Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.Von d. Fests. einer gewissen Regierungsform. s. Kraisschreiben des Kaisers an alle seine Minister imteutschen Reiche wegen des baierischen Ländertausches im Polit. Journ. Jul. 1785. S. 745. und die schon oben angeführten Schriften über den Fürstenbund etc. c] Wie es nach der Wahlkapitulation verboten sey, fremde Mächte in die innere Reichsverfassung mischen zu lassen, habe ich schon erinnert. d] Daß das neue Bündnis zwischen dem Kaiser und Preus- sen von 1791. hauptsächlich die Aufrechthaltung und Garantie der Constitution und Rechte des teutschen Reichs zur Grundlage habe, wurde von beiden Höfen ausdrück- lich erklärt. Polit. Journ. Januar 1792. S. 14. ff. In dem Bündnisse zwischen dem Kaiser und Kur- sachsen von 1733. versprach ersterer Art. 7. Die Ver- fassung des Kurhauses Sachsen, wie sie in einem lang- wierigen ruhigen Besitz gegründet, gegen iedermänniglich zu handhaben oder zu gewähren. e] In dem mehrgedachten Bunde einiger Kur- und Fürsten des Reichs von 1785. versprechen die Theilhaber Art. 1. sich die Aufrechthaltung und Befestigung des teutschen Reichssystems nach dem westphälischen und andern ver- bindlichen Reichsfriedensschlüssen, der Kaiserl. Wahl- kapitulation, und den übrigen Reichsgesetzen zum un- veränderlichen, sorgfältigen Augenmerk zu nehmen; und Art. 6. Wo auch übrigens in irgend einem Stücke der algemeinen Reichsverfassung Schaden, Gefährde, Ein- griffe, Neuerungen, Kränkungen, Bedrückungen und Stöhrungen zu besorgen seyn können, solches alles wol- len dieselben mit gemeinschaftlichen nachdrücklichen gesetz- mässigen Maasregeln abzuwenden, zu hemmen und über- haupt den Ruhestand des ganzen Reichs auf alle Weise zu handhaben bedacht seyn. f] Hieher gehören mehrere Verträge, welche die teutschen Reichsstände, besonders vor dem westphälischen Frieden, mit Frankreich, Schweden und andern auswärtigen Na- B b 3
Von d. Feſtſ. einer gewiſſen Regierungsform. ſ. Kraisſchreiben des Kaiſers an alle ſeine Miniſter imteutſchen Reiche wegen des baieriſchen Laͤndertauſches im Polit. Journ. Jul. 1785. S. 745. und die ſchon oben angefuͤhrten Schriften uͤber den Fuͤrſtenbund ꝛc. c] Wie es nach der Wahlkapitulation verboten ſey, fremde Maͤchte in die innere Reichsverfaſſung miſchen zu laſſen, habe ich ſchon erinnert. d] Daß das neue Buͤndnis zwiſchen dem Kaiſer und Preuſ- ſen von 1791. hauptſaͤchlich die Aufrechthaltung und Garantie der Conſtitution und Rechte des teutſchen Reichs zur Grundlage habe, wurde von beiden Hoͤfen ausdruͤck- lich erklaͤrt. Polit. Journ. Januar 1792. S. 14. ff. In dem Buͤndniſſe zwiſchen dem Kaiſer und Kur- ſachſen von 1733. verſprach erſterer Art. 7. Die Ver- faſſung des Kurhauſes Sachſen, wie ſie in einem lang- wierigen ruhigen Beſitz gegruͤndet, gegen iedermaͤnniglich zu handhaben oder zu gewaͤhren. e] In dem mehrgedachten Bunde einiger Kur- und Fuͤrſten des Reichs von 1785. verſprechen die Theilhaber Art. 1. ſich die Aufrechthaltung und Befeſtigung des teutſchen Reichsſyſtems nach dem weſtphaͤliſchen und andern ver- bindlichen Reichsfriedensſchluͤſſen, der Kaiſerl. Wahl- kapitulation, und den uͤbrigen Reichsgeſetzen zum un- veraͤnderlichen, ſorgfaͤltigen Augenmerk zu nehmen; und Art. 6. Wo auch uͤbrigens in irgend einem Stuͤcke der algemeinen Reichsverfaſſung Schaden, Gefaͤhrde, Ein- griffe, Neuerungen, Kraͤnkungen, Bedruͤckungen und Stoͤhrungen zu beſorgen ſeyn koͤnnen, ſolches alles wol- len dieſelben mit gemeinſchaftlichen nachdruͤcklichen geſetz- maͤſſigen Maasregeln abzuwenden, zu hemmen und uͤber- haupt den Ruheſtand des ganzen Reichs auf alle Weiſe zu handhaben bedacht ſeyn. f] Hieher gehoͤren mehrere Vertraͤge, welche die teutſchen Reichsſtaͤnde, beſonders vor dem weſtphaͤliſchen Frieden, mit Frankreich, Schweden und andern auswaͤrtigen Na- B b 3
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Von d. Feſtſ. einer gewiſſen Regierungsform.
b]
ſ. Kraisſchreiben des Kaiſers an alle ſeine Miniſter im
teutſchen Reiche wegen des baieriſchen Laͤndertauſches im
Polit. Journ. Jul. 1785. S. 745. und die ſchon
oben angefuͤhrten Schriften uͤber den Fuͤrſtenbund ꝛc.
c] Wie es nach der Wahlkapitulation verboten ſey, fremde
Maͤchte in die innere Reichsverfaſſung miſchen zu laſſen,
habe ich ſchon erinnert.
d] Daß das neue Buͤndnis zwiſchen dem Kaiſer und Preuſ-
ſen von 1791. hauptſaͤchlich die Aufrechthaltung und
Garantie der Conſtitution und Rechte des teutſchen Reichs
zur Grundlage habe, wurde von beiden Hoͤfen ausdruͤck-
lich erklaͤrt. Polit. Journ. Januar 1792. S. 14.
ff. In dem Buͤndniſſe zwiſchen dem Kaiſer und Kur-
ſachſen von 1733. verſprach erſterer Art. 7. Die Ver-
faſſung des Kurhauſes Sachſen, wie ſie in einem lang-
wierigen ruhigen Beſitz gegruͤndet, gegen iedermaͤnniglich
zu handhaben oder zu gewaͤhren.
e] In dem mehrgedachten Bunde einiger Kur- und Fuͤrſten
des Reichs von 1785. verſprechen die Theilhaber Art. 1.
ſich die Aufrechthaltung und Befeſtigung des teutſchen
Reichsſyſtems nach dem weſtphaͤliſchen und andern ver-
bindlichen Reichsfriedensſchluͤſſen, der Kaiſerl. Wahl-
kapitulation, und den uͤbrigen Reichsgeſetzen zum un-
veraͤnderlichen, ſorgfaͤltigen Augenmerk zu nehmen; und
Art. 6. Wo auch uͤbrigens in irgend einem Stuͤcke der
algemeinen Reichsverfaſſung Schaden, Gefaͤhrde, Ein-
griffe, Neuerungen, Kraͤnkungen, Bedruͤckungen und
Stoͤhrungen zu beſorgen ſeyn koͤnnen, ſolches alles wol-
len dieſelben mit gemeinſchaftlichen nachdruͤcklichen geſetz-
maͤſſigen Maasregeln abzuwenden, zu hemmen und uͤber-
haupt den Ruheſtand des ganzen Reichs auf alle Weiſe
zu handhaben bedacht ſeyn.
f] Hieher gehoͤren mehrere Vertraͤge, welche die teutſchen
Reichsſtaͤnde, beſonders vor dem weſtphaͤliſchen Frieden,
mit Frankreich, Schweden und andern auswaͤrtigen Na-
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