Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.Algemeine wechselseitige Rechte der Völker hauptsächlich auf das ausschließliche Recht des Besitzes,der Benutzung und der Veräusserung in Betrachtung. Von dem letztern habe ich bereits oben gehandelt, und will daher hier nur noch die beiden erstern im Algemei- nen erwägen. a] Io. Fr. Kayser diss. de diverso dominii et imperii iure, Gieß. 1728. J. Rave vom Unterschied der Oberherschaft und des Ei- genthums. Jen. 1766. b] Grotius L. III. c. 3. §. 4. und Cocceji ad Grot. diss. prooem. XII. L. IV. c. 2. §. 236. seq. Ickstatt L. III. c. 1. §. 11. Wolff I. G. c. I. §. 92. 102. 305. seq. Vattel droit d. g. L. I. c. 20. §. 244. c] Io. Bern. Friese diss. de iure principis cirea bona subditorum, Ien. 1711. und andere vom dominio emi- nente handelnde Schriften beym Pütter Litteratur des St. R. 3. Th. S. 378. §. 2. Ausschließlicher Territorialbesitz. Was den Besitz anlanget, so ist iedes Volk berech reissen,
Algemeine wechſelſeitige Rechte der Voͤlker hauptſaͤchlich auf das ausſchließliche Recht des Beſitzes,der Benutzung und der Veraͤuſſerung in Betrachtung. Von dem letztern habe ich bereits oben gehandelt, und will daher hier nur noch die beiden erſtern im Algemei- nen erwaͤgen. a] Io. Fr. Kayſer diſſ. de diverſo dominii et imperii iure, Gieß. 1728. J. Rave vom Unterſchied der Oberherſchaft und des Ei- genthums. Jen. 1766. b] Grotius L. III. c. 3. §. 4. und Cocceji ad Grot. diſſ. prooem. XII. L. IV. c. 2. §. 236. ſeq. Ickſtatt L. III. c. 1. §. 11. Wolff I. G. c. I. §. 92. 102. 305. ſeq. Vattel droit d. g. L. I. c. 20. §. 244. c] Io. Bern. Frieſe diſſ. de iure principis cirea bona ſubditorum, Ien. 1711. und andere vom dominio emi- nente handelnde Schriften beym Puͤtter Litteratur des St. R. 3. Th. S. 378. §. 2. Ausſchließlicher Territorialbeſitz. Was den Beſitz anlanget, ſo iſt iedes Volk berech reiſſen,
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Algemeine wechſelſeitige Rechte der Voͤlker
hauptſaͤchlich auf das ausſchließliche Recht des Beſitzes,
der Benutzung und der Veraͤuſſerung in Betrachtung.
Von dem letztern habe ich bereits oben gehandelt, und
will daher hier nur noch die beiden erſtern im Algemei-
nen erwaͤgen.
a] Io. Fr. Kayſer diſſ. de diverſo dominii et imperii
iure, Gieß. 1728.
J. Rave vom Unterſchied der Oberherſchaft und des Ei-
genthums. Jen. 1766.
b] Grotius L. III. c. 3. §. 4. und Cocceji ad Grot. diſſ.
prooem. XII. L. IV. c. 2. §. 236. ſeq. Ickſtatt
L. III. c. 1. §. 11. Wolff I. G. c. I. §. 92. 102.
305. ſeq. Vattel droit d. g. L. I. c. 20. §. 244.
c] Io. Bern. Frieſe diſſ. de iure principis cirea bona
ſubditorum, Ien. 1711. und andere vom dominio emi-
nente handelnde Schriften beym Puͤtter Litteratur des
St. R. 3. Th. S. 378.
§. 2.
Ausſchließlicher Territorialbeſitz.
Was den Beſitz anlanget, ſo iſt iedes Volk berech
tigt, andere von ſeinem Territorium, vermoͤge der ihm
uͤber den ganzen Umfang deſſelben zuſtehenden Eigen-
thums- und Oberherſchaftsrechte [1. Kap. §. 5.] aus-
zuſchlieſſen und nicht zu erlauben, daß ſie irgend etwas
innerhalb der Grenzen deſſelben ſich anmaaſſen. Im
Gegentheil ſind andere Nazionen auch verbunden, iede
in dem ungeſtoͤrten Beſitz des Ihrigen zu laſſen. Sie
koͤnnen folglich, wenn gleich noch wuͤſte und unbekante
Plaͤtze in dem Territorium eines andern Volks zu be-
finden, ſich derſelben durch Beſitzergreifung keinesweges
bemaͤchtigen und ein neues Gebiete daſelbſt errichten,
noch weniger wuͤrklich bebaute Landſtriche an ſich
reiſſen,
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