Die zu diesem Spiele gehörigen Instrumente sind allgemein bekannt und bey den Galanteriehänd- lern zu haben; es ist daher keine umständliche Beschreibung nöthig, doch will ich hier noch an- führen, dass die Federbälle in den französischen Ballhäusern, wo diess Spiel, unter der Regent- schaft des Herzogs von Orleans, dessen Lieblings- spiel es war, sehr stark getrieben wurde, zwey Zoll im Durchmesser und 2 1integral2 Zoll lange Fe- dern hatten. Die Raketten waren viel leichter, als die zum ordentlichen Ballspiele. Unsre Fe- derbälle werden gewöhnlich zu klein gemacht.
Das Spiel besteht bloss aus einem geschick- ten Zuschlagen zwischen zwey oder mehr Perso- nen, so dass der Ball unaufhörlich hin und her getrieben wird, bis er durch Versehen zum Fal- len kommt. Wer diess am besten zu verhin- dern weiss, spielt am besten. Die Sache scheint beym Zusehen sehr leicht, es gehört aber mehr dazu als man glaubt, Ball, Rakette und Hand im- mer in ein richtiges Verhältniss zu bringen, das in jedem Augenblicke völlig neu ist, weil der Ball immer in verschiedene Lagen kommt. Hier- zu müssen die Bewegungen und Wendungen der Rakette, der Hand und des ganzen Kör-
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13. Federball. Volant.
Die zu dieſem Spiele gehörigen Inſtrumente ſind allgemein bekannt und bey den Galanteriehänd- lern zu haben; es iſt daher keine umſtändliche Beſchreibung nöthig, doch will ich hier noch an- führen, daſs die Federbälle in den franzöſiſchen Ballhäuſern, wo dieſs Spiel, unter der Regent- ſchaft des Herzogs von Orleans, deſſen Lieblings- ſpiel es war, ſehr ſtark getrieben wurde, zwey Zoll im Durchmeſſer und 2 1∫2 Zoll lange Fe- dern hatten. Die Raketten waren viel leichter, als die zum ordentlichen Ballſpiele. Unſre Fe- derbälle werden gewöhnlich zu klein gemacht.
Das Spiel beſteht bloſs aus einem geſchick- ten Zuſchlagen zwiſchen zwey oder mehr Perſo- nen, ſo daſs der Ball unaufhörlich hin und her getrieben wird, bis er durch Verſehen zum Fal- len kommt. Wer dieſs am beſten zu verhin- dern weiſs, ſpielt am beſten. Die Sache ſcheint beym Zuſehen ſehr leicht, es gehört aber mehr dazu als man glaubt, Ball, Rakette und Hand im- mer in ein richtiges Verhältniſs zu bringen, das in jedem Augenblicke völlig neu iſt, weil der Ball immer in verſchiedene Lagen kommt. Hier- zu müſſen die Bewegungen und Wendungen der Rakette, der Hand und des ganzen Kör-
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13. Federball.
Volant.
Die zu dieſem Spiele gehörigen Inſtrumente ſind
allgemein bekannt und bey den Galanteriehänd-
lern zu haben; es iſt daher keine umſtändliche
Beſchreibung nöthig, doch will ich hier noch an-
führen, daſs die Federbälle in den franzöſiſchen
Ballhäuſern, wo dieſs Spiel, unter der Regent-
ſchaft des Herzogs von Orleans, deſſen Lieblings-
ſpiel es war, ſehr ſtark getrieben wurde, zwey
Zoll im Durchmeſſer und 2 1∫2 Zoll lange Fe-
dern hatten. Die Raketten waren viel leichter,
als die zum ordentlichen Ballſpiele. Unſre Fe-
derbälle werden gewöhnlich zu klein gemacht.
Das Spiel beſteht bloſs aus einem geſchick-
ten Zuſchlagen zwiſchen zwey oder mehr Perſo-
nen, ſo daſs der Ball unaufhörlich hin und her
getrieben wird, bis er durch Verſehen zum Fal-
len kommt. Wer dieſs am beſten zu verhin-
dern weiſs, ſpielt am beſten. Die Sache ſcheint
beym Zuſehen ſehr leicht, es gehört aber mehr
dazu als man glaubt, Ball, Rakette und Hand im-
mer in ein richtiges Verhältniſs zu bringen, das
in jedem Augenblicke völlig neu iſt, weil der
Ball immer in verſchiedene Lagen kommt. Hier-
zu müſſen die Bewegungen und Wendungen
der Rakette, der Hand und des ganzen Kör-
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/153>, abgerufen am 21.11.2024.
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