Form, und ich habe es hier nur mit der Jugend zu thun, die das Spiel bloss zur körperlichen Erholung und Uebung anwendet: ich werde folglich nur das anführen, was für sie brauchbar ist.
Es giebt vier Arten, diess Spiel zu treiben,
1. Au Rouet, ohne Partheyen. Hierbey steht je- der Spieler nur für seine Person und jeder kann nur für sich gewinnen.
Die Kugeln werden an den Anfang der an- genommenen Bahn gelegt und jeder Spieler schlägt, wenn die verloste Reihe an ihn kommt, seine Kugel fort, jeder zählt seine Schläge und derjenige, welcher mit den wenigsten am Ende der Bahn die Kugel durch den Bogen bringt, hat gewonnen. Ist die Parthie auf diese Art ge- endigt, so kann man gleich wieder zurück spie- len bis zu dem Bogen der im Anfange der Bahn ist.
2. En Parthie, mit Partheyen. Die Gesellschaft theilt sich hierbey in zwey Partheyen, und jeder Spieler arbeitet für den Gewinn derjenigen, zu welcher er gehört. Ist aber die Zahl ungleich, so kann einer die Stelle von zwey Personen ver- treten, indem man ihn zwey Kugeln statt einer spielen lässt. Jeder Spieler zählt seine Schläge, und diejenige Parthey, welche ihre sämmtlichen
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Form, und ich habe es hier nur mit der Jugend zu thun, die das Spiel bloſs zur körperlichen Erholung und Uebung anwendet: ich werde folglich nur das anführen, was für ſie brauchbar iſt.
Es giebt vier Arten, dieſs Spiel zu treiben,
1. Au Rôuet, ohne Partheyen. Hierbey ſteht je- der Spieler nur für ſeine Perſon und jeder kann nur für ſich gewinnen.
Die Kugeln werden an den Anfang der an- genommenen Bahn gelegt und jeder Spieler ſchlägt, wenn die verloſte Reihe an ihn kommt, ſeine Kugel fort, jeder zählt ſeine Schläge und derjenige, welcher mit den wenigſten am Ende der Bahn die Kugel durch den Bogen bringt, hat gewonnen. Iſt die Parthie auf dieſe Art ge- endigt, ſo kann man gleich wieder zurück ſpie- len bis zu dem Bogen der im Anfange der Bahn iſt.
2. En Parthie, mit Partheyen. Die Geſellſchaft theilt ſich hierbey in zwey Partheyen, und jeder Spieler arbeitet für den Gewinn derjenigen, zu welcher er gehört. Iſt aber die Zahl ungleich, ſo kann einer die Stelle von zwey Perſonen ver- treten, indem man ihn zwey Kugeln ſtatt einer ſpielen läſst. Jeder Spieler zählt ſeine Schläge, und diejenige Parthey, welche ihre ſämmtlichen
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Form, und ich habe es hier nur mit der Jugend
zu thun, die das Spiel bloſs zur körperlichen
Erholung und Uebung anwendet: ich werde
folglich nur das anführen, was für ſie brauchbar
iſt.
Es giebt vier Arten, dieſs Spiel zu treiben,
1. Au Rôuet, ohne Partheyen. Hierbey ſteht je-
der Spieler nur für ſeine Perſon und jeder kann
nur für ſich gewinnen.
Die Kugeln werden an den Anfang der an-
genommenen Bahn gelegt und jeder Spieler
ſchlägt, wenn die verloſte Reihe an ihn kommt,
ſeine Kugel fort, jeder zählt ſeine Schläge und
derjenige, welcher mit den wenigſten am Ende
der Bahn die Kugel durch den Bogen bringt,
hat gewonnen. Iſt die Parthie auf dieſe Art ge-
endigt, ſo kann man gleich wieder zurück ſpie-
len bis zu dem Bogen der im Anfange der Bahn
iſt.
2. En Parthie, mit Partheyen. Die Geſellſchaft
theilt ſich hierbey in zwey Partheyen, und jeder
Spieler arbeitet für den Gewinn derjenigen, zu
welcher er gehört. Iſt aber die Zahl ungleich,
ſo kann einer die Stelle von zwey Perſonen ver-
treten, indem man ihn zwey Kugeln ſtatt einer
ſpielen läſst. Jeder Spieler zählt ſeine Schläge,
und diejenige Parthey, welche ihre ſämmtlichen
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/181>, abgerufen am 21.11.2024.
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