werden. Ein Kreis mit Kreide ist bald gemacht. Jeder Mitspieler wirft eine Kugel nach demsel- ben. Bleibt von allen nur eine darin liegen, so gewinnt ihr Besitzer alle verlaufenen. Haben zwey Spieler a und b jeder Eine hineingebracht: so müssen sie stechen, d. i. sie müssen jeder noch eine abwerfen. Bringt dann nur Einer seine 2te Kugel hinein, so gewinnt er alle übrigen; brin- gen aber Beyde die Kugeln wieder in den Kreis, so muss vom Neuen gestochen werden. -- Will man aber diess öftere Stechen vermeiden: so gebe man dem Kreise einen Mittelpunkt und lasse jedesmal die Kugel gewinnen, welche ihm am nächsten liegt. -- Ist gar keine Kugel im Kreise liegen geblieben, so gewinnt diejenige, die demselben nur am nächsten ist.
21. Das Billard.
Die Vortrefflichkeit dieses Spiels hätte mich leicht verleiten können, hier eine Beschreibung davon zu liefern, wenn es meine Sache wäre, Wasser in den Fluss zu tragen. Ueberall findet man Billards, und Spieler, welche Anweisung geben können. Zum Ueberfluss verweise ich noch auf ein ziemlich gutes Buch über dieses Spiel, Namens: Anweisung und Regeln zum Billard-
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werden. Ein Kreis mit Kreide iſt bald gemacht. Jeder Mitſpieler wirft eine Kugel nach demſel- ben. Bleibt von allen nur eine darin liegen, ſo gewinnt ihr Beſitzer alle verlaufenen. Haben zwey Spieler a und b jeder Eine hineingebracht: ſo müſſen ſie ſtechen, d. i. ſie müſſen jeder noch eine abwerfen. Bringt dann nur Einer ſeine 2te Kugel hinein, ſo gewinnt er alle übrigen; brin- gen aber Beyde die Kugeln wieder in den Kreis, ſo muſs vom Neuen geſtochen werden. — Will man aber dieſs öftere Stechen vermeiden: ſo gebe man dem Kreiſe einen Mittelpunkt und laſſe jedesmal die Kugel gewinnen, welche ihm am nächſten liegt. — Iſt gar keine Kugel im Kreiſe liegen geblieben, ſo gewinnt diejenige, die demſelben nur am nächſten iſt.
21. Das Billard.
Die Vortrefflichkeit dieſes Spiels hätte mich leicht verleiten können, hier eine Beſchreibung davon zu liefern, wenn es meine Sache wäre, Waſſer in den Fluſs zu tragen. Ueberall findet man Billards, und Spieler, welche Anweiſung geben können. Zum Ueberfluſs verweiſe ich noch auf ein ziemlich gutes Buch über dieſes Spiel, Namens: Anweiſung und Regeln zum Billard-
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werden. Ein Kreis mit Kreide iſt bald gemacht.
Jeder Mitſpieler wirft eine Kugel nach demſel-
ben. Bleibt von allen nur eine darin liegen, ſo
gewinnt ihr Beſitzer alle verlaufenen. Haben
zwey Spieler a und b jeder Eine hineingebracht:
ſo müſſen ſie ſtechen, d. i. ſie müſſen jeder noch
eine abwerfen. Bringt dann nur Einer ſeine 2te
Kugel hinein, ſo gewinnt er alle übrigen; brin-
gen aber Beyde die Kugeln wieder in den Kreis,
ſo muſs vom Neuen geſtochen werden. — Will
man aber dieſs öftere Stechen vermeiden: ſo
gebe man dem Kreiſe einen Mittelpunkt und
laſſe jedesmal die Kugel gewinnen, welche ihm
am nächſten liegt. — Iſt gar keine Kugel im
Kreiſe liegen geblieben, ſo gewinnt diejenige,
die demſelben nur am nächſten iſt.
21. Das Billard.
Die Vortrefflichkeit dieſes Spiels hätte mich
leicht verleiten können, hier eine Beſchreibung
davon zu liefern, wenn es meine Sache wäre,
Waſſer in den Fluſs zu tragen. Ueberall findet
man Billards, und Spieler, welche Anweiſung
geben können. Zum Ueberfluſs verweiſe ich
noch auf ein ziemlich gutes Buch über dieſes
Spiel, Namens: Anweiſung und Regeln zum Billard-
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/197>, abgerufen am 21.11.2024.
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