß nicht eines der groͤſten und aͤlteſten fuͤrſtlichen Haͤuſer, das zu dieſem Gleichgewichte noͤthig iſt, faſt aus dem Reiche ver- trieben werde; ſo haben Sie geglaubt, fuͤr Ihre und des ganzen teutſchen Reichs Sicherheit und Wohlfahrt nicht weniger thun zu koͤnnen, als daß Sie Ihren hohen Mit- ſtaͤnden eine Vereinigung antragen, welche — keinen andern Endzweck hat, als die gegenwaͤrtige geſezmaͤſige Verfaſſung des Reichs zu erhalten ꝛc. — die alſo weder gegen den Kaiſer, noch das Reich, noch gegen einigen Reichsſtand gerichtet iſt, die den Rechten und der Wuͤrde Ihrer Kaiſerl. Majeſtaͤt gar nicht zu nahe tritt, und den Wiener Hof weder beleidigen, noch beunruhigen kann, wenn ſeine Abſichten und Geſinnungen fuͤr die Erhaltung des Reichs-Syſtems ſo beſchaffen ſind, wie man von der Grosmuth und Rechtſchaffenheit des Reichsoberhaupts er- warten kan und auch zuverſichtlich erwartet. Die Aſſociation ward Anfangs zwiſchen den drey Kur- fuͤrſten Sachſen, Brandenburg und Braunſchweig geſchloſ- ſen. Ihr traten aber nachher, auf preuſſiſche Einladung, der Kurfuͤrſt von Mainz, Sachſen Weimar, Heſſen ꝛc. bey. v. Herzberg am a. O. S. 21. u. 22. Politiſches Journal, December 1785. S. 1311. k] Eine Samlung der vorangefuͤhrten Staatsſchriften, den baieriſchen Laͤndertauſch und Fuͤrſtenbund betreffend, findet man auch in Reuß teutſcher Staatskanzley 12. Th. S. 193-354. l] Moſers Beitraͤge in Friedensz. 1. Th. S. 77. m] Dohm am a. O. S. 41. n] Neyron principes du droit de G. L. I. c. 2. art. 3. §. 40. §. 23. B b

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/411>, abgerufen am 21.11.2024.