zwischen 2 Pfählen befestigt ist. So hängt die Scheibe frey, und zum Wegreissen bequem, wenn sie aufgespiesst wird. Die Kampflustigen versehen sich jeder mit einem kurzen, runden, hölzernen Spiesschen, (Stecher), dessen Dicke mit der Weite der 5 Löcher ziemlich überein kommen muss, und setzen der Reihe nach ihre Füsse in die schnellste Bewegung, um mitten im Laufe nach einem der bestimmten Löcher zu ste- chen. Erst nach dem obern linker, dann rechter Hand, dann nach dem untern linken und endlich nach dem mittlern, und zwar nach diesem drey- mal. Wer folglich in der bestimmten Folge der Löcher, und in den wenigsten Läufen seine 6 Stiche zu Stande bringt, jedesmal dabey die Scheibe aus der Kapsel zieht, und auf dem Ste- cher fort nimmt, ist Sieger. Nach dem untern Loche rechter Hand, wird nie gestochen, es ist mit Schimpfe, ja wohl auch mit Strafe verbun- den, dadurch die Scheibe herab zu bringen.
28. Das
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zwiſchen 2 Pfählen befeſtigt iſt. So hängt die Scheibe frey, und zum Wegreiſsen bequem, wenn ſie aufgeſpieſst wird. Die Kampfluſtigen verſehen ſich jeder mit einem kurzen, runden, hölzernen Spieſschen, (Stecher), deſſen Dicke mit der Weite der 5 Löcher ziemlich überein kommen muſs, und ſetzen der Reihe nach ihre Füſse in die ſchnellſte Bewegung, um mitten im Laufe nach einem der beſtimmten Löcher zu ſte- chen. Erſt nach dem obern linker, dann rechter Hand, dann nach dem untern linken und endlich nach dem mittlern, und zwar nach dieſem drey- mal. Wer folglich in der beſtimmten Folge der Löcher, und in den wenigſten Läufen ſeine 6 Stiche zu Stande bringt, jedesmal dabey die Scheibe aus der Kapſel zieht, und auf dem Ste- cher fort nimmt, iſt Sieger. Nach dem untern Loche rechter Hand, wird nie geſtochen, es iſt mit Schimpfe, ja wohl auch mit Strafe verbun- den, dadurch die Scheibe herab zu bringen.
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zwiſchen 2 Pfählen befeſtigt iſt. So hängt die
Scheibe frey, und zum Wegreiſsen bequem,
wenn ſie aufgeſpieſst wird. Die Kampfluſtigen
verſehen ſich jeder mit einem kurzen, runden,
hölzernen Spieſschen, (Stecher), deſſen Dicke
mit der Weite der 5 Löcher ziemlich überein
kommen muſs, und ſetzen der Reihe nach ihre
Füſse in die ſchnellſte Bewegung, um mitten im
Laufe nach einem der beſtimmten Löcher zu ſte-
chen. Erſt nach dem obern linker, dann rechter
Hand, dann nach dem untern linken und endlich
nach dem mittlern, und zwar nach dieſem drey-
mal. Wer folglich in der beſtimmten Folge der
Löcher, und in den wenigſten Läufen ſeine 6
Stiche zu Stande bringt, jedesmal dabey die
Scheibe aus der Kapſel zieht, und auf dem Ste-
cher fort nimmt, iſt Sieger. Nach dem untern
Loche rechter Hand, wird nie geſtochen, es iſt
mit Schimpfe, ja wohl auch mit Strafe verbun-
den, dadurch die Scheibe herab zu bringen.
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/231>, abgerufen am 25.11.2024.
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