dem Mohrenkopfe. Die Vorrichtungen sind äu- serst leicht gemacht; ich habe oben beym Schlit- tenfahren schon davon gesprochen. Bey der Führung des Stiches oder Hiebes auf beyden Füssen hinzugleiten, müsste nur Anfängern er- laubt werden. Alle diese mit dem Schlittschuh- laufen vereinigten Spiele haben nicht nur den Vortheil für die Jugend, der ihnen schon allein eigenthümlich ist; sondern sie werden durch je- ne Combination noch gehaltvoller, wie das je- der leicht von selbst einsieht.
Der Carousselschlitten. Eine Horizontalschau- kel, von der ich so eben sprach, ist zu umständ- lich; aber sie lässt sich durch einen Eisschlit- ten ersetzen, der um einen Punkt im Krei- se herumbewegt wird. Den festen Mittelpunkt erhält man durch einen Pfahl, welchen man durch eine Oeffnung des Eises in den Grund schlägt und der durch das Einfrieren noch fester wird. An diesen Pfahl wird in der Höhe von etwa 3 Fuss, eine 15 bis 20 Fuss lange Stange gebun- den, doch so, dass sie sich mit der Bindung leicht um den Pfahl herum bewegen lässt. An ihr äu- serstes Ende kommt der Schlitten. Am brauch- barsten ist hiezu nach der Zeichnung 14, unter B, angegebene. Die Kufen gleiten aber besser, wenn sie mit ziemlich schmalem Eisen unterlegt sind; doch ist das just nicht nothwendig. Man kann
dem Mohrenkopfe. Die Vorrichtungen ſind äu- ſerſt leicht gemacht; ich habe oben beym Schlit- tenfahren ſchon davon geſprochen. Bey der Führung des Stiches oder Hiebes auf beyden Füſsen hinzugleiten, müſste nur Anfängern er- laubt werden. Alle dieſe mit dem Schlittſchuh- laufen vereinigten Spiele haben nicht nur den Vortheil für die Jugend, der ihnen ſchon allein eigenthümlich iſt; ſondern ſie werden durch je- ne Combination noch gehaltvoller, wie das je- der leicht von ſelbſt einſieht.
Der Carouſſelſchlitten. Eine Horizontalſchau- kel, von der ich ſo eben ſprach, iſt zu umſtänd- lich; aber ſie läſst ſich durch einen Eisſchlit- ten erſetzen, der um einen Punkt im Krei- ſe herumbewegt wird. Den feſten Mittelpunkt erhält man durch einen Pfahl, welchen man durch eine Oeffnung des Eiſes in den Grund ſchlägt und der durch das Einfrieren noch feſter wird. An dieſen Pfahl wird in der Höhe von etwa 3 Fuſs, eine 15 bis 20 Fuſs lange Stange gebun- den, doch ſo, daſs ſie ſich mit der Bindung leicht um den Pfahl herum bewegen läſst. An ihr äu- ſerſtes Ende kommt der Schlitten. Am brauch- barſten iſt hiezu nach der Zeichnung 14, unter B, angegebene. Die Kufen gleiten aber beſſer, wenn ſie mit ziemlich ſchmalem Eiſen unterlegt ſind; doch iſt das juſt nicht nothwendig. Man kann
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dem Mohrenkopfe. Die Vorrichtungen ſind äu-
ſerſt leicht gemacht; ich habe oben beym Schlit-
tenfahren ſchon davon geſprochen. Bey der
Führung des Stiches oder Hiebes auf beyden
Füſsen hinzugleiten, müſste nur Anfängern er-
laubt werden. Alle dieſe mit dem Schlittſchuh-
laufen vereinigten Spiele haben nicht nur den
Vortheil für die Jugend, der ihnen ſchon allein
eigenthümlich iſt; ſondern ſie werden durch je-
ne Combination noch gehaltvoller, wie das je-
der leicht von ſelbſt einſieht.
Der Carouſſelſchlitten. Eine Horizontalſchau-
kel, von der ich ſo eben ſprach, iſt zu umſtänd-
lich; aber ſie läſst ſich durch einen Eisſchlit-
ten erſetzen, der um einen Punkt im Krei-
ſe herumbewegt wird. Den feſten Mittelpunkt
erhält man durch einen Pfahl, welchen man durch
eine Oeffnung des Eiſes in den Grund ſchlägt
und der durch das Einfrieren noch feſter wird.
An dieſen Pfahl wird in der Höhe von etwa 3
Fuſs, eine 15 bis 20 Fuſs lange Stange gebun-
den, doch ſo, daſs ſie ſich mit der Bindung leicht
um den Pfahl herum bewegen läſst. An ihr äu-
ſerſtes Ende kommt der Schlitten. Am brauch-
barſten iſt hiezu nach der Zeichnung 14, unter B,
angegebene. Die Kufen gleiten aber beſſer, wenn
ſie mit ziemlich ſchmalem Eiſen unterlegt ſind;
doch iſt das juſt nicht nothwendig. Man kann
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/251>, abgerufen am 27.11.2024.
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