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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

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Von den Gerechtsamen
que pour -- leurs sujets sans aucune exception, non
seulement a eviter tout ce qui pourroit tourner a
leur prejudice respectif, mais encore a se donner
mutuellement des temoignages d'affection et de
bienveillance -- a s'entreaider par toutes sortes de
secours et de bons offices en ce qui concerne le com-
merce etc.
und in dem Vertrage zwischen Portugal und
Rußland von eben diesem Jahre Art. 1. -- de se trai-
ter reciproquement en bons amis dans toutes les
occasions -- et d'eviter non seulement tout ce qui
pourroit tourner au prejudice des vns ou des autres,
mais de s'entre - aider mutuellement par toutes
sortes de bons offices, surtout en ce qui concerne
la navigation et le commerce.
Man vergl. 1. Th.
1. B. 6. Kap. §. 16.
*] Io. Schilter diss. iura peregrinorum. Ien. 1676.
§. 20.
Betragen der Fremden in einem Lande.

Dagegen dürfen aber auch die in einem Lande be-
findlichen Fremden nichts unternehmen, wodurch die
öffentliche Ruhe gestöhrt oder den Landesbewohnern
einige Beleidigung zugefügt werden könte. Widrigen-
fals ist die Landesregierung, welcher die Beschützung
der eignen Unterthanen in einem noch vorzüglichern
Grade obliegt, befugt, den fremden Beleidiger zur
Genugthuung und zum Ersatz des ienen etwa zugefüg-
ten Schadens anzuhalten a]. Sie hat daher das Recht,
alle nicht nur würklicher Vergehungen schuldige, son-
dern auch blos verdächtige Personen von andern Na-
zionen in ihrem Lande in Verhaft nehmen und sie nach
Befinden bestrafen zu lassen b]. Doch erstreckt sich
dies Befugnis nicht auf dieienigen, welche in andern

Landen
Von den Gerechtſamen
que pour — leurs ſujets ſans aucune exception, non
ſeulement à éviter tout ce qui pourroit tourner à
leur préjudice reſpectif, mais encore à ſe donner
mutuellement des temoignages d’affection et de
bienveillance — à ſ’entreaider par toutes ſortes de
ſecours et de bons offices en ce qui concerne le com-
merce etc.
und in dem Vertrage zwiſchen Portugal und
Rußland von eben dieſem Jahre Art. 1. — de ſe trai-
ter reciproquement en bons amis dans toutes les
occaſions — et d’éviter non ſeulement tout ce qui
pourroit tourner au préjudice des vns ou des autres,
mais de ſ’entre ‒ aider mutuellement par toutes
ſortes de bons offices, ſurtout en ce qui concerne
la navigation et le commerce.
Man vergl. 1. Th.
1. B. 6. Kap. §. 16.
*] Io. Schilter diſſ. iura peregrinorum. Ien. 1676.
§. 20.
Betragen der Fremden in einem Lande.

Dagegen duͤrfen aber auch die in einem Lande be-
findlichen Fremden nichts unternehmen, wodurch die
oͤffentliche Ruhe geſtoͤhrt oder den Landesbewohnern
einige Beleidigung zugefuͤgt werden koͤnte. Widrigen-
fals iſt die Landesregierung, welcher die Beſchuͤtzung
der eignen Unterthanen in einem noch vorzuͤglichern
Grade obliegt, befugt, den fremden Beleidiger zur
Genugthuung und zum Erſatz des ienen etwa zugefuͤg-
ten Schadens anzuhalten a]. Sie hat daher das Recht,
alle nicht nur wuͤrklicher Vergehungen ſchuldige, ſon-
dern auch blos verdaͤchtige Perſonen von andern Na-
zionen in ihrem Lande in Verhaft nehmen und ſie nach
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[346/0360] Von den Gerechtſamen e] que pour — leurs ſujets ſans aucune exception, non ſeulement à éviter tout ce qui pourroit tourner à leur préjudice reſpectif, mais encore à ſe donner mutuellement des temoignages d’affection et de bienveillance — à ſ’entreaider par toutes ſortes de ſecours et de bons offices en ce qui concerne le com- merce etc. und in dem Vertrage zwiſchen Portugal und Rußland von eben dieſem Jahre Art. 1. — de ſe trai- ter reciproquement en bons amis dans toutes les occaſions — et d’éviter non ſeulement tout ce qui pourroit tourner au préjudice des vns ou des autres, mais de ſ’entre ‒ aider mutuellement par toutes ſortes de bons offices, ſurtout en ce qui concerne la navigation et le commerce. Man vergl. 1. Th. 1. B. 6. Kap. §. 16. *] Io. Schilter diſſ. iura peregrinorum. Ien. 1676. §. 20. Betragen der Fremden in einem Lande. Dagegen duͤrfen aber auch die in einem Lande be- findlichen Fremden nichts unternehmen, wodurch die oͤffentliche Ruhe geſtoͤhrt oder den Landesbewohnern einige Beleidigung zugefuͤgt werden koͤnte. Widrigen- fals iſt die Landesregierung, welcher die Beſchuͤtzung der eignen Unterthanen in einem noch vorzuͤglichern Grade obliegt, befugt, den fremden Beleidiger zur Genugthuung und zum Erſatz des ienen etwa zugefuͤg- ten Schadens anzuhalten a]. Sie hat daher das Recht, alle nicht nur wuͤrklicher Vergehungen ſchuldige, ſon- dern auch blos verdaͤchtige Perſonen von andern Na- zionen in ihrem Lande in Verhaft nehmen und ſie nach Befinden beſtrafen zu laſſen b]. Doch erſtreckt ſich dies Befugnis nicht auf dieienigen, welche in andern Landen

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/360>, abgerufen am 22.11.2024.