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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

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Zweites Buch.
Von dem Eigenthum der Nazionen, ihrem
Gebiete und dessen Erwerbe überhaupt, be-
sonders von den Territorien der Völker
in Europa.
Erstes Kapitel.
Von dem Eigenthum und Gebiete der Völker
und dem ursprünglichen Erwerbe.
§. 1.
Begrif des Eigenthums.

Die Natur selbst hat zwar den Nationen eben so
wenig, als einzelnen Menschen einen bestimmten
Theil von den Güthern der Erde angewiesen; doch hat
sie ihnen in dem Gesetze der Erhaltung und Vervol-
kommung [1. Buch. 6. K. 2 -- 6 §.] zugleich das
Recht zugestanden, sich aller zu Erreichung dieses End-
zwecks erforderlichen Dinge zu bemächtigen, in sofern
den gleichen Rechten der andern dadurch kein Eintrag
geschieht. Das, was einzelne Menschen und Fami-
lien im natürlichen Zustande, oder, nach Entstehung

der
Günth. Völk. 2. B. A
Zweites Buch.
Von dem Eigenthum der Nazionen, ihrem
Gebiete und deſſen Erwerbe uͤberhaupt, be-
ſonders von den Territorien der Voͤlker
in Europa.
Erſtes Kapitel.
Von dem Eigenthum und Gebiete der Voͤlker
und dem urſpruͤnglichen Erwerbe.
§. 1.
Begrif des Eigenthums.

Die Natur ſelbſt hat zwar den Nationen eben ſo
wenig, als einzelnen Menſchen einen beſtimmten
Theil von den Guͤthern der Erde angewieſen; doch hat
ſie ihnen in dem Geſetze der Erhaltung und Vervol-
kommung [1. Buch. 6. K. 2 — 6 §.] zugleich das
Recht zugeſtanden, ſich aller zu Erreichung dieſes End-
zwecks erforderlichen Dinge zu bemaͤchtigen, in ſofern
den gleichen Rechten der andern dadurch kein Eintrag
geſchieht. Das, was einzelne Menſchen und Fami-
lien im natuͤrlichen Zuſtande, oder, nach Entſtehung

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[[1]/0015] Zweites Buch. Von dem Eigenthum der Nazionen, ihrem Gebiete und deſſen Erwerbe uͤberhaupt, be- ſonders von den Territorien der Voͤlker in Europa. Erſtes Kapitel. Von dem Eigenthum und Gebiete der Voͤlker und dem urſpruͤnglichen Erwerbe. §. 1. Begrif des Eigenthums. Die Natur ſelbſt hat zwar den Nationen eben ſo wenig, als einzelnen Menſchen einen beſtimmten Theil von den Guͤthern der Erde angewieſen; doch hat ſie ihnen in dem Geſetze der Erhaltung und Vervol- kommung [1. Buch. 6. K. 2 — 6 §.] zugleich das Recht zugeſtanden, ſich aller zu Erreichung dieſes End- zwecks erforderlichen Dinge zu bemaͤchtigen, in ſofern den gleichen Rechten der andern dadurch kein Eintrag geſchieht. Das, was einzelne Menſchen und Fami- lien im natuͤrlichen Zuſtande, oder, nach Entſtehung der Guͤnth. Voͤlk. 2. B. A

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/15>, abgerufen am 21.11.2024.