Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.Von den Landesgrenzen. Orten, wo ein Fluß die Grenze macht, die Stationesallemal mit zwey Säulen dies- und ienseits zu bemerken. Auch bei Bäumen wurde mehrenteils noch eine Säule hinzugefügt. In dem Grenzvertrage zwischen Rußland und Polen 1781. Art. 4. wurde ebenfals festgesetzt: An den Ufern der die Grenze bestimmenden Flüsse ist selbige durch numerirte und mit dem Wapen der respe- ctiven Reiche gemerkte Grenzpfähle bezeichnet. c] Um nur einige Beispiele anzuführen, so wurden im Carlowitzer Frieden zwischen Oesterreich und der Pforte 1699. Art. 5. beiden Theilen gewisse Besitzungen wie- der zurück gegeben ea conditione vt Commissarii vtrin- que mox deputandi districtus atque territoria singula- tim deductis particularibus lineis separantes per fossas, lapides, palos aut alia quacunque ratione ad evi- tandam confusionem posita signa segregent atque di- stinguant. Nach dem Grenzvergleiche zwischen Däne- mark und Schweden von 1751. sollen die verglichenen Grenzen mit Grenzmalen besetzt werden. Mosers Beitr. in Fr. Zeit. 5. Th. S. 133. Zwischen Vene- dig und Oesterreich wurde 1776. festgesetzt, die Grenzen der Morlachie durch Steine zu bezeichnen, damit es darüber keine Streitigkeit mehr geben könne. Mosers Versuch 5. Th. S. 313. *] M. vergl. Henr. Hildebrand diss. de diversitate lapi- dum finalium eorumque iure, Alt. 1710. Io. Phil. Streit diss. de iure lapidum terminalium, Erf. 1716. §. 5. Geschlossenes Territorium und einge- schlossene Lande. Alles, was innerhalb dieser Grenzlinien sich befin- eben-
Von den Landesgrenzen. Orten, wo ein Fluß die Grenze macht, die Stationesallemal mit zwey Saͤulen dies- und ienſeits zu bemerken. Auch bei Baͤumen wurde mehrenteils noch eine Saͤule hinzugefuͤgt. In dem Grenzvertrage zwiſchen Rußland und Polen 1781. Art. 4. wurde ebenfals feſtgeſetzt: An den Ufern der die Grenze beſtimmenden Fluͤſſe iſt ſelbige durch numerirte und mit dem Wapen der reſpe- ctiven Reiche gemerkte Grenzpfaͤhle bezeichnet. c] Um nur einige Beiſpiele anzufuͤhren, ſo wurden im Carlowitzer Frieden zwiſchen Oeſterreich und der Pforte 1699. Art. 5. beiden Theilen gewiſſe Beſitzungen wie- der zuruͤck gegeben ea conditione vt Commiſſarii vtrin- que mox deputandi diſtrictus atque territoria ſingula- tim deductis particularibus lineis ſeparantes per foſſas, lapides, palos aut alia quacunque ratione ad evi- tandam confuſionem poſita ſigna ſegregent atque di- ſtinguant. Nach dem Grenzvergleiche zwiſchen Daͤne- mark und Schweden von 1751. ſollen die verglichenen Grenzen mit Grenzmalen beſetzt werden. Moſers Beitr. in Fr. Zeit. 5. Th. S. 133. Zwiſchen Vene- dig und Oeſterreich wurde 1776. feſtgeſetzt, die Grenzen der Morlachie durch Steine zu bezeichnen, damit es daruͤber keine Streitigkeit mehr geben koͤnne. Moſers Verſuch 5. Th. S. 313. *] M. vergl. Henr. Hildebrand diſſ. de diverſitate lapi- dum finalium eorumque iure, Alt. 1710. Io. Phil. Streit diſſ. de iure lapidum terminalium, Erf. 1716. §. 5. Geſchloſſenes Territorium und einge- ſchloſſene Lande. Alles, was innerhalb dieſer Grenzlinien ſich befin- eben-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <note place="end" n="b]"><pb facs="#f0190" n="176"/><fw place="top" type="header">Von den Landesgrenzen.</fw><lb/> Orten, wo ein Fluß die Grenze macht, die Stationes<lb/> allemal mit zwey Saͤulen dies- und ienſeits zu bemerken.<lb/> Auch bei Baͤumen wurde mehrenteils noch eine Saͤule<lb/> hinzugefuͤgt. In dem Grenzvertrage zwiſchen Rußland<lb/> und Polen 1781. Art. 4. wurde ebenfals feſtgeſetzt:<lb/> An den Ufern der die Grenze beſtimmenden Fluͤſſe iſt<lb/> ſelbige durch numerirte und mit dem Wapen der reſpe-<lb/> ctiven Reiche gemerkte Grenzpfaͤhle bezeichnet.</note><lb/> <note place="end" n="c]">Um nur einige Beiſpiele anzufuͤhren, ſo wurden im<lb/> Carlowitzer Frieden zwiſchen Oeſterreich und der Pforte<lb/> 1699. Art. 5. beiden Theilen gewiſſe Beſitzungen wie-<lb/> der zuruͤck gegeben <hi rendition="#aq">ea conditione vt Commiſſarii vtrin-<lb/> que mox deputandi diſtrictus atque territoria ſingula-<lb/> tim deductis particularibus lineis ſeparantes <hi rendition="#i">per foſſas,<lb/> lapides, palos aut alia quacunque ratione</hi> ad evi-<lb/> tandam confuſionem <hi rendition="#i">poſita ſigna</hi> ſegregent atque di-<lb/> ſtinguant.</hi> Nach dem Grenzvergleiche zwiſchen Daͤne-<lb/> mark und Schweden von 1751. ſollen die verglichenen<lb/> Grenzen mit <hi rendition="#fr">Grenzmalen</hi> beſetzt werden. <hi rendition="#fr">Moſers</hi><lb/> Beitr. in Fr. Zeit. 5. Th. S. 133. Zwiſchen Vene-<lb/> dig und Oeſterreich wurde 1776. feſtgeſetzt, die Grenzen<lb/> der Morlachie durch <hi rendition="#fr">Steine</hi> zu bezeichnen, damit es<lb/> daruͤber keine Streitigkeit mehr geben koͤnne. <hi rendition="#fr">Moſers</hi><lb/> Verſuch 5. Th. S. 313.</note><lb/> <note place="end" n="*]">M. vergl. <hi rendition="#aq">Henr. <hi rendition="#i">Hildebrand</hi> diſſ. de diverſitate lapi-<lb/> dum finalium eorumque iure, Alt.</hi> 1710.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Io. Phil. <hi rendition="#i">Streit</hi> diſſ. de iure lapidum terminalium,<lb/> Erf.</hi> 1716.</hi></note> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 5.<lb/><hi rendition="#g">Geſchloſſenes Territorium und einge-<lb/> ſchloſſene Lande</hi>.</head><lb/> <p>Alles, was innerhalb dieſer Grenzlinien ſich befin-<lb/> det, iſt in der Regel als zum Eigenthum einer und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">eben-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [176/0190]
Von den Landesgrenzen.
b]
Orten, wo ein Fluß die Grenze macht, die Stationes
allemal mit zwey Saͤulen dies- und ienſeits zu bemerken.
Auch bei Baͤumen wurde mehrenteils noch eine Saͤule
hinzugefuͤgt. In dem Grenzvertrage zwiſchen Rußland
und Polen 1781. Art. 4. wurde ebenfals feſtgeſetzt:
An den Ufern der die Grenze beſtimmenden Fluͤſſe iſt
ſelbige durch numerirte und mit dem Wapen der reſpe-
ctiven Reiche gemerkte Grenzpfaͤhle bezeichnet.
c] Um nur einige Beiſpiele anzufuͤhren, ſo wurden im
Carlowitzer Frieden zwiſchen Oeſterreich und der Pforte
1699. Art. 5. beiden Theilen gewiſſe Beſitzungen wie-
der zuruͤck gegeben ea conditione vt Commiſſarii vtrin-
que mox deputandi diſtrictus atque territoria ſingula-
tim deductis particularibus lineis ſeparantes per foſſas,
lapides, palos aut alia quacunque ratione ad evi-
tandam confuſionem poſita ſigna ſegregent atque di-
ſtinguant. Nach dem Grenzvergleiche zwiſchen Daͤne-
mark und Schweden von 1751. ſollen die verglichenen
Grenzen mit Grenzmalen beſetzt werden. Moſers
Beitr. in Fr. Zeit. 5. Th. S. 133. Zwiſchen Vene-
dig und Oeſterreich wurde 1776. feſtgeſetzt, die Grenzen
der Morlachie durch Steine zu bezeichnen, damit es
daruͤber keine Streitigkeit mehr geben koͤnne. Moſers
Verſuch 5. Th. S. 313.
*] M. vergl. Henr. Hildebrand diſſ. de diverſitate lapi-
dum finalium eorumque iure, Alt. 1710.
Io. Phil. Streit diſſ. de iure lapidum terminalium,
Erf. 1716.
§. 5.
Geſchloſſenes Territorium und einge-
ſchloſſene Lande.
Alles, was innerhalb dieſer Grenzlinien ſich befin-
det, iſt in der Regel als zum Eigenthum einer und
eben-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |