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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

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Von der Regierungsfolge.
a] Wie z. B. verschiedene europäische Mächte, besonders
der Kaiser, Frankreich und Spanien es hergebracht ha-
ben, bey der Papstwahl einen vorgeschlagenen Kardinal
auszuschliessen, oder ihm, wie man zu sagen pflegt, die
Exclusive zu geben. s. de Martens precis du droit
d. g. L. III. c.
2. §. 56. Mosers Beitr. in Frz.
1. Th. S. 307. Man vergl.
Ev. Otto diss. de iure imperatoris circa electionem Pon-
tificis Romani ed. 2. Traj. ad Rh.
1722. und in
Ej. Dissert. Iur. Publ. Ultraj. 1723.
Io. Georg Estor comment. de iure exclusivae vt appel-
lant, quo Caesar Augustus vti potest quum patres
purpurati in creando pontifice sunt occupati. Ien.

1740. und in Ej. Comment. et Opusc. Vol. I.
P. 1. p.
154.
Eobald Tatze von dem Rechte des Römischen Kaisers und
der Könige von Frankreich und Spanien einen oder
mehrere Kardinäle bey einer Papstwahl von der päpst-
lichen Würde auszuschliessen; in dessen kleinen Schrif-
ten hist. und statist. Inhalts von Voigt. Leipzig
1791. 8. n. 18. S. 412 -- 63.
b] Ickstatt Elem. I. Gent. L. IV. c. 7. §. 12.
Joh. Heinr. v. Justi Erörterung der Frage: ob die Pro-
testationes derer auswärtigen Monarchen wider eine
auf die Wahl gebrachte Person zum Beherscher eines
Wahlreichs in dem Natur- und Völkerrecht einigen
Grund haben; in dessen histor. jurist. Schriften
1. Band S. 185. ff. Dieser sagt es könne gesche-
hen, wenn man einen Prinzen wählen wolte, der
die mit andern Völkern eingegangenen Friedensschlüsse
nie gehalten, und der bereits seine Nachbarn, ohne
Ursach, mit Krieg überzogen hat; aber nicht aus
blosser Feindschaft, oder wenn er den Staatsabsich-
ten anderer Nazionen entgegen ist.

Von der Regierungsfolge.
a] Wie z. B. verſchiedene europaͤiſche Maͤchte, beſonders
der Kaiſer, Frankreich und Spanien es hergebracht ha-
ben, bey der Papſtwahl einen vorgeſchlagenen Kardinal
auszuſchlieſſen, oder ihm, wie man zu ſagen pflegt, die
Excluſive zu geben. ſ. de Martens précis du droit
d. g. L. III. c.
2. §. 56. Moſers Beitr. in Frz.
1. Th. S. 307. Man vergl.
Ev. Otto diſſ. de iure imperatoris circa electionem Pon-
tificis Romani ed. 2. Traj. ad Rh.
1722. und in
Ej. Diſſert. Iur. Publ. Ultraj. 1723.
Io. Georg Eſtor comment. de iure excluſivae vt appel-
lant, quo Caeſar Auguſtus vti poteſt quum patres
purpurati in creando pontifice ſunt occupati. Ien.

1740. und in Ej. Comment. et Opuſc. Vol. I.
P. 1. p.
154.
Eobald Tatze von dem Rechte des Roͤmiſchen Kaiſers und
der Koͤnige von Frankreich und Spanien einen oder
mehrere Kardinaͤle bey einer Papſtwahl von der paͤpſt-
lichen Wuͤrde auszuſchlieſſen; in deſſen kleinen Schrif-
ten hiſt. und ſtatiſt. Inhalts von Voigt. Leipzig
1791. 8. n. 18. S. 412 — 63.
b] Ickſtatt Elem. I. Gent. L. IV. c. 7. §. 12.
Joh. Heinr. v. Juſti Eroͤrterung der Frage: ob die Pro-
teſtationes derer auswaͤrtigen Monarchen wider eine
auf die Wahl gebrachte Perſon zum Beherſcher eines
Wahlreichs in dem Natur- und Voͤlkerrecht einigen
Grund haben; in deſſen hiſtor. juriſt. Schriften
1. Band S. 185. ff. Dieſer ſagt es koͤnne geſche-
hen, wenn man einen Prinzen waͤhlen wolte, der
die mit andern Voͤlkern eingegangenen Friedensſchluͤſſe
nie gehalten, und der bereits ſeine Nachbarn, ohne
Urſach, mit Krieg uͤberzogen hat; aber nicht aus
bloſſer Feindſchaft, oder wenn er den Staatsabſich-
ten anderer Nazionen entgegen iſt.

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[416/0430] Von der Regierungsfolge. a] Wie z. B. verſchiedene europaͤiſche Maͤchte, beſonders der Kaiſer, Frankreich und Spanien es hergebracht ha- ben, bey der Papſtwahl einen vorgeſchlagenen Kardinal auszuſchlieſſen, oder ihm, wie man zu ſagen pflegt, die Excluſive zu geben. ſ. de Martens précis du droit d. g. L. III. c. 2. §. 56. Moſers Beitr. in Frz. 1. Th. S. 307. Man vergl. Ev. Otto diſſ. de iure imperatoris circa electionem Pon- tificis Romani ed. 2. Traj. ad Rh. 1722. und in Ej. Diſſert. Iur. Publ. Ultraj. 1723. Io. Georg Eſtor comment. de iure excluſivae vt appel- lant, quo Caeſar Auguſtus vti poteſt quum patres purpurati in creando pontifice ſunt occupati. Ien. 1740. und in Ej. Comment. et Opuſc. Vol. I. P. 1. p. 154. Eobald Tatze von dem Rechte des Roͤmiſchen Kaiſers und der Koͤnige von Frankreich und Spanien einen oder mehrere Kardinaͤle bey einer Papſtwahl von der paͤpſt- lichen Wuͤrde auszuſchlieſſen; in deſſen kleinen Schrif- ten hiſt. und ſtatiſt. Inhalts von Voigt. Leipzig 1791. 8. n. 18. S. 412 — 63. b] Ickſtatt Elem. I. Gent. L. IV. c. 7. §. 12. Joh. Heinr. v. Juſti Eroͤrterung der Frage: ob die Pro- teſtationes derer auswaͤrtigen Monarchen wider eine auf die Wahl gebrachte Perſon zum Beherſcher eines Wahlreichs in dem Natur- und Voͤlkerrecht einigen Grund haben; in deſſen hiſtor. juriſt. Schriften 1. Band S. 185. ff. Dieſer ſagt es koͤnne geſche- hen, wenn man einen Prinzen waͤhlen wolte, der die mit andern Voͤlkern eingegangenen Friedensſchluͤſſe nie gehalten, und der bereits ſeine Nachbarn, ohne Urſach, mit Krieg uͤberzogen hat; aber nicht aus bloſſer Feindſchaft, oder wenn er den Staatsabſich- ten anderer Nazionen entgegen iſt. a] Z.

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/430>, abgerufen am 22.11.2024.