Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.Algemeine wechselseitige Rechte der Völker etc. c] Ebendas. S. 338. d] Als daher, nach dem Anfall von Ostfrießland an Preussen die Vereinigten Niederlande die Haltung eines Wachtschiffes an den Ostfriesischen Grenzen verlangten, und sich dieserhalb auf ein altes Herkommen beriefen, entgegnete Preussen unter andern: Quand meme tous ces princes auroient connive ou consenti a la dite possession, ils n'ont pas ete en droit de le faire ni d'etablir soit formellement soit tacitement une servi- tude sur le territoire de l'Empire au prejudice de l'Empire, particulierement a celui des successeurs feodaux et de ceux qui succedent par un droit singu- lier, weil, wie in einer besondern Ausführung gezeigt wurde, nach den Reichsgesetzen kein Reichsfürst berech- tigt sey, das geringste von den Reichslehen zu alieniren, noch etwas zu gestatten, so zum Schaden nicht nur des Landes, sondern auch der Souverainetät, der Regalien, Jurisdiction oder anderer Gerechtsame der Unterthanen gereiche. Mosers Beiträge in Fr. Zeit. 5. Th. S. 317. e] Moser von den Kaiserl. Regierungsrechten etc. S. 73. ff. Schnauberts Anfangsgr. des Staatsr. der gesam- ten Reichslande S. 56. ff. f] Mosers nachbarl. Staatsr. S. 240. ff. Majers teutsches weltl. Staatsr. 3. Th. S. 34. v. Römer Völkerrecht der Teutschen S. 221. ff. Die Durchreise z. B. müssen die teutschen Landesherrn einander verstat- ten vermöge des Landfriedens von 1548. Pr. §. 1. und im westphäl. Frieden Art. IX. §. 2. heißt es: sit -- transitus vbique locorum terra marique tutus -- omnibusque eundi -- redeundique potestas data sit etc. vergl. Mosers nachbarl. Staatsr. S. 676. Dahin gehören ferner die vermöge der goldenen Bulle dem kurfürstlichen Kollegium in der Wahlstadt zustehenden Gerechtsame, die Rechte des Erz- und Erbmarschalls auf Reichstägen etc. Moser a. a. O. S. 242. f. g] Wegen
Algemeine wechſelſeitige Rechte der Voͤlker ꝛc. c] Ebendaſ. S. 338. d] Als daher, nach dem Anfall von Oſtfrießland an Preuſſen die Vereinigten Niederlande die Haltung eines Wachtſchiffes an den Oſtfrieſiſchen Grenzen verlangten, und ſich dieſerhalb auf ein altes Herkommen beriefen, entgegnete Preuſſen unter andern: Quand même tous ces princes auroient connivé ou conſenti à la dite poſſeſſion, ils n’ont pas été en droit de le faire ni d’établir ſoit formellement ſoit tacitement une ſervi- tude ſur le territoire de l’Empire au prejudice de l’Empire, particulièrement a celui des ſucceſſeurs feodaux et de ceux qui ſuccedent par un droit ſingu- lier, weil, wie in einer beſondern Ausfuͤhrung gezeigt wurde, nach den Reichsgeſetzen kein Reichsfuͤrſt berech- tigt ſey, das geringſte von den Reichslehen zu alieniren, noch etwas zu geſtatten, ſo zum Schaden nicht nur des Landes, ſondern auch der Souverainetaͤt, der Regalien, Jurisdiction oder anderer Gerechtſame der Unterthanen gereiche. Moſers Beitraͤge in Fr. Zeit. 5. Th. S. 317. e] Moſer von den Kaiſerl. Regierungsrechten ꝛc. S. 73. ff. Schnauberts Anfangsgr. des Staatsr. der geſam- ten Reichslande S. 56. ff. f] Moſers nachbarl. Staatsr. S. 240. ff. Majers teutſches weltl. Staatsr. 3. Th. S. 34. v. Roͤmer Voͤlkerrecht der Teutſchen S. 221. ff. Die Durchreiſe z. B. muͤſſen die teutſchen Landesherrn einander verſtat- ten vermoͤge des Landfriedens von 1548. Pr. §. 1. und im weſtphaͤl. Frieden Art. IX. §. 2. heißt es: ſit — tranſitus vbique locorum terra marique tutus — omnibusque eundi — redeundique poteſtas data ſit etc. vergl. Moſers nachbarl. Staatsr. S. 676. Dahin gehoͤren ferner die vermoͤge der goldenen Bulle dem kurfuͤrſtlichen Kollegium in der Wahlſtadt zuſtehenden Gerechtſame, die Rechte des Erz- und Erbmarſchalls auf Reichstaͤgen ꝛc. Moſer a. a. O. S. 242. f. g] Wegen
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Algemeine wechſelſeitige Rechte der Voͤlker ꝛc.
c] Ebendaſ. S. 338.
d] Als daher, nach dem Anfall von Oſtfrießland an
Preuſſen die Vereinigten Niederlande die Haltung eines
Wachtſchiffes an den Oſtfrieſiſchen Grenzen verlangten,
und ſich dieſerhalb auf ein altes Herkommen beriefen,
entgegnete Preuſſen unter andern: Quand même tous
ces princes auroient connivé ou conſenti à la dite
poſſeſſion, ils n’ont pas été en droit de le faire ni
d’établir ſoit formellement ſoit tacitement une ſervi-
tude ſur le territoire de l’Empire au prejudice de
l’Empire, particulièrement a celui des ſucceſſeurs
feodaux et de ceux qui ſuccedent par un droit ſingu-
lier, weil, wie in einer beſondern Ausfuͤhrung gezeigt
wurde, nach den Reichsgeſetzen kein Reichsfuͤrſt berech-
tigt ſey, das geringſte von den Reichslehen zu alieniren,
noch etwas zu geſtatten, ſo zum Schaden nicht nur des
Landes, ſondern auch der Souverainetaͤt, der Regalien,
Jurisdiction oder anderer Gerechtſame der Unterthanen
gereiche. Moſers Beitraͤge in Fr. Zeit. 5. Th. S. 317.
e] Moſer von den Kaiſerl. Regierungsrechten ꝛc. S. 73.
ff. Schnauberts Anfangsgr. des Staatsr. der geſam-
ten Reichslande S. 56. ff.
f] Moſers nachbarl. Staatsr. S. 240. ff. Majers
teutſches weltl. Staatsr. 3. Th. S. 34. v. Roͤmer
Voͤlkerrecht der Teutſchen S. 221. ff. Die Durchreiſe
z. B. muͤſſen die teutſchen Landesherrn einander verſtat-
ten vermoͤge des Landfriedens von 1548. Pr. §. 1. und
im weſtphaͤl. Frieden Art. IX. §. 2. heißt es: ſit —
tranſitus vbique locorum terra marique tutus —
omnibusque eundi — redeundique poteſtas data ſit
etc. vergl. Moſers nachbarl. Staatsr. S. 676.
Dahin gehoͤren ferner die vermoͤge der goldenen Bulle
dem kurfuͤrſtlichen Kollegium in der Wahlſtadt zuſtehenden
Gerechtſame, die Rechte des Erz- und Erbmarſchalls
auf Reichstaͤgen ꝛc. Moſer a. a. O. S. 242. f.
g] Wegen
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